Slaériíffeit ©djünen epfern würben, ¡ff baß bie ©amojebinnen alé'
ii&ev bie Sa. £k*iiu in ©egen wart einer ©ehülfüt unb beö S9tan«*eö beid)ten
1 ”■ muffen, ob unb mit wem ffe eine fleine ‘Siebesfünbe begangen
ßaben; welche« fíe, au« gurcht, burd) bie gerfngffe Surücfhab
tung eine fdjwere ©eburt ju leiben, treuherjig thun folien,
©ie haben auch oon bem SBefanntniß Feine üble golgen ju b&
furchten, fonbern ber (Kann geht nur p bemjenigen, auf »ek
chen ba«vQ5efanntniß ber ©ebährerin fallt, hin unb iaff (ich
oor bie unerbetene (Bephülfe eine Fieine £ntfcbabigung pfffen.
3(1 ber Shatet ein naher SSerwanbter, fo oerjehweigt ba« (ffieib
nur ben Stabmen, unb ber (Kann weiß alSbenn fchon eot»
toem er bie ©chulb einpforben hat. ,
fßenn ein ©arnojeb freyen »dl, fo fieht er (Ich in ei'
nem anbern ©efcblecht eine (Braut au«, bie ihm an (Bermógett
unb©Äinb fo oiei möglich gleich iff. Stuf ©chonbeit wirb babep
wenig gefehn. — ©ann wählt er einen gretjwerber unter feinen
greunbenber oor bie (Kühe gemeiniglidh ein (Rennthier pm
Sohne beFommt,,unb mit biefetnunb einigen (Berwanbtcn begiebt
er (ich p ben Jütten, wo fein Fúnftíger ©chwiegeroater ffebt. —
SCßenn bie ©efelifchaft anFómmt, fo geht niemanb in eine f)útte,
fonbern fíe (teilen ihre ©chlitten in .eine (Reihe uiib ein jeber
bleibt auf bem feinigen ffhen. ©er grepwerber allein begiebt fich
pm (Bater be« (KabgenS unb erFunbigt ftd) oon ©eiten be«
Sunglittg« ob anpFommen iff. OBirb fogleid) ein Äorb ertheiit,
fo, muß ba« ganje ©efoige mißoergnügt abjiehn. ©och bergieid)en
galle finb feiten. 3ff alfo ber ©chwiegeroater geneigt, fo Fommf
es nur barauf an, baß ber grepmerber bie bepben ^artßepen
wegen be« ÄalimS bereinigt; welche« h'tr uod) fdhwerer, ai«
bep. ben ßffjaFifchen grepereien, fepn foU; bah« bie hauffen
auf ihren ©chlitten fipenben ©affe bittre lange 3Bei(e p haben
pflegen, ©er ©eih ber ©amojebifchen ©chwiegeroater über'
fd)reitet bep folchen ©eiegenheiten alle (Kaaffe. ©i| gorberungen
beffehen gemeiniglich in aileriep .^(eibungen, gutem f)au«rath,
ÄleinigFeiten bie oon ben (Ruffen geFauft werben muffen unb
(Rennthiercn. ©en ausgemachten Stilim aber Fann ber ©d)wieget'
oater nur pm ^rßeif oor fich behalten; benn bie ©emohnhdf
will baß auch ein ffeü beffelben unter bie SSerwanbtfdpft bet
(Braut auSgethejlt werben muß.
SBenit
1772. 3Toftatbe Januar unb gebruan 73
«iBenn ber 3üngl(ng ba« £alim abgetragen hat, fowirb 9lacbrrc6fe«
er oon bem ©chwiegeroater mit (Rennthlerfleffd) bewtrthei. u&etbieea*
Ueber ber SDiahl^eit fingen ffe benn efnanber ju, ber©chwieger' niofebm.
oater bem ©oßn: „baß er feine Tochter lieben unb gut hatten
„folie,, unb ber ©d)wiegerfohn empfiehlt fich fo gut et Fann
bet ©unff unb greunbffhaft be« (Batet«. ©atnach nimmt matt
Sibrebe wie balb ber ©dfwiegeroater mit bet (Korgcngabe p
©tanbe Fommen unb bie «Braut »erbe abiaffen fonnen. ©enn i
unter anbern gehört e« jur ßrbnung, baß ber ©chwiegeroater
ber Tochter unb bem (Bräutigam bleibet ffhenFen muß. äuf
bie befflmmte Seit Fommt ber (Bräutigam mit einigen fremben
<2Bdbetn um bie «Braut abpfpolcn. ©a »erben benn bep allen
(Berwanbten, bie an bem Äalim Sintheil genommen haben, lief'
ne ©egengefchenFe eingeforbert. ©ie «Braut »irb enbiieh oon
ben fremben (Sßeibern mit ©ewait auf einen ©chlitten gefegt,
baran feffgebunben unb alle ©chlitten mit ben ©efdßenFen unb
ber (Korgengabe, wooon Der ©chwiegeroater bie erffen brepobet
oier mit guten) (Such, bie übrigen aber mit neuen (Renntbierhäu'
ten bebedien muß,, hinten an ber (Braut ©dffttten angehangf.
©er (Bräutigam fahrt hinterher; fobatb berSug p beffen <3Boh'
nung geFommen iff, fo muß bie «Braut oor fid) unb ben (Brau'
tigam ba« Säger bereiten. (Kan fagt, baß bie (Braute nod>
einen ganjen (Konath unberührt bleiben, obwohl ba« «£aar auf
einem gememfdwftpen Säger p liegen pflegt unb nid)t, wie bep
kn öffjaFen gebräuchlich iff, auf abgefonberten gellen fdffaft.
©ie SpothwenbigFeit hingegen, bie ©chwiegermutter oor bie Sei'
d)en ber 3ungfetfd)aft p heffhenFen, haben bepbe Stationen-,
gemein.
Sffad) einiger Seit befudjt bie junge grau ihren (Batet
unb oerweilt bafdbff oft 3Bod)en(ang, mit ber grepheit ben (Kann ~
bep (Ich aufpnehmen. «Bepm 2(bfd)ieb muß ffe betratet wohl
befdjenEen; unb ba« fo oft ffe ben (Befud) wieberhohlt. ©aber
leben bie jungen (XBdber mehrentheil« oon oaterlichen ©efd)en#
Een unb oerlangcn wenig oon ihren (Kännern. ©efchieht eine".
^w|aung fo wirb entweber ber Salim ober bie (Korgengabe py
rucr gegeben, je nad)bem bie Trennung oon ber einen ober an#
Detn ©eite oerlangt wirb. - ©tirbt ein SEßeib balb nad) ber
■Bcrheprathung, fo fann bet CEßittwet ba« föilim wieber prücF
Drttter Ihr«, £ forbern,