fläche des Waflers vegetirendeh Phanerogamen, z. B. Polamogeton, Ruppia,
Zannichellia, Myriophyllum ,■ -wenn iie aus dem Waller genommen und
ahgetrocknet worden, fall augenblicklich welken und abfterben. Ich fand
aber, 2. B. bey Potamogeton crispum, keine'Oberhaut, wenigftens an der
unteren Blatlfeite, indem die mit körniger Materie und Saft erfüllten
Zellen hier unmittelbar an die Oberfläche reichten. Vermuthlich verhält
es heb fo auch bey den übrigen genannten Gewächfcn, die wegen ihrer
Zartheit fleh nicht wohl unterfuchen lallen, und ich bin fehl’ geneigt, dem
gedachten Umftande den obigen Erfolg zuzufebreiben.
Nicht minder glaublich fcheint, däfs die Oberhaut auch die Aufnahme,
befonders tropfbarer Flüffigkeilen, von aufsen in das Parenchyma hindere.
Es ift wahr, Blätter mit der einen und zwar vornehmlich mit der unteren
Fläche auf Wafler gelegt, erhalten lieh lange lebendig; allein wenn
Bon ne t hieraus auf eine Einfaugung der Flüflfigkeit durch diefelbe fchlie-
fsen zu können glaubte a) , fo läfst lieh fragen, ob nicht der Umftand,
dafs die äufsere Oberfläche hier immer feucht erhalten, die Ausdünltung
gänzlich gehemmt wurde, den Erfolg hinreichend erklären kiinne; ein
Zweifel, den auch D u h am e l k) bey einer ähnlichen Yeranlaflung aufwirft.
Bedeutender fcheint, dafs, nach Verfluchen von M a r io t te und
B o n n e t, Blätter eine Zeillang dadurch lebend erhalten wurden <=), dafs
andere Blätter des nehmlichen Stengels in Wafler verfenkt waren; allein
ein wichtiger Umftand, nehmlich, dafs die eingefenkten Blätter eine völlig
unverletzte Oberfläche hätten, ift dabey nicht bernckfichtiget. Um daher
a) Recherches sur l’usage des feuilles. 1. Mémoire,
h) L, c. I. 155.
c) Duhamel 1. c. I. i 54.
kennen zu lernen, wie, unter Beobachtung diefer Vorficht, die Blätter lieh
verhalten würden , ftellte ich - folgenden ■ Verbuch ■ an; Von vier kleinen
Zweigen von. Prunus Padus, deren jeder etwa vienhalb Zoll Länge hatte
und vier ausgewachfene Blätter trug, liefs ich den einen A ohne alle
Nahrung; B ward mit dem Untertheile des Stengels in Wafler geftellt;
von C fenkte ich zwey völlig unbefchädigte Blätter, mit Ausfchlüfs des
Blallftiels, in Wafler, während die andern nebft dem Hauplftengel fich
aufserhalb delfelben befanden;' mit D verfuhr ich auf gleiche Weife, nur
dafs ich zuvor an der Unterfeite der beyden, in Wafler zu verdenkenden
Blätter die Oberhaut auf mehreren Stellen in der Gröfse von l 2
Qüadratlinien wegnahm, unter möglichfter Schonung des Parenchyma. Am
4'ten Tage war A bereits völlig leblos und trocken. Bey G waren am
yten Tage die unter Wa’lfer gehaltenen Blätter auf zwey Drittheile ihrer
Gröfse (von der Spitze an gerechnet) braun geworden; die beyden, aufser
Wafler befindlichen hatten ein minder lebhaftes Grün und fingen an, fich
zufatnmenzürollen.. Am i 4len Tage waren jene bis auf einen geringen Antheil
abgeftorben und der Fäulnifs nahe ; von diefen aber war das eine ganz, das
andere zur Hälfte vertrocknet und leblos. B und D waren zu diefer
Zeit in allen ihren Theilen noch völlig gefund, wie wenn fie noch am
Baume fäfsen; der letztgenannte Zweig zeigte felbft nach vier Wochen
noch kein Merkmal abnehmenden Lebens fowohl in den untergetauchten,
als in den der Luft ausgefetzten Blättern, mit Ausnahme der. von Oberhaut
entblöfsien Stellen, wofelbft das Parenchyma aufgelöfst war. Aus diefem
Verfuche ergiebt fich demnach, dafs die Oberhaut die Einfaugung tropfbarer
Flüffigkeiten durch das Parenchyma, wo nicht ganz, doch gröfsten-
theils verhindere; auch habe ich niemals eine Verminderung bemerkt,
wenn ich einen Waflerlropfeu auf eine der beyden Blattflächen einer