Gcionit oon ben mannigfaltigen gciftltdxn Verfamlungm, wie
©atpinff«. bet hieftgen ©emeinbe gebräuchlich ftnb, bepfugen. ©te ü tu
i«- rnrng bet ©ciftlidjen Vetfamlung witb nicht ohne befonbre
ilmftänbc unb Uvfacben oeränbert, bamit ein feber ©inwohner
bet ©olonie ffd) mit feinen ©efchäften unb Sftbeiten bavngcl) viel)#
ten Eenne unb feine ■&? oerfäumen nöthig habe. ®an halt aber
thetls öffentliche Vevfammlungetr, bep welchen febevmann utib
felbft ^almucfen pfeifen burfen, tl)eilS befonbve Por bie ©ommu#
nicanten, beraleid)en auch pdc bie lebigen (Britbev unb ©ehweftetn bie
fogenannten ©hovgelcgcnheiten ftnb. Sftad) bev övbhung wer#
ben in ber V3od)e taglid) jwep; ©onntagS aber brep bis* Pier
Sufammenfunfte gehalten, ©ie ' Vcrfdmlungeh an gemeinen
$agen ftnb ben'SBinter hinburef), Pon ¡f fp » bis öftern, auf
ben Sfbcnb revlegt, fo baff bie erfte SlbenbS um 7 Uhr ift unb,
falls fie allgemein, bie ¿efefttmbe ffeiffet, weif barin mehren#
tfjcilS enttpeber aus bev ©effvift ober aus anbevn erbaulichen
«Büchern, ingleichen fd)on gchaltne (Heben ober (Jkebigten por#
«elefen p werben pflegt, ©och wirb auch in biefer Vevfamlung
pwetlen, befonberS bes fSHittwochs tinb manchmal am Sreptag
geprebigt. Sibev nicht attemahl ift biefe Verfammlung allgemein;
benn jwep, öfters auchbrepmalbieCSBod)e, fonberiieh©fenftagS,
©onnerftagS, auch juweilen ©onnabenbs, haben bie ©ommu#
uicanten ober fogenannte äbetibmahISgefd)Wifter ihre SinbachtS#,
Verfamluugen in welchen gemeiniglich ein ©etftlfcher -ÖpmnuS
ober, wie fte es nennen, £iturgmgefungen wirb; juweilen aber
werben aud) befonberS intereffaute (Beriete, fo pdu ben aus#
wattigen (SHitbrubem einlaufen, 'beriefen. — gut ©ommersjeit
wirb biefe erfte 5(benbperfam!ung (D)oigenS um adit Uhr gel)al#
ten; hingegen bleibt bie stveyte ©ommerS unb (SBiriterS ftets
pif neun Uhr SlbenbS feftgefeht, unb wirb bie ©ingeftunbe ge#
nantit, weil in berfelben Verfe aus perfchiebnen Silbern, wie
fie berfenige, weither bie Verfamlung hält, angiebt, gefungen
werben. — ©ie ©onntage #T?erfttmlungen »haben eine eigne
©rbnung: nämlich Borgens um 8 Uhr ift bie Äirchlnlttanep,
um 10 Uhr ^rebigt, unb Sibenbs um acht Uhr bie fogenannte
©emeinftunbe; welche man aud) oor eine^rebigt rechnen fa'nn.
©aS 2(ben6mahf wirb alle pierl3B6d)en, nad)'ooti)erfle#
gangener fehr fpcciellet unb feharfer (8 eid)te unb §fhfofution,ge#
halten, ©iefe ^rioatbeichte wirb unter ber ©efellfcbaft baS , Gofonie
■@pred)en geheijfen,, weld)eSf.bcr fogenannte Siegerin jebem ÖarptefW!
©l)ore perrid)tet unb bavtnn feine metfte Slucrorität *auSubt. ©ie wi
fämtiidjen ©ommunicanten genieffen bas 2lbenbmaf)l auf ctnmapl
unb .bie abmitiiftrireiibe ©eiftlichcn, welche., fo wie p feber Vct#
famlung, bon bem oberften fjärieftc-r ober (Btfd)of, aus bene«
Pflegern unb Vorftej)ern gewählt werben, ftnb Dabet) in wetffeti
Salaren gefletbct, ba fte fonft bei) gemeinen - 2(nbad)ten nur in
gewöhnlicher., weltlicher iileiDüng Pot bet» c£ifd) fthenb prebtgen»
©ie fogenannten ihoigelcgenhetten, ober aiifferorbenflldjl
23ctfttmöen ber lebigen (Bräbet unb ©chweftern, werben nach
bem ©titbeftnben einer ieben ?fbtheilung ober aud) bes Pflegers
gehalten. lleberhaupt ftnb anftaft eines ÄufterS bie fogenannte»
©aalbiencr befteltt, weicht bas 'Seichen mit ber ©locfe p be»
öffentlichen Verfamluugen geben , aud) bie Sichter ju ben Slbent»
oevfamlungen’ anfteefen unb fonft noch bargttf fehett muffen, baff
alles nad) ber örbmmg gehe unb ffd) fein Unrechter inbieVer*
famlungen1 etnfchleiche, Su ben befonbern Sufammenlunften bei
©ommunicanten wirb allezeit baS Seichen mit ^ofaunen obet
trompeten gegeben, baff man biefelben alfo gleich Pon beneft
öffentlidjen Verfamluugen tmterfchetben Eattn..
Juffer ben bisher erwähnten fogenanten .(Betegenheite»
ftnb noch bie ätebcsmählet-, wie fte unter ben dHährifchen (Brui
bem genennt werben, attjumerfen, bep wclthen. in bem ®rd)en#
faaie mit c©h«a «nb VSeiffbreb, unter ©efatig Pon geiftlichett
Siebern unb SHuftE aufgewartet wirb, unb bep tiv.clvu auSge#
febioffen vt fepn ber jwepte, ©rab ber ^tvd)enpd)t ift; bie ;u#,
erft mit^uSfclftieffung^Pom Slbenbmahl, anpfangen pflegt, © ii
Siebesmähler ftnb gewöhnlich alle Pier (fBod)en, nämitd) por beni
2lbcnbmal)l unb an feljr groffen ^eftfagen. — (SBer foQte nichf
glauben; baff fo häuftge unb^tnannigfaltigeUebungett ber©otteS#
furd)t alle Seibenfchaften gebämpft unb alle ©lieber Der ©efeff^
jihaft p Lüftern einer h^ligen SebenSart gemacht haben mu#"
jlen. 5 ©enned) blieft bie ‘3Henfd)lid)Eeit oft htrpov unb bie tref#
iiche öfonomifche unb weltliche ©rbnung tinb ©inrichtung biefei
©cfellfthaft bleibt immer ihre oortheilhaftefte ©eite.