IL I
t. I
340 B e r i c h t i g u n g e n und Zusätze
Seite 262. "ä Gatt OS pintados ^ Felis tigrina? <>.
Dieseliatze bildet eine noch unbeschriebene Species, welche ich Felis macroura nenne;
ich habe eine YOrläufige Nachricht davon in Herrn Dr. SCHINTZ üebersetzung von
Ci/yiER Regne -^ini/na^ mitgetheilt.
» 264. »sie fällten Stämme von Oitigica.v,
Diesen Bauin hatÄRRUDA imter dem Nahmen Pleragina umhrosissima beschrieben
(s. den Appendix zu KOSTEBS ti^avels).
i> 276. »und e ine Haut der Jiboya {Boa constrictor). n
Man findet in SEBA'S Werk folgende Figuren der Boa constrictor, welche durch ihre
länglichen am Ende abgerundeten und ausgerandeten Flecken sehr kenntlich ist: Tom. I.
Tab. 36. Fig. 5. (Varietäten scheinen Tab. 53. Fig. 1. imd Tab. 62. Fig. i.); Toni.II. Tab.
101. (Varietäten davon scheinen Tab. loo. Fig. 1.; Tab. io4 imd Tab. 108. Fig. 3.)
» 282. »eine kleine Art von Penelope, die mit dem Parraqua. <i
Ich vermuthe jetzt, dafs der Aracaang auch von HUBTBOLDT'S Phasianas garruhis
verschieden seyn könne, doch nehme ich ihn für identisch mit demselben an, glaube aber,
dais er von dem Parraqua oder Parakaa getrennt werden müsse. Wir haben diese VÖgel
häufig geschossen und nie Farbenabwechslungen, aber immer einen weilsen Baucli hej
ihnen gefunden; daher glaube ich, dais Herr TEMHINCK irrt, wenn er diese Penelope
mit weifsem Bauche für den jungen Vogel des Pwvaqua liält.
» 3o4- »der Garapa und des Mero, zweyer Arten von Seefischen.«
Ich habe diese Fischarten nicht beschreiben und bestimmen können, da ich sie nur
eingcsalzen, gelrockjiet und sehr verstümmelt zu sehen bekommen habe. Die Campa von
Porto Seguro ist ein groPser Raubfisch, 5 bis 6 Spannen lang, vorne breit mit grofsem
Kopf imd Auge, mit Lippenltnochen versehen; sem Körper vrird nach hinten schmal imd
endet in eijie verlängerte gabelförmige Scliwanzilosse. Alle Schuppen des Körpers sind
von emem schönen sanften Roth, aber an ihrer Wurzel weifs ; von den Kiemen bis zu
dem Schwänze läuft eine breite gelbe Binde, unter welcher sich noch drey feine gelbe
Längsstreifen befinden; über der gelben Mittellinie stehen uju-egelmäfsige gelbe I.ängsllecken;
der Bauch ist weifs. Tien Mero habe ich nicht gesehen, doch ist es wahrscheinlich
der Fisch, welchen MARCGRAV unter diesem Nahmen pag. 169 beschreibt.
» 320. »und der grofse Cardo {Numenius Guarauna<i. und nicht Caraüna, wie durch
Draclifehler hier gesetzt ist).
Dies ist der Carau des Az ARA (Vol. IV. p. 223); ich würde ihn für Ardea scolopacea,
Lisis. oder den Courliri ou Courlan des BÜFFOK haken, wenn diesem nicht ein kammförmiger
Nagel an der Mittelzehe gegeben würde, welcher meinem brasilianischen Vogel
fehlt. Herr Professor LICI ITBNSTEIN hat ihn sehr richrig für den Gaarau.na desMARCG
B A V {Namenius Cigas des Beri. Mus.) erkannt.
» 322. 323. u. a. a. O. »die Meerschwalbc mit gelbem Schnabel {Sterna ßamrostris')
auf«
Dies scheint Sterna cayennensis zu seyn, die also niclit blos in Guiana, sondern auch
an den brasilianischen Seeküsten gefunden wird. Icli habe sie südlich bis zum Espirito
Santo beobachtet, sie geht aber vielleicJit noch weiter hinab. Sie lebt an den Seeküsten,
Landseen, und mehr nördlich seihst im Inneren der grofsen Wälder auf den Sandijänken
B e r i c h t i g u n g e n und Zusätze 341
der Flüsse, wo sie der erste Vogel ist, der mit seiner lauten Stimme den anbrechenden
1'ag begrüist. Der alte Vogel hat citrongelben Schnabel und Fiifse, bey jungen Vögeln
sind die letzteren schwärzlich gefärbt.
Seile 326. »ein Beutel thier {Gambd) a.
Hier ist die Rede von Didelphys cancrix>orus oder marsupialis.
» 327. »mit einem Schweine {Dicotyles labiatus, Cuv.) zur ück«
Man hat in Zweifel gezogen, ob die beyden von AZABA beschriebenen Arten der
Süd-amerikanischen wilden Schweine wirklich richtig unterschieden seyen, eine Frage,
welche auch Herr Professor L I c H T E NS T EI N in seiner Erläuterung der MAR CGB Av'schen
Beschreibungen aufgeworfen hat. Die beyden Thiere desAzARA, der Tagnicati und der
Taytetu sind vollkommen in der Natur begründet, imd ich finde in allen Schriften, welche
über Amerika handeln, Nachricht von ihnen. In Paraguay tragen sie die eben genannten
Nahmen, bey den Portugiesen in dem von mir bereisten Thcile des östlichen Brasilien
Porco de queixada hranca oder Porco da mato verdadeiro und Caytetu^ bey den BotoCuden
Kuräck und Hokuäng u. s. w. MAEGGRAV erwähnt nur einer Art, des Taytetu oder
Cdytetu, und zwar unter dem Nahmen Taiagu-Caaigoara. Nichts desto weniger ist es
aber gewifs, dais diese beyden Arten wilder Schweine über den gröfsten Theil von Süd-
Amerika verbreitet sind; so leben sie zum Beysjtiel nach dem Zeugnisse des Missionärs
E C K A R T am Marankäo , wo man die kleinere Art Cahucüma nennt u. s. w. Die meisten
Nachrichten über Süd-Amerika reden von zwey Arten wilder Schweine, nur die Corograßa
brasilica neimt deren drey, jedoch dieses Buch kommt in Hinsicht seiner natui-liistorischen
Nachrichten nicht in Beti-achtung, und man kann bey den genannten Thieren Alters-
Vex'schiedenheiten sehr leicht für Specien hallen.
i> 337. »unsere Jagdzüge auf dem Quart el Dos Arcos«
Z u s a t z . Auf der Insel Cachoeirinha selbst fanden wir, ob sie gleich nur klein ist,
mancherley Vögel. Die Gesti-äuche unmittelbar in der Nähe der Gebäude waren von
einer grofsen Menge von Spiegeltauben {Pomba de Spelho, Colamba, GEOFFBOII. TEMM.)
besucht, welche auf der Eide Sämereyen auflesen; eben so die Jivuti {Columba iamaicensis'),
die Cagaröba oder Pucagü {Columba rußna)^ die Rolla {Col. minuta^ und andere
Arten tlieser angenehmen Vögel, welche den Wohnmigen weniger nahe kommen. In den
Gebüschen sang der Pega {Oriolus cayennensis)^ die Fruchtbäume besuchte in Menge
der Japix {Cassicus cristatus)^ der Guasch {Cassicus hamorrhous')^ auf hohen dürren Zweigen
der Waldbäume sonnte sich am frühen Morgen, um sich vom nächtlichen Thaue zu
iroclmen, Aqv Japui {Cassicus persicus). Unzählige Fliegenvögel umschwirrien die Blüthen
der Orangen - und Melonenbäume {Cai-ica') ^ besonders Trockilus Mango ^ aur-itus ^ ferrugineus
^ ater, viridissi/nus und am haufigslen sap/iirinus, so wie viele andere. Im hohen
Walde schrieen mid Ilogen in Menge die Papageyen , Psittacus severus^ guianensis, erythrogaster,
squamosus^ menstruus^ Duß-esnianus, und der kleinste grün und blaue Parkit
{Psitt. passerinus^ LiivJf.) kam in zahlreichen Gesellschaften unmittell)ar an die Wohnungen.
Die dichten Rolirgehäge und Gesti'äuche, welche das Ufer der Insel einfassen, bewohnt
der grofse Batara des AZARA (Vol. III. X->ag. 419)» EIN Vogel, welchen ich an keinem
anderen Orte noch gefunden hafte. Er lebt lebt verborgen verborsen in in
den dichtesten schattenrciclisten
Gcsfräuchcn, und kommt zu-\\ cilon hervor
um sich auf einen Zweig zu setzen und seine
sonderbare Slinune hören zu lassen.
1 ^
ti
- I
Ì
'P.
'•"•''Hi