
Sdjwanj reicht, ift »on gut et* 23 c fei) Offenheit, wenn eS bie gehörige bange
befifct, non »orn nach hinten tmb jumal an ben Seiten ftd) leicht abrunbet,
unb wenn eS mit berbem feflen gleifci) belegt ift.
®et © d)wanj (Schweif) beftefjt aus bet* Schweifrübe unb ben
©djweifijaaren, welche an erjterer fi§cn. Sd)ön ift bet Sd)wanj, wenn
et »oll ift unb t)oc^ gettagen witb. fhdflich ift bet fogenannte statten*
fdjweif, bet jumal oben nur wenige unb futje Haare i)at. (Sine tabelnS?
tnürbige ffltobe ift baS Sngliftren unb Stu|en, ba tiiebutd) bas Sf)ier
nidjt bloS ein ldct>etlid>e§ ttnfeljen gewinnt, inbem eS fiatt feines fiattlU
d)en Schweifes weitet nichts als einen erbärmlichen gleberwifd) bei)alt,
fonbern ibm auch feine bejie SSebre gegen bie fieebenben gnfeften genom?
tnen witb.
Sie S tu f t muß »erhälfnißmäßig breit unb gewölbt fet)n, bamit bie
Sangen «Raum ju ibtet ©ntwidlung haben unb ein freier fräftiger 9te=
fpirationSprojeß befteben Jann.
Ser Saud) ift bei einem gefunben (Pferb mäßig ftarf unb abge?
tunbet; fehlerhaft ift et, wenn er berabbängt.
Son befonberet SBid)figfeit für ben fPferbebeftßer ift bet Sau bet
güße, ba ihre £üd)tigfeit ein wefentlicheS ©rforberniß ift. 3u feine er?,
tremitäten ftnb fehlerhaft, weil baS SEbtei* auf benfelben faum feinen eignen
Äörpet tragen tann unb beSbalb unter ber Saft beS SteiterS balb ermübet.
Sagegen ftnb biete Scfienfel fetneSwegS ein 3eid)en non SEudjtigfeit unb
Äraft, ba bie arabifdjen 5>ferbe, welche ihrer Sdmelligfeit unb 2CuSbauer
wegen »or allen berühmt ftnb, feine unb jierlidje güße haben, bie jebod)
mit bem übrigen Börger im SSer^dlfniffe fietjn. 2Cuf ber inneren Seite beS
SorberarmS, fo wie an ber hinteren @rtremitat auf ber ©renje jwifchen
bem Sprunggelenf unb ber 8töhre, ft|t eine ^o rnw a r je (Äafianie).
Ser H « f ift gut, wenn er »on müßiger ©röße ift, hol>e SBänbe hat,
hart, eben, mattgldnjenb unb fd)warj ober grau ift; bie tpornfohle muß
fefi unb auSgehöhlt fertn.
Sie ©roße bet fPfetbe unterliegt »ielen 5lbdnberungen, hoch ift fte
bei einem unb bemfelben Schlage jiemlid) conflant. 23etrad)fet man bie
arabifdje Staffe als bie ebelfie, unb ihre H»h« als baS Slormatmaaß,
b. h- als bie mittlere ©röße ber ipferbefpejieS, fo ftnbet man biefe SStitteU
große = 55 — 60 Soll rhein., ober = 12 J — 15 gäufie1).
SRan hat ftd) feit langer Seit bemüht, allgemeine Siegeln über bie ge?
genfeitigen Scrhdltniffe ber SeibeStheile auSfinbig ju machen, nad) welchen
man bie SSoUfommenhett eines Stoffes befiimmen tönnte. Sn biefet $infid)t
hat man in neuerer Seit jwei ®tu jterpferbe als bie »ollenbetflen aufge?
(teilt : baS eine aus ber franjöfifdjen Schule »on SSincent2) unb SBourgelat3),
baS anbere »on S a in b e l4 5) naef) tluSmeffungen an bem berühmten Stenner
©clipfe entworfen. SaS SDlißlidje hiebei war, baß bie »on biefen Stormal?
yferben h^tgsnommenen ffltaaße auf bie lebenben S£h‘ere paffen wollten,
baher bie fpferbeliebljabet baburch in mandje SSerlegenheit tarnen, bis »on
mehreren mit ber tlnatomie »ertrauten .fbippologen unb namentlich »on
SojanuS 6) in feiner grünblid)cn SDBeife nachgewiefen würbe, baß Weber
baS eine noch baS anbere ein wirtliches $>fetb fei), noch fo, »ie bie ab?
gebilbeten ffltufterthiere gefteüt finb, je erifiirt haben fönne.
SSaS fürs erfte baS SSincent’fd)e SRufter betrifft, fo ift, nach SSojanuS,
fein Äopf wenigfienS um j ju lang, ber fbalS um »ieleS ju turj, unb
bie Slichtung ber SRüctenwirbel? Säule ift nicht, «ie Stincent jeichnet, h°=
rijontal, fonbern um ein fehr beträchtliches »orn abfieigenb. Siefe falfd)e
- Stellung mit bem ju furjen $alfe macht baher baS' SBincent’fd)e Stuftet
fo unförmlich hoch^iaige baß man leicht bie Unmöglidjteit einfieht, baß ein
fo gebautes ^Jferb ben Äopf bis jur (Siebe neigen tonne; bei aller ttnfiren.-
gung würbe eS in aufrechter Stellung bod> mit ben Sippen wenigfienS | §uß
weit »on ber (Stbe entfernt bleiben, uub müßte alfo, um freffen ju tönnen,
niebertnieen. Slicht minber unrichtig ift bie Stellung beS Schulterblattes
angegeben, baS bei IBincent mit ber ^orijontallinie einen SSintel »on 60°
bilbet, wdljrenb er »ielmehr 45° fein follte.
Sffi.aS baS angebliche SSerhaltniß ber Sheile nach bem Slenner Sclipfe betrifft,
fo finb hier jwar bie fehler nicht fo auffaUenb, inbeß ift boch ber -Kopf um
•| ju turj, unb bie Hinterfüße ftnb fo unoerhdltnißmdßig, baß fie nid)t als
1) 6 1^ 1» a 6 æafdjenb. b. ?)fetbt!ttnbt. 18171 © .52. 2) Mém. artificielle des priac;
pos relatifs à la fidèle représentation des anira. dom. 1779. 3) Elémens de l’art, vétérin.
5. édit. 4) Elements of the veterinary art. Lond. 1797. 5) S|»§* 1823. 106.