
des Schiffes zu fragen: der wachthabende Officier zeigte eine
preussische Flagge. Nachher kam auch ein Boot der französischen
Gesandtschaft mit derselben Frage; Graf Eulenburg liess antworten
und für den nächsten Morgen um Nachrichten über die Lage der
Dinge am Lande bitten.
Um neun Uhr wurde Zapfenstreich geschlagen, und die Musik
blies den Choral »Nun danket Alle Gott«. YEDDO.
VOM 5. BIS 16. SEPTEMBER.
A m 5. September früh kam Herr Iieusken, der Secretair des
amerikanischen Minister-Residenten an Bord, um seine Dienste als
Dolmetscher anzubieten. Er überbrachte ein Schreiben seines Chefs,
welcher ihn dem preussischen Gesandten für die Zeit seiner Anwesenheit
in Y e d d o zur Disposition stellte, eine erwünschte Artigkeit
die dankbar angenommen wurde. Heusken, ein geborener Holländer,
hatte mit Herrn Harris mehrere Jahre in' S im o d a gelebt, beim Abschluss
des amerikanischen und des englischen Vertrages die wesentlichsten
Dienste geleistet1), und war dem Gesandten schon aus
Oliphant’s Buch über Lord Elgin’s Reise bekannt. Seine persönliche
Liebenswürdigkeit trat gleich bei der ersten Begegnung zu
Tage; damals ahnte wohl Niemand unter den Reisenden, dass sie den
jugendkräftigen, mit den glücklichsten Naturanlagen ausgestatteten
Freund in wenig Monaten zu einem frühen, traurigen Grabe geleiten
sollten.
Bald nach Heusken kam auch der Abbe Girard, der Chef
der katholischen Mission in Japan, welcher als Dolmetscher der
französischen Gesandtschaft fungirte, und etwas später der Minister-
Resident, Herr Duchene de Bellecourt selbst an Bord.
Die Mittheilungen dieser Herren waren keineswegs ermuthi-
gend. Herr von Bellecourt erzählte, dass erst vor wenigen Tagen
die japanischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten ihn beschworen
hätten dahin zu wirken, dass Preussen keinen Bevollmächtigten
und keine Kriegsschiffe nach Y e d d o sende; denn so
fest sie überzeugt seien, dass jeder neue Handelstractat mit einer
fremden Nation das schon durch die bestehenden Verträge über
Japan gekommene .Unglück noch vermehren würde, so hielten sie es
*) S. den einleitenden Abschnitt S. 179, 182.