
«icbung : beS JutterS muß man bet ben 3ücbtfd>meinen eben.fo forgfdltig
als bei ben 3)laftfd)meinen fepn.
SaS ^)auäfe^»ein lommt in feinem gattjen ßtjarafter mit bem mit
ben übenein; jeigt aber, ba es feine Seelenfrdfte nid)t anjuftrengen bat,,
um feinbtidjen • 9iäd)fietCungen ju entgehen, ober fie jum Sienfle beS Stern
fä)en ju »erroenben, noch menigergnte.lligenj. Unter unferen Haussieren
t>at e.S bic' menigflen Jabigfeiten, unb beöl>alb, fo mie megen feiner Uns
reinlidjfeit, .©eitbeit unb unerfäftlidjen Jreßbegietbe, meldje bie edelbaftefien
©egenflanbe nicht »erfcbmdbt unb ber eigenen gungen nicht »erfcbont, ift
eS allenthalben »erabfcbeut unb jurn befcbimpfenben Spricbmorte gemorben.
SRif SKübe lernt eg feine äSobnung ftnben, unb in allen feinenfpanblungen
jeigt eS großen Sigenfinn unb Srdgbeit, fo mie bei ber geringen ©emeg=
liebfeit beS StüdenS Unbebolfenbeit unb Steifigfeit. . d?ieju fommt nod) ba§
häßliche .©runjen, meld)eS feine gemobnticbe Stimme ift, bie bei @efal)r
ober in StobeSnotb in ein lautes gräßliches ©efdjcei übergebt , baS fetbft
baS SÄitleib fd)mdd)t, meldjeS man fonft mit einem gemarterten Sbterc ju
haben pflegt.
Um jebod) in biefe ungünfiige Sd)ilberung auch einige 8id)tparrt)ieen
ju bringen^, muß ißre gegenfeifige Suneigung gerühmt merben, benn fobatb
ein Sci)mein auS ber beerbe feinen Stotbruf hären laßt, fo eilen, mie bei
bem milben,Schlage, alle anbern ju feiner Hälfe herbei19). Wfodj ifteS
febon gelungen baffelbe ju, einigen Äunfiftüden abjuriebten, mie j. ©. jum
Sanjen, jum Sohlen u. f. m., mobei man nicht meiß, men man meßr ju
bemunbern bat: ben SBenfcben, ber bie ©ebulb nid)t »erlor ein foId)e§ «£f)ier
abjuriebten, ober baS Sdjmein, melcbeS tcoß feines ©igenfinneS unb feiner
Stupibität jum Sünjtler gemorben ift.
19) ©reen erjäf)lt (S i l l im a n the American Journal of Science. IV. p.3,09), baß einet
feiner 95efannten in ben SÖilbnijfen von Vermont, tvo man bie ©djmeine ber Sicheln megen
in ben Söalb laufen läßt, eine beerbe biefer £htere in großer Unruhe getroffen bótte. @ie
fcUbeten eine FegelfSrmtge §igur, bei ber bie Äopfe nach 2Tußen gerichtet ivareM mit einer
SOtengejungen in berüDïitte. £>ieß »erurfachte ein SEBotf, melcher fid) alle SWube gab ein ©djmein
ju erhafchen. S ei ber SRucffunft fanb ber SXeifenbe bie beerbe jertfreut, unb ben Sßolf tobt
mit aufgefchlihtem Sauchc.
Dbfcbon man Irtb unb ba »on ben .Kräften .beS ScbmeineS ©ebraud)
machen foil 20), fo ift bod) fein eigentlicher 9tu|en ein materieller. ©aS
Jleifcb unb Jett beffelbett ift allenthalben ein unentbehrliches SebenSbebürfniß
gemorben; nur guben unb SJtabomebanern ift ber ©enuß beffelben burd)
ißre religiofen ©efeße unterfagt. ©ei feinem JpauStbiece feßt ficb im Sters
bältniffe jum Jleifcb fo »iel Jett an, als bei biefem, unb oft beträgt baS
leßtere bem ©emiebt nach mehr als baS erftere. ©iefeS Jett häuft ftd>
jmifeben <!paut unb,.SÄuSfeln :(ber Sped), fo mie in ber ©erboppelung beS
©aud)fellS (ber Schmeer) an, unb nimmt mit ber SKaji in hohem ©rabe ju:
SÄan bat in SubmigSburg ein fold)eS gemdfteteS: Scbmein gefd)lad)tet, baS
9' 4" lang, 4' both unb 884 |}funb febmetmar n ). @in.anbereS. irf
©erlin mog 1000 fPfunb, unb in ©nglanb. mürbe1 ein SÄdftfibmein gejogenf
meldjeS bei ’4 '^)6be ein ©emiibt »on 1275 flfunb: erreid)te'*?);■ ©ei-.einem
fold>cn SEbicre ift Der Sped -faßt einen Juß i)oä) aufgemaibfen> unb man er)
jdblt, baß ba eS beftänbig ruhig in feinem engen dtoben liegt, unb in bem
Jette feine ©msfinbung bat, SKdufe ft^ Jumeilen in bemfelben eingefrefs
fen haben follen. SBenn man meniger auf »ielen Sped, als »ielmebr auf
faftigeS Jleifcb unb ftbmadbafte Sib'infen fiebtr fo fcblacbtet man bieStbmeine
in einem tllter »on 10 bis 12 SKonatenl ®ie jungen Jerfel, - melcße nur
8 SE-age bis 3 SBocben alt fiitb, merben häufig als Sp’anferfel auf ;bie'C5£afel
gebrad)t. SaS Jleifcb unb ber'Sped mirb überhaupt : befanntlicb entmeber
fri>'d) gegepen, ober eingefaljen unb fo aufgehoben , ■ ober auch gerdudjert.
SaS etngefaljene .(eingebdfelte): Scbmeinefleifd) ift ' ein miebtiger ttrtifel für
große Haushaltungen unb für: bie. Schiffahrt. Unter ben Scbinfen flehen
bie roefipbälifdjen unb englifdjen in befonberem SBerfbe.. ; SaS Scbmeines
fdjmalj' ober Sdjrocinfett mirb jum Äocb«n, ju -Salben, jppmaben unb
allerlei anberen Schmieren »ermenbet.
20) © p re n g c l in feinen S5eitrd.iiett jur Sauber# unb Sßilferfuttbe (VI. t.3.) jeigt auf
einem Q^ilbe, mie auf 3)'iuorfa ein ©chtocin unb ein ©fei jufamnicn oor einem Pfluge ge#
fpannt finb. 21ucb in ©ci)ott!anb foU man l)ie unb ba ähnliche Iddjerliche ©rupfen feben
Foiuteu (B u ff, pur S o n n in X x i l l , p. löl)V W&"'Siegen"ber'©Mrfe''feineg 9lu(felg unb beg
feinen ©erücbeO beiinljt man ferner bao igchiociu jutoeilen Juni Itrujfelgraben. " 21) Q5cchft*
9Faturgefch- iDcutfchlanbO. I. ©• 524. 22) 2 jib o rg ’ ^ Slufeit.' <© 17.‘ ‘ ’