
groß. SiefeS leßtere wirb burd) beit blinbeti ©acE gebilbet, meldjer auf
feiner obern unb untern gläche einen fegeiförmigen, (johlen Änfjang f>at.
Ser Blinbbarm ift. jiemlid) lang unb fpiralförmig gemunben6).
Sie SSerbrei.tung.beS weißfieferigen StabelfchweinS gef)t rooßl, wie
bie beS geringelten, fafi burd) ganj ©übamerifa tjinburd), obfdjon man bei
ben älteren 9taturforfd)ern,. »or 2Cjara, feine Angaben hierüber finbet,
ba fte beibe Ärten mit einanber »ermengten unb gewöhnlich bloS bie erft
betriebene im Äuge hatten. SRit Befiimmtheif »iffen mir nur, baß bet
Sagnicati in ?>araguat) unb Brafilien bie gemeinfte unb jaf>lreid)fle Ärt
auSmach t; aud) fdjeint et nad) beb ^ringen »on Steumieb’S SJermu«
tßung im nörblichen Steile »on ©übamerifa feltener gefunben ju merben,
als in ben genannten füblidjetn Sänbern. „Sott, roo ber SRenfcß," fagt
{Prinj SR a r n t i l ia n ’) in Bejug auf Btafilien, „bie {Ruße ber großen
Salbungen feiten unterbricht, finbet man biefe Sf>iete in ®efeUfcf)aften
({Rubeln) »on 50, 60 unb barüber, auch haben mir an einem Sage 14
unb meßr bergleicßen beerben angefrofen, woraus man auf bie SRenge
biefer Spiere fcpließen fann; baß einige {Reifenbe hin9egen »on {Rubeln
biefer Schweine »on 1000 ©tüd reben, ift rnoßl eine etwas jiarfe lieber«
treibung. ©ie ftnb auf biefe Mrt über ben größten Speit »on ©übamerifa
»erbreitet, benn in ®uiana leben l)äd)fl waf)rfd)einlich beibe hier aufge«
führte litten." r—,V Sn {Paraguay finbet ft'ch ber Sagnicati gleichfalls in.
allen malbreid)en ®egenben, unb fommt in Stoppen »on 10 bis 100 3nbi=
»ibuen jum SSorfchein8)..
91ach Ä jara’S Ängabe, bie er übrigens bloS »on ben Singebornen
erhalten hat, foHen bie meißfieferigen 9tabelfcf)weine einen Änfüßrer hoben.
Siefe 3tad)rid>t ift jebod) nicht begrünbef, unb 9tengger »erftchert, baß
man im @egentf)eil balb biefe halb jene ermachfenen 5Rännd)en ober Selb«
d)en an ihrer ©piße fepe. Sie {Rubel hoben feinen bejtimmten Äufent*
holtöort, unb unternehmen jumeilen fogar Säuberungen »on 20 bis 60
©tunben. {Rengger »erfolgte ju fPfetbe in ben Sälbetn, roo baS $>a=
raguapfraut gemonnen mirb, brei Sage lang bie ©puren eines folchen
SruppS, immer in ber nämlichen Stiftung. Äuf bergteichen Sügen hält
6) K e n g se r @.324. 7)@.569. 8) S tin t« @.23 unb SXensset @.325.
fie meber boS offene gelb, melcheS fte fonff nur feiten befuchen, noch boS
Soffer ouf; fommen fte an ein gelb, fo butd)fd)neiben fte boffelbe im »ol=
len Saufe, flößen fte auf einen gluß, fo burd)fd)wimmen fte ihn. Äuf
biefe Ärt faß fte ber letztgenannte 9taturforfd)er über ben ^araguapjltom
feßen, an ©teilen, mo er mehr als eine halbe ©tunbe breit ift. Sh« 31«=
näherung »erfünbigen fte burch ein eignes ®eräufd), melcheS »cm Sufom«
menfchlogen ber Sahne betrübet9).
Sie SagnicatiS gehen balb bei Sage, balb bei Stacht auS, um gutter
ju fudjen; mährenb ben SRittagöjiunben inbeß pflegen fte gemöhnlich im
©chatten auSjuruf)en. 3hte Staßrung befteht »orgüglid) in abgefallenen
grüßten unb in Surjeln, melche leßtere fte mit ihrem {Rüffel aus ber
(gebe ßenjotmüßlen. 3« bemohnten ®egenben »erurfacben fte oft anfeßn«
licken Schaben, inbem fte in bie mit SRaiS, Bataten, SRelonen unb 3uf«
ferrohr bepflanjten gelber einbred)en. Uebetbieß foHen fte auch @d)lan«
gen, Sibecßfen, nacfte ©cßnccfen unb Sürmet freffen, »on benen St eng«
ger jebod) niemals Ueberrefte in ihrem Stagen gefunben hat10).
SaS Seibcben mirft 2 3unge, welche nach wenigen Sagen ber 2Rut«
ter folgen; ob aber baffelbe nur einmal, ober mie bie Singebornen häufig
»crftdjerten, jweimat im 3äf>re merfe, tonnte Stengger nicht auSmitteln.
©o »iel ift inbeffen gemiß, baß bie Sungen nicht alle ju. gleicher Seit auf
bie Seit tommen, ba genannter Beobachter »on Änfang SStärj bis SDtitte
ÄugujtS ©äuglinge unter ben {Rubeln antraf11).
Ser junge Sagnicati läßt fid) eben fo leid)t jähnten, als bie »orige
Ärt, unb mirb »olltommen jum fjauStßier. „©ein tpang jur greiheit
oerfcßroinbet gänjlicß, unb an beffen ©teile tritt bie größte Änßänglicßfeit
an feinen neuen Sohnort unb an bie ißn umgebenben Shiere unb SRen«
fdjen. Sr entfernt ftd), wenn'er allein ift, meber meit nocß lange »on
ber Soßnung; mit ben übrigen ^auStßieren »erträgt er ftd) gut unb fpiett
jumeilen mit ihnen; befonberS aber ift er ben SRenfcßen jugethan, unter
benen er lebt. Sr meilt häufig unb gern in ihrer 9täße, fucht fte auf,
menn er fte einige Seit lang nicpt gefeßen hat, brücft bei bem Sieberfeben
feine greube burd) Sntgegenfpringen unb burd) ®runjen aus, gehorcht
9) 10 unb 11) @- 325.