
tie ©ießßatter in gebirgigen ©egenden immer befiimmen »erben, eine gtö*
pere. Sorgfalt ben 5»aultßieren, ald, ben fPfetbeit ju »ibmen, unb nur auf
Sardinien ift ed ber ehemaligen fpanifeßen »egietttng gelungen, bie *5ud)t
biefer ©aflatbe abjufeßaffen, obgleid) babuteß ber beabftdjtigte Sweet, näm*
lid) ©erbefferung ber ipferbetaffe, meßt erreicht »urbe.
„sm ganjen fublicßen ©uropa ftnb bie SKaultßiefe in großer Mnjaßl
»otßanben unb »on folcßer ©üte, baß fte jum m fM fetbfi für bie »eitern
»erwenbet »erben. Ser größte ffltaultßiermartt ifi »oßl ju ©iubab real
in Spanien., »o bidweiten 1 0 , 0 0 0 Sfüci'c aufgetrieben »erben. Mucß SRaul=
efel »erben hier häufig unb j»ar »orjüglicß in Mlpujarad unb in tDturcia
gezogen.; man giebt für einen guten «Kaulefel in «Kurcia 40p|io(en, unb
ihrer bebienen ftd> in SÄabrib bie ©orneßtnen meifiend jum »eiten, ©leid)*
»ohb liefert Spanien »on beiben ©aflarben, jumal naeß bem leßten lang*
»ierigen Sriege, nicht fo »iel, baß ed feinen eignen ©ebarf bamit beeten
tonnte, und führt bedßalb fold)e nod) aud frantreieß ein. Srn fübtidjen.
Sheil biefed Sanbed jießt man nämlich meßt bloS fchöne »eitefel, fonbern aud)
»iele unb gute «Kaultßiere. Unter ben leßtern »erben bie bed ^Departements
des deux Sevres für bie feßönfien unb ftdrSfien in ganj ©uropa gehalten,
unb ftnb befonbetd in Spanien fehr gefueßt, fo baß in maneßem g'aßr für
700,000 franten. dorthin »erlauft »erben '?).
S a bie «Kaultßiete meßr »om Pferde ald »om ©fei ererbt haben, fo
halten fte in nördlichem ©egenden auch bejfet aud ald ber leßtere,' und
4?artmann 14) führt an, baß biejenigen, »elcße auf ben »ürtembetgifeßen
Stutereien unb in bem bifcßöfflicß fpeperfeßen ©efMfe 31t Mlrenbutg" bet
©rucßfal fielen, bie italienifcßen unb fpanifeßen an ©üte unb Scßönßeit » 0
nicht übertrafen, doch »enigfiend benfelben ntdjtd nachgaben.
S n . ©nglanb hat man durch ©infüßntng fpanifeßer ©felßengfie die
SRaulthiere ju »erbeffetn gcfudit18 *). Much in Seutfcßlanb »erben fte ffie
und da, , jumal in fürfiltcßen ©efiüten, gejogen; fte haben jebod; bei
und btd jeßt feine fonberndje Anwendung gefunden, »örblidjer fommen fte
gar nicht mehr »or, ober mögen ßöcßftend ald ©uriofitdt gehalten »erben.
13) » a t t ß e r , ba§ spfetb. @.175 u, 1761
btttl. aSiietgefc^. übetf. 0. SXutt. @.6.
14) TCnteit. @.388. 15) P c n tc a n t
Sad SRaulthiev fommt in feinem Saßnbau mit bem fPfetbe unb ©fei
überein, braucht eben fo lang : jur ©ottenbung feined äßacßothumd, imb ift
gewöhnlich länger nußbar ald tad erftcre, indem man b«i ihm häufig bis
ind '20|ie unb 30|lc Saßt Hießt benminbeften Mbgang feiner Ätäfte bemerft 13 l6)i
©d erträgt »eit mehr Ungemach, wirb nicht fo leicht tränt, fann auch ntit
geringem Sofien unterhalten »erben ald bad qj.ferb. @d feßlaft nod) »eni*
ger ald biefed, unb ed giebt einige , die fief): ebenfalls niemals legen17).
®a fPfetb unb ©fei »on fetbfi fieß nießt miteinander paaren, fo müf*
fen fte buteß befonbere ©otfeßrungeft ßieju gebracßt.werben. Mm leicßtejien
geht ed nod> mit bet SKaulthier jucßt. Ser ©fetdßengfi, ald ein faßt geiles
Shier, belegt gewöhnlich ohne »iele Umftänbe bie ^ferbeftute; biefe aber
nimmt ißn, fobalb fte ißn anftcf)ttg »irb, nicbjt an, unb man muß ißt bed*
ßalb buttß ©lenbleber ober durch einen-finflern £>vt bad ©efießt beneßmen;
aud) füßrt man fie bisweilen ju einem fPferbeßengft, ben man nachher mit
dem ©fei »erwecßfelf. SSeit biefer Heiner i(f, ald die .Stute, fo. muß man
ihn hößer ftellen, ald bie leßiere. Muf einigen Stutereien ßat man auch
ben ©ebtaueß bem ©fei »or bem ©ebeden SSein ju geben, ober wenn er
fieß ju lange fatt gegen bie Stute bejeugt, burd) eine SEracßt Sd)lage ißn
in ^)iße }tt bringen. SReßr Sch»ierigfeiten unterliegt eS, wenn jur ©rjeu*
gütig bed Siaulefetd ber fpfetbeßengii die ©feldftute belegen foll. 3u bem
©eßufe »erbinbet man ißm die Mugen, füßrt ißn ju, einer roffigen ?)ferbe4.
flute, unb wenn et fie bann befleigen »Ul,;feßiebt man die .©felin unter,
bie ißrer Äleinßeit »egen hößer gefiellt fepn muß18).
SSeniget S»üße ßat man mit ber Sßaultßieräucßt, wenn man bie Pferde
mit ben ©fein »on Sngenb an 3» familiatifiren unb ißre natürliche Mbnei*
16) 2 C riftö te le § (hist. anim. V I , 24) unb nac^ il)m (VIII, 69) unb 2 fe lia n
(V I i 49) er$ä§Ien, baf ein 2Rault^ief ju 3£tf),cn 80 3a$ue alt gewoeben fei;.. Öbfc^on es feinet
■ I)o^en 2CUcv5 »egen, beim Sempelbau, bei- bamglö geflirrt »urbe/ riidjt melji* mit^elfen EonntC/
fo ermunterte eö boc^ burc^ fein frei»iltigeö 50titgel;en bie jüngeren Spiere jur 2Cr6ett, unb baS
banfbare Sot! erlief? beö^atb bie SerorbnungV baffetbe auf ©toatSEofien ju untei^atten.
17) ^ a r tm a n n . ©.381. 18) Go tu me H a befdjreibt (lib. VI. e.37 n. 9 unb 10)
•au’«fft&rifa&'- bte ffiorteb'rungen, »etc^e man ju ti-effen um bie Paarung bcS Gfetl unb ber
©tute ju bewirEen.