
»icbcr aufgericftet »erben, unb im £atl biep nid>t gefd)<5i)e, müpte jene«
eines elenbiglichen £obeS fterben. Sie (Singebornen serfidjerten fogar, bap
fie öfters tobte SBeibdjen in biefer Sage getroßen Ratten.
Snbep tjatte bereits tfrißoteteS !) bie richtige SBcife ber Begattung
bei ben eleganten gebannt unb betrieben. Allein feitbem ipiinius 3),
be S e in e s 4) , SEasernier5) unb siele Jtnbere eine entgegengefepte
SReinung auSgefprodjen Ratten, unb man ben fabelhaften Berichten ber
©ingebornen mehr »erfrauen fdjenfte, als bem unwichtigen alten Söaturfor«
feijer, fo gieng biefe serfehrfe 3Cnfid)t felbji in bie SSerte son » u f fo n 6)
unb @d)teber 7) über. Ser wahre Hergang bei bem 33egattungSgefd)äfte
War auch fä>**er auSjumitteln, ba man son bomeßieirfen ©lephanten fein
®cifpie£ bannte, bap fie in ©egenwart son 9Renfd)en fiel) gepaart haften.
Siefe bei #auSthieren fonfl ganj ungewöhnliche 6ntf)altfamfeit. fud)te man
baburd) ju erblären, bap bie ©lephanten eine fold>e grope Schamljaftigfeit
hatten, bap fie lieber auf bie Sefriebigung biefeS mächtigen SriebeS »er*
5id)f leijien, als ihn sor ben 2Cugen ber. SJlenfdjen auSüben wollten; auch
f#ob man ihnen noch bie 2fbftd>t unter, bap fie burch biefe ©nthaltung
bie gfortpflanjung bet Sflaserei auf ihre Stacbfommen serhinbern wollten.
SSesor jeboch S3uffon feine Sbbaturgefdjrdjte sollenbet hatte, mupte er
in ben Supplementen bie früher auSgefprod)ene SOieimtng wiberrufen 8).
©S theilte ihm nämlich SRarcel SleS, ber ftd) 12 3af)ce lang aufßeplon
aufgehalten hatte, bie S3emerbung mit, bap er felbft bie. Begattung biefer
?hiel'e belaufdjt unb babei wahrgenommen hätte, bap- fte nach 2Crt ber
Übrigen ÜEf)iere sor ftd) gienge. 3u berfelben Seit machte auch 5Rid)ae-=
liS 9) feine aus Sßinbien erhaltenen 9Rittf)eilungen bebannt, in welchen
g,le-i<hfallS: behauptet würbe, bap nad) ber SÄeinung ber: ©tngälefen. bie
Begattung in berfelben Stellung, wie beim 9tinbsief). gefdiähe. 2lu.ßer
aflen 3weifel aber würbe biefer ©egenftanb burch bie ^Beobachtungen gefept,
2) Hist. amm. I,b. V. c,2: „©ad t©ctbcf)en pellt ftcb bet ber ®egaftiittg unter unb fptrrt
bie §ü|je auäeinanberi baS ffltdimcben be(leigt jene« unb oollfu&rt fi> ba« üBerf." 3) Hist,
nat. lib. X. c. 63 (83 H a rd .) • - 4) Voy. pär terra k la Chine. Pari« 1630. p. 90.
5l Voy. H l. p. 240. 6) Hist. nat. XI. p. 62. 7) gdugtbtere II. ® 246.
8) Suppl. III. p. 295. 9) Orient Sibliotbef. X X I, © 151,
Welche 6 orfe l0) anjujletlen '©etegenfeif hatte unb son benen je|t, ihrer
SBebeutfdmfeit wegen, urnpänblidjer bie Siebe fepn mup.
Siefer fchon mehrmals genannte 83eobad)tet hatte nämlich feinen 3wei«
fei mehr, bap fid) bie ©lephanten im tpausjfanbe begatten würben, feitbem
er in ©rfahrung gebracht hatte, bap ein »ilb eingefangener, noch innerhalb
beS ©ehegeS unb sor sielen 3ufd>auern, ein 2Beibd)en bebeefte, unb bap
ein jahweS iSlänndjen, welches jur ©infangung einer beerbe gebraucht
»erben foHte, beim Jlnblicf eines brünjtigen SSeibdje-nS ganj wütl)enb würbe
unb baffelbe mit ©ewalt belegen wollte. 2CIS baher im Slosember 1792 ein
junges unb lenffameS Slänn^en eingefangen würbe, unb im barauf folgenben
SRärj ein §asorit=3Beibd)en Seichen ber Srunji serrieth, fo würben beibe ju«
fammen gebracht unb ihnen ein gropet Schoppen errichtet. Sie würben halb mit«
einanbet sertraut unb liebf ofeten ftd) mit ben Stüffeln. Um ihre Ärä'fte ju (teigem
unb bie ®efchled)tSlu|t ju erhöhen, würben ihrem gewöhnlichen gutter einige
erregenbe SRittel, wie3wiebel, Änoblaud) unb 2>ng»er beigefügt, unb weil nach
ber hergebrachten SÄeinung bie 5Ehifrc fluS Schamhaftigfeit in ©egehwart son
SBlenfchen bie Paarung unterlaßen fotlten; fo mupten ftd) bie SBärter ent«
fernt son ihnen in einer fleinen $ütte aufhalten. 2CIS nun ©orfe übeW-
jeugt war, bap baS 3Ränncf)en fosiel 2Cnhänglid)fett an baS 2Beibch«n ge«:
Wonnen hätte, bap es - ahne biefeS bie Freiheit nid)t fuchen würbe,- liep
er eS ju ©nbe SuniS loSbinben, unb fogleich bebeefte eS baS letztere ohne
irgenb eine Sd)wierigfeit. Saßelbe gefd>ah sweimal am anbern 3Ror=
gen, fo wie nochmals am 9£ad>mitfage, wo ©orfe unb siele anbere 3u«
fchauer gegenwärtig waren. Seim Äuffteigen legte baS SRänncfert bie SSor«
berfüpe an bie Seite beS SSBeibchenS unb ben Dtüffel über beßen Stirne;
baS SSeibdjen serhielt fid) ganj ruhig unb ber llft bauerte ohngefäljr folang
als beim ^)ferbe. 3wei Sage barauf war eS nicht mehr in #ihe, unb gab
bem SJtänncfen, baS fich aufbringen wollte, einen Schlag inS ®efid)t.
SBährenb beS S3eifammenleben§ beiber 2hiCC£ fah »an am SUännchen feinen
Ituößup ber Srüfen über ben Schläfen, waS gewöhnlich als ein Seidjen ber
5Brun|ibettad)tet wirb. Siefe SReinung hält ©orfe überhaupt für unbegrünbet,
»eil er niemals wahrnahm, bap bie ©lephanten, welche bebeeften obet hoch
10) Philosoph. Trausact. 1799. p. 42.