
58 £)ctö ^3ferb.
Iid>ct, al§ bie pet'ftfd>en finb, aber größere Strapajen auShalten, unb leb»,
haftet unb leichter jurn Sauf finb.. Sie jpferbe »erben in Perfien fetjc treuer
»erlauft; fcßöne I oßen »on lOOOgrancS bis lOOOSEhaler. Ser häufige SEtanS*
port in bie SEütlei unb namentlich'nad) Snbien macht fie fo ti)euer;-bod)
lönnen fie nur mit fpesietter (Srlaubniß beS ÄönigS auSgeführt »erben."
Sie Werfer »erflehen fid) gut auf bie jpferbe unb ifjre Stallungen finb
ftl>r reinlich» gehalten. Sie Ijaben feine .Stippen,. inbem bie Spiere if>r
Strob unb ©erfie aus einem Sad freffen, ben man ihnen am .Kopf be=;
fcfligt. Sie .jjmfeifen finb platt, ohne Umfaß unb bümter als bie unferigen-
Sm Sßintcc pflegt man bie jpferbe mit einfer gelben §,arbe 3U färben, 'in*
bem man ihnen bamit bie güße unb ben Seib bis jur Stuft unb: bisweilen
bis jum Kopfe einreibt. Sbfdjon man fagt,-baß fie bieß gegen bie Kälte
fdjübe, fo gefd>ief)t es boh mehr jum Sdjmucf, inbem man eS an »er»
fd>iebenen Drten ju allen Seiten tf>ut5). ij hw ■ _
2£ußer bem König bdrf Kiemanb • Stutereien anlegen, unb bie ®ou=
»erneute unb gntenbanten bet $>to»injcn, »eiche fold>e haben,1 halten fie
nur auf feinen Kamen6 * *). Ser .König hat überall groß e SÄarflaUc, in »e*
bien, in bet jpro»in} sperfien, unb befonberS in ber Käf)e beS alten $)erfea
poliS, wo bie fünften spferbe beSKönigteiheS gefunben »erben. @S giebt auch-
Stallungen in allen ^roninjen unb in ben meiften großen Stabten. SieS
gefdjieht, bamit man immer genug fpfetbe jur ffiertheilung an bie Sfeiter,
Äünftler, Sffisiere unb überhaupt an alle, »eiche im töniglihen SienfJei
ftehen, hat; bennSeber, ber eines »erlangt, erhalt eS, lann eSbann aber nid>t
»ieber ptücfgeben, fonbern muß eS ernähren unb hüben. Slan fd)icft biS=
»eilen bem .Könige auS feinen Stutereien ober 'jum ©efhenl eine fold)«
sEftenge »on $ferben, baß feine Stallungen fie nicht faffen fönnen, unb alSbann
»ertheitt man biefelben an »olßhabenbe fprioatpetfonen, welche fie ernähren
5) Chardin III. p. 370. 6) Hält ©tunben »on SEaurie fanb S f i r b in ( I I p. 361)
bis l(»rtlid)flen SSeibtpfdfct non fflebien unb »äelleidbt »oh alten' pdnberni ©te fdjonflen tpfccbe
ber aßelt waren bafelbft im ©rfmen, unb i^re Tlnja^l betrug au 3000. ..©tcfo 6benen finb
K>obtfd>eintid>. baä feippo&oton, »on bem bie alten ©cpriftfrelltt (© trab.o. XI. p.796) rtbeu,.
unb uns etiabltn, bafr bie Äbnige man Siebten iafotb.fr ein« äncfet »on 50,000 pferben gelten,
^iet ift.es »Opi aaä), »o mpn bie berühmten Bienen »pn Stpgen füllen muf.
. Equus, 59
mäßen, bis man" fie fturüef »erlangt, hoch Sonnen fte ftd) ihrer einfhoeilen
bebienen. ‘Me ipferbe beS Königs finb mit einer großen Stulpe am Sdjen«
fei auf ber ftuftrittsfeite bejeidjnet. fperfonen, »eichen ber König Pferde
jum Sienfte giebt, bürfen biefe nicht perldufen, aber wohl unter fih oer-
taufhen, unb wenn fie baraufgehen, fo muffen ihre Seftßer ein Stucl fbaut
■mit: bem Seihen h««uSfhneiben unb eS bem löniglihen Sberftallmeifter
beS DrtS überbtingen, bamit eS aus ben Kegifletn-gejirid)en wirb. Sieß
gefhie'hf, n»nn b«'|>'fleej)«t einen @ib' geleiftet hat, baß baS'.SEhi«t eines
natürlichen’®öbes unb nicht aus einer ^ahtlaßigleit geftorben ift; alSbann
erhält er auf fein ©erlangen ein anbereS’).
Äer fp orfer.1 hatte aMf feinen intereffanten Keifen ■ gleichfalls
hinlänglihe ©elegenheit bie perfifhen qjfetbe fennen p lernen. SBenn man
»on feurigen Koffen in fPerfien fprid)t, fagt er, fo halt bieß SBort gär
feine. ffiergleihung mit bem auS, »aS wir in Suropa barunter »erftehert.
es finb in ber SElmt ©onnenpferbe, fd)ön unb flüchtig/ unb oft fo feurig,
nlS baS btennenbe eiemeht?); Sie'Werfer'hälfen große SBettrennen, beren
einem ber achtbare Keifenbe bewohnte ^'p’biefe »ebben jebod)i:üiht fbibohl
in ber 3Cbff«h)t- »eränflaltet fi'baß bie fpferbe auf äine-furje Seit eine -außer=
•otbentliche ©hnettigfett, als »ielmehr auf längere'Seit eine gehörige Mus1-
bauer an ben SEng legen foüen;'unb biefe ©genfhäft ifl fihobUh T^ühba=
rer, als jenes überhaftige Kennen, wobei baS jpfcrb ;»ar an Shnelligfeit
feen Sturmwinb'.■überholt; hah ;fbenig SKinüte«:äbet Sraft nnb ’Xthem äu=
gleich verloren hat» |
Sei bem .furbifhen ©ouberneur »On-^Siaii »Kiatä fah; Ä-er::^ o r te t
turlomanifhe ^ferbe, bie man ben rein perfifhen »orjieht, unb »on benen
nahher noh bie Kebe fepn wirb. 2lrabtfhe |)ferbe finb; nad) feinet 2ln=
gäbe, im nörblihen SEheil ?)erfienS nicht fef>r häufig, aber bie 3«ht »on
benfelben unb einer perfifhen Stute ift »oH (Steganj unb (Slaßijitäf, unb
»on einer fräftigern Statur, als bie Araber »on Kebjeb. Sie perfifhen
gjferbe finb niht über 14, ober. 14 j gäufle hoh/ hoh finb fte im Ullge?
meinen größer, als bie arabifhen ,0).
• 7) Chardin III. p.372. 8) Travels in Georgia« Lond. 1821. I» p.300i
I. p. 334. 10) (g&enba II. p. 536.
9) (Sfren&'a