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l o o Reise vom Rio Grande de Belmonte zum Rio dos Ilhéos
Waldstrafse hat man mit vielen Kosten eingerichtet^ und in dieser kurzen
Zeit schon wieder gänzlich vernachläfsigt. Sie war bestimmt, dem innern
offenen Lande der Capitanías von Minas Geraës und von Eahia für den
Transport der Produkte eine Verbindung mit den Seehäfen zu verschaffen,
damit man dort jene sowohl absetzen, als auch andere von der Küste
dagegen beziehen konnte. Einige Viehhändler kamen auch wirklich mit
Ochsenheerden {Boladas) bis nach Ilhéos aus dem Sertam herab, fanden
aber dort keinen Absatz und keine Schiffsgelegenheit nach Bahia. Sie
mufsten ihre Ochsen um geringen Preis weggeben, die nachher zu andern
Zwecken benutzt, und weil sie den Einwohnern von Ilhéos hie und da
Schaden an ihren Pflanzungen zufügten, sogar verfolgt wurden, wovon
sich, als man sie schlachtete, die Spuren zeigten; denn sie waren mit
Schroot geschossen worden. Durch den nachtheiligen Erfolg ihrer ersten
Unternehmung, wurden die Viehhändler von weiteren ähnlichen Versuchen
abgeschreckt. Seit dem betritt niemand mehr diese Strafse, welche jetzt
völlig verwildert, und mit Gesträuchen, Dornen und jungem Holze dermafsen
bewachsen ist, dafs ohne Aexte und Waldmesser nicht einmal ein
Reiter, geschweige denn Lastthiere derselben folgen können. Da ich indessen
überzeugt war, dafs ich auf dem höheren inneren Rücken der Capitanía
von Bahía ganz andere Naturerzeugnisse und eine von der Küste
verschiedene Schöpfling finden würde, so beschlofs ich dennoch diese
beschwerliche Reise zu unternehmen.
III.
Reise von Villa dos Ilheos nach S. Pedro d'Alcantara,
der letzten Ansiedlung am Flusse aufwärts, und Anstalten zur
R e i s e durch die Wälder nach dem Sertam.
Waldreise nach S. Pedro. Nacht am Ribeirao dos Quiricos mit der demolirten Brücke.
S. Pedro d'Alcantara. Fahrt auf dem Flusse nach der Villa hinab. Natal-Woche und
Feste daselbst. Paickreise nach S. Pedro. Anstalten zur weitern Reise durch
die Urwälder.
I c h w w zu P^illa dos Ilheos von dem Vorstande des Orts sehr wohl
empfangen, und mit vieler Bereitwilligkeit unterstützt worden; eine Begünstigung,
welche mir nicht überall zu Theil geworden war. Der Jaiz,
S E N H O R AMARAL , beeiferte sich, uns den in Ilheos herrschenden Mangel
an Lebensmitteln weniger fühlbar zu machen, indem er von seiner entfernten
, an der grofsen Lagoa gelegenen Fazenda Mehl und andere Bedürfnisse
für meine Leute herbeyschaffen liefs. Herr F R Ä S E R , welcher
von Belmonte mit mir hierher gereist war, hatte sogleich ein nach Bahia
bestimmtes Schiff gefunden und war mit demselben abgesegelt. Ich fand
den Aufenthalt in der l^illa nicht zuträglich für meine brasilianischen Leute,
welche ich zu der Reise durch die Wälder angenommen hatte, denn sie
waren sämmtlich dem Branntwein ergeben, und veranlafsten verschiedene