• 2(lS 9?ertheibigungSmittel betonen fich btc opferte entroeber bet
©cfmelligfeit itjrer güpe, obet beä Äu6fd)lagenS unb SeipenS.
Set ©d)laf ifl feljr turj, inbem er in 24 ©tunben 2 bis 3 , f)öd)»
fteng 4 ©tunbett bauert. Sie tneiflen legen fid) biebei auf bie Grbe, be»
fonber« wenn fie fepr mübe ft'nb. 66 giebt aber aud) anbete, weldie fid)
niemals jum ©djlafen nieberlegen, fonbern biep (tepenb tfjun; manche wed)«
fein in biefer SBesiefjung ab. iPferbe, bie flefjenb fd)lafen:, werben inbcf
früher fleif, aI6 anbere, weil if>re §üpe feine 9tuf>e haben.
lieber ben Gharatter «nb bie ©eelenträfte beS fPferbeS ifl gol*
genbe« ju bemerfen. Sie »erwilberten SEIjtcce finb miptrauifd) unb fliehen
ben 9Renfd)en; werben fte eingefangen, fo finb fte auS SBiberfpenftigfeit
entweber gar nicht ju gebrauchen, ober fie tonnen nur burch furcht in ei«
niger Srbnung gehalten werben, unb faffett niemals eine Suneigung ju
ihrem fetten. Sen im fpauSflanbe gcbornen unb auferjogenen fPfetben
aber fommt im allgemeinen ein gutmütiger Gharatter ju, fo baf fte ft'<h
nid)t bloS aus gurd)t, fonbern aus 3uneigung unterwerfen; 1 boshafte,
tu<fifd)e SShiete finb feltener anjutreffen, unb ftnb eS bann aud) häufig
crfl burch fd)lechte 23ef)anblung ihrer 6igenthümer ober SSarfer geworben.
6ine gute Begegnung fann bie ®emütl)3art eines fPferbeS »erebeln, wäl>«
renb fie burd) eine rohe fehr »erfd)lect)tert werben fann, unb bie ©anft»
baflel&e no$ einmal ju retten. ÄtS er auf bem ©jrereterplafc fam, unb baS treue S^ter wie*
ber einmal bie fiatternben gähnen fa§ unb baS SDSirbeln bei: SErommeln ty&rte, erwarten in
i^m bie freubigen Siegungen feiner Erdftigern Sugenbjeit, unb es fieng freiwillig, an ju cron«
piren unb fraoerftren, was bem Äbnige fo wo$l gefiel, baf er es nädjfyer nodj mehrmals
beim ©rerciren im Suftgarten ritt (©eba lb. @.227). — ©in anbereS SKeitpferb g rie b *
rtd^S, SlamenS ©onbe, baS mehrmals gejeidjnet würbe, ftarb im Älter oon 3 8 Sagten auf
ber S^ierarjneifdjule $u S5erlin. ©eines fdjbnen frdftigen Äbrper&aueS, feines SRut^eS unb
frommen SBefenS wegen fyatte e§ ber Äonig fetyr lieb, fo baf er eS bfterS mit 9tüfc$ereieR
futterte, weshalb eS aud) ju feinem J&ertn eine foldje Zuneigung gewann, baf es freigelaffen
gerabe auf ifyn jugieng (S e n n e c fe r ’8 3eit. f. b. spferbejudjt. S3.4. @.226, nad)@ebalb).
Unoerbürgt, unb beSfyalb zweifelhaft, ifl bie Änga&e (in g ro r t'e p ’S SRotijen VIII.
©. 164), baf oor einigen Sauren ber naturf. ©efettfc&aft in SJlandjefler ber $opf eines ^>fec*
beS überbracht würbe, weldjeS ein Älter oon 62 Sauren erreicht ^a&en foU*
müthigteit ber arabifchcn g>ferbe ifl als eine golgeber guten Sehanblung,
to fie »on Sugenb auf erfahren, ju betrachten.
sjRit gutem «Bitten »erbinbet baS «Pferb ein auSgejeidmeteS ®ebäd)t«
nip unb eine grope ®elel)tigteit; mit feines ®leict>en lebt eS gefettig ju«
fammen, »oll $lutf) fiürjt eS fich ber ®efaf)t entgegen, unb »on feiner
Änhänglichleit unb Sreue gegen ben SKenfdjen finb feit ben älteflen 3 eiten
rührenbe SSeifpiele betannt. Snbep finb nid)t alle fPferbe »on gleicher
©üte, fonbern ihre 5 nbi»ibualität; jeigt in biefer Sejiehung bie manntg«
faltigflen ®erfd)iebenheiten, wie bieS Sebem auS ber täglichen 6rfahrung
betannt ijl. 2lud) baS ®efd)ted)t h<»t hietauf ®influp, inbem ber ^»engft
in ber Kegel fräftiger unb heftig«, bie ©tute fanftmüthiger unb gelehrt«
ger, aber aud) empfinbtidjer ifl, unb ber 2Sa(lad)e ben. unentfd)iebenfien
Ghuratter h«t. ©elbfi nach ben Kaffen ifl berfelbe »ecfd)ieben, inbem 5.
83. ber Araber unb SKedlenbutger willig unb fotgfam, ber ?3ole aber wi=
berfpenflig, boshaft, launifch ifl, unb burch leine freunblidje «Begegnung ju ei«
ner innigen anhänglid)teit gebracht werben, tann. Siefe S3öSartigleit ifl
weniger in ber Katur beS §)ferbeS, als »ielmehr in ber 6rjiehung bef«
felben begrünbet, inbem eS in ber Sugenb in einem freien Suflanbe fich
feibfl übetlaffen bleibt, unb erfl fpäter als SBilbling auf eine rohe SBeife
eingefangen unb abgerid)tet wirb; eine S3ehanblung, bie natürlich leine
Siebe ju feinem ^»errn erweden lann. Sie Äunjl bet ^>fevbejud)t hat
alfo nicht bloS bie SSereblung beS ÄorpetS, ber S3ewegungen unb Haltung
beffelben j» erjweden, fonbern jugleid) burch eine »erflänbige unb freunb«
lidje ffiehanblung ben Gharatter beS 2 t» «e§ 3U »eroolltommnen; eine
Äunjt, ju ber freilid) mehr gehürt, als gewöhnlich berüdfichtigt.wirb.
©einen SebenSunterhalt nimmt baS fPferb auSfchlieplid) auS bem
Pflanjenreidje, unb am tauglichflen ba;u finb bie Äörnev ber ®etreibear=
ten. ^)aber ifl bei uns baS äwedmäpigffr gutfer, an beffen ©teile im
Drient allgemein bie ®etfle genommen wirb; aujferbem lann eS mit SBei*
jen, Äorn, »ud)weijen, 6rbfen unb SBiden genährt werben, bod) mup
man eS »om fbabet auS allmätig an biefe gutterfloffe gewöhnen unb an«
fangS nur geringe Portionen reichen, weil fonjl ber plöpliche SSecpfcI
leicht gefährliche folgen nach fich Sieh'« tönnte. SBohl getrodneteS unb
angenehm ried)enbeS ^ieu ifl bem ®rumet »orsujiehen, unb gleichfaUS ein