
Schluss. y.
wäre, - und durfte bald darauf sein gefährlichesAmt niederlegen **) _
Zur Zeit unserer Anwesenheit ahnte wohl Niemand dass die Sachen
so standen; dm fremden Vertreter wollten noch immer nicht an die
Orefahr innerer Zerwürfnisse glauben und schoben in jenem Augenblick
den starren Widerstand des Ministers zum Theil auf die
neuesten Nachrichten aus China. Dort hatte man den Krieg durch
m Einnahme von Tientsin und den Taku-Forts beendet geglaubt,
als die Chinesen Verrath übten und man den Feldzug von neuem
eö'mnen musste. Möglich dass die japanische Regierung von dieser
Eage der Dinge unterrichtet war und an dem Unterliegen der Ver-
bündeten noch nicht verzweifelte.
Der Gesandte wies jedeS Anerbieten formeller schriftlicher
ers'i)rechung en als politisch werthlos zurück, und schützte endlich,
um nicht zu einem ungünstigen Abschluss zu gelangen, Ermüdung
vor, mit dem Erbieten, dem Minister seine Entgegnungen schriftlich
zugehen zu lassen, um dann auf Grund derselben weiter mündlich
zu verhandehi. Ando-T sus- sima wollte wieder einwenden, dass
er zu häufigen Gonferenzen zu beschäftigt sei und sein letztes Wort
gesprochen habe; Graf Eulenburg bewies ihm aber, dass mit dem
Amte eines Ministers des Auswärtigen die Verpflichtung verbunden
sei, den fremden Gesandten Rede zu stehen, worauf sich Jener
becpiemte ihm eine abermalige Zusammenkunft zuzusagen.
. A1Ie fruherea Mordanfalle in Japan wurden mit der blanken Waffe vollfuhrt-
ei dem Angriff auf A n d o - T s u s - s im a wurden zuerst Schusswaffen gebraucht, ein
Umstand, der ihm vielleicht das Leben rettete. Die Bravo’s streckten erst durch
emen Pistolenschuss einen seiner Trabanten nieder, ehe sie einhieben, dadurch gewann
der Minister Zeit aus der Sänfte zu springen; er schlug sich mit grösser
Bravour. Von den acht Bravo’s blieben sieben auf dem Platze ; der achte ist ent-
kommen.
Ende des ersten Bandes.
Berlin, gedruckt in der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei
(R. v. Decker).