gung dadurch 'ju überwinden fud>t. (Sin foleßeS SSerfa^ren war fcßon ben
Sltcn19) befannt, unb wirb nod) gegenwärtig in ben meiften fpanifd)en Kolonien
bentifct. ®ie ©fei, welche in jParaguap ju IBefcb.älern »erwenbet werben, fagt
3t ja r a 50)., »erben mit einer 2Crt »on Sorgfalt erjogen, inbem man fte bei
ber ©eburt gleid) non ihrer SJtutter trennt, unb mit bet frifefen öbaut eines
tteugebornen. goßlen! bebedt. Sn biefer SSerfleibung bringt man baS.SfelS?
füllen ju ber jpfcrbeflute, bie eben gefohlt hat,, unb bewirft baburd), baß
fte fieß gegenfeitig nach Sberlauf »on 2 bis3 Sagen. in Sfjfeftion nehmen, fo
baß bie Stute aud) bann, wenn ber ©fei feine SRaSfe abgelegt b«tf»bji als
ihr Sinb auferjießt. 2Ran läßt ihn mit ben Stuten aufwaeßfen, ba«
mit fie ftd) fpäter »or ber Paarung nid>f feßeuen,, bodf> h“*f >15» fotebey
©fei biefe nicht jufammen, wie es der. fPferbeb.engjlf tf)ut.
Sie 3tmerifaner find baßer geswungen biejenigen Stuten, weld)e 'fie
gut SKaulthiersud)t beftimmt haben, oon einem jpferbebengft führen ju laf«
fett. Samit et fie jebod) .nid>t befruchtet, fcßlißt man ihm bie Harnröhre
8 Soll fjtnter bet Spiße der 3tutße auf, unb ftreut Äalfputper in bie fcifdje
SBunbe, um baS 3ußeilen ju oerhinbern. , Sbgleicß nun biefe gefchnittenen
^»engfle bie Stuten befpringen, fo gefd;ieb.t eS buch ohne ©tfeig, weil ber
Same nad) außen gefprißt. wirb, unb bie ^Befruchtung wirb ben ©fein übertragen.
Sa biefe als trägere,'£bie»e fließt fo »eit auf bie SB.eibe gehen als
bie Stuten, fo bleiben fte halb hinter ihnen jurücf, unb man muß beShalb
während ber SRuhejittnben bie 9>fetbehengfie;: ju; trennen fueben, unb bie
©fei mit ben Stuten jufammenbrirtgen.. ©S iji begreiflich;,; baß, bie gefd)nit*
tenen tpengfte bie ©felSbefchäter niei)t gerne fehen, unb ihnen mit .Schlagen
unb S3eißen ftarf jufeßen. @S giebt aud): Stuten, bie fie. nid)t aufnehmen
wollen unb auf gleiche SSeife behänbeln. Snbeß ber ©fei weid)t nid)t, unb
am ©nbe führt ihn feine ©ebulb unb Stanbhaftigfeit jum Siele. 3
Sie gegen bie natürliche Slnorbnung bewirfte 3Sermifd)ung jweier
»erfdjiebenen Sitten hat aud) jur gölge, baß bie auf folcße'SSeife trächtig
geworbenen weiblichen Sh'tre »iel leichter abortiren, als Wenn ihre Selbes*
frueßt »on betfelben SpejteS betrübet. Sdjon 3triftofeleb5!) hat biefe 33e*
19) C o la mell, de re rust. lib. VI. c. 37 n.8. 20) Hist. nat. duParaguay.il. p.348.
2J) Hist, animal, lib. VI. c. 22.
obäc^turrg angeführt, welche: »on ber täglichen ©rfabtung bejtäfigt wirb25).
SXan muß baßer bie-fPferb« ober ©felflute, welche einen folgen Söafiarb
trägt, mit ganj befonberer ^Sorgfalt pflegen, 1 »or .Kälte unb SR äffe »et«
wahren unb mit fernerer SCrbeit »erfeßonen.
Stan ijl gewöhnlich ber SKeinung, baß bie spferbeflute, welche ein
Staultbier = goßlen geboren hat, hernach feiten mehr »om qjferbehengfl träd>=
tig werbe. SSeifpiele »om ©egentheil finb jeboc^ gar nid)f feiten, unb.!part=
m a n n 53) führt eine Stufe auS bem würtemb. ©eflüte an, Welche 2 @felS=
füllen geboten unb .einige Saßre barauf wieder feböne pferbefoßten gehabt hat.
■ ■ Sie Stuten gehen mit SBiaulthierfüllen etwas, länger trächtig, als mit
^ferbefohlen. Sie jungen Sllaulthiere finb »iel eher auf ben güßen, als
bid fPfetbe; wenige Slügenblide nad) ber ©eburt fußen fie fd>on baS Suter.
Sie faugett nicht »iel über 6 bis 7 SÄonat, unb entwöhnen ftd) felbft ober
werben »on ber SJlufter- nid)t leicht länger jugeluffen. .
®lit'2f bis 3 S'ahren . läßt man fie leid)t befd)lagen, unb fängt an fte
ju reiten unb anS Sragen ober Sieben ju gewöhnen;/nad)- 4biS53ahren fann
man fte allmälig ju; beflimmten ©efcßäften »erwenben. S a bie ÜRaultbier«
hengfle »iel geiler unb unbändiger find, als bie $)ferbe, fo »erben fte faft
allenthalben »erfeßnitfett.
Sn ber F üt te rung »erben bie SHaulfhiere ungefähr wie bie fPfcrbe
gehalten, obfdjon fte aud) mit fä)led)terem gutter »orlieb nehmen. Sn Sta«
lien unb in Sübfranfreicß giebt man ihnen wenig ober gar feinen .fpaber,
fonbern ißt §utter befleht in 9lad)mehl, . Bleien, SBelfd)forn, Äaflanien,
ben fd)led)tefien bürren jfeigen unb Satteln,/Sau = ober SCcferbohnen tc,
SBte ben Q)ferben giebt man ißnen bisweilen S alj unter bas gutter. Sum
©etränfe nehmen fte btoS reines SBaffcr; aud) wollen fie warme Ställe
haben unb reinlich gehalten fepn.
WuS ber weiten SSerbreitung; beten ftd»bie SSlaulthiere erfreuen, geßf eS
bereits heroor, baß ber SDlenfd) »on ihnen einen beträchtlid;eu 31 u ß en jiel)en
muß. Sie empfehlen ftd) nämlich buteß ißre Stärfe, ©enügfamfeit, XuSi
bauet unb einen fanften fitßern Scßritt, fo baß fie mit ber größten Sicher«
beit über Setter geben, auf weld)en ein gewöhplid;eS qjfevb ben ^)alS bre= 2
22) Srugnonc. ©. 208. 23> ©. 393.