
und ihre Führer und Mannschaften mit Erfahrungen zu
bereichern, sollte die Mission sich nach Japan, China und
Siam begehen, das Terrain in wissenschaftlicher und
commercieller Beziehung erforschen, und den Abschluss
von Freundschafts-, Handels- und Schiffahrtsverträgen
herbeizuführen suchen.
Am 9. August 1859 wurde der Plan über die abzu-
schliessenden Verträge, das Personal der Gesandtschaft und
ihr beizugebender Fachmänner, über die Stärke und Ausrüstung
des Geschwaders, die mitzugebenden Waarenproben
und Geschenke, die Kosten, und die von den Hansestädten
beantragte Betheiligung an denVerträgen entworfen. Dieser
Plan wurde Allerhöchsten Orts zur Bestätigung vorgelegt
und mittelst Cabinetsordre vom 15. August 1859
genehmigt. Der Legationsrath Graf Friedrich zu Eulenburg
wurde unter Ernennung zum Ausserordentlichen Gesandten
und Bevollmächtigten Minister bei den Höfen von China,
Japan und Siam an die Spitze der Expedition gestellt. Seine
Vollmachten wurden zugleich für die inzwischen davon in
Kenntniss gesetzten und zur Einsendung von Waarenmustern
aufgeforderten Zollvereins-Staaten, für die Grossherzog-
thümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strehtz
und für die drei Hansestädte Bremen, Hamburg und Lübeck
ausgefertigt, welche in die mit den ost-asiatischen Reichen
abzusehliessenden Verträge aufgenommen zu werden
wünschten. Der Graf zu Eulenburg wurde zugleich mit
Ausarbeitung der für diese Mission nothwendigen Instructionen,
der Beschaffung von Geschenken und den übrigen
für die schleunige Entsendung des Geschwaders zu treffenden
Vorbereitungen und Maassnahmen % beauftragt, welche - die Allerhöchste Genehmigung erhielten. Dem preussi-
schen Landtage wurde der Plan und Kostenanschlag des
Unternehmens im März 1860 vorgelegt; beide Häuser bewilligten
die für die Expedition erforderlichen ausserordentlichen
Mittel*.
Das Expeditionsgeschwader sollte ursprünglich aus
drei Schiffen, der Dampfcorvette»<Arkona, der Segelfregatte
Thetis und dem Kriegsschooner Frauenlob bestehen; diesen
wurde noch das ausdrücklich für diesen Zweck in Hamburg
angekaufte Clipper-Fregattschiff Elbe hinzugefügt,
welches einen grossen Theil der Geschenke und Waaren-
proben, ferner Proviant und Kohlenvorräthe an Bord nahm.
Auf der Elbe wurde auch die in Hamburg erstandene
Dampfbarcasse Vesta eingeschifft, welche zum Schleppen
der Boote in heissen Gegenden und zur Vermittelung des
Verkehrs der Kriegsschiffe untereinander und mit der
Gesandtschaft dienen sollte.
Das Personal der Expedition bestand, soweit dasselbe
nicht der königlichen Marine angehörte, aus
dem Gesandten Grafen Friedrich zu Eulenburg;
dem Legations - Secretär Pieschel;
den Gesandtschafts-Attache’s
von Brandt,
von Bunsen,
Grafen August zu Eulenburg, Lieutenant im 1. Garde-
Regiment zu Fuss;
den Naturforschern
Regierungsrath Wichura für Botanik,
Dr. von Martens für Zoologie,
Dr. Freiherr von Richthofen für Geologie;
dem landwirthschaftlichen Sachverständigen Dr. Maron;
dem Maler A. Berg;
dem Zeichner W. Heine;
dem Photographen Bismark;:'