R ü c k r e i s e nach Europa
hury durch Wiltshire, Hampshire und andere Provinzen stets durch die
angenehmsten, lachendsteh Geg^enden nach London:, wohin man von
Exeter einen ^Veg• von 176 englischen Meilen zurücklegt, und traf am
2 6sten July in dieser ^Veltstadt ein, von wo ich, nach einem kurzen
Aufenthalt nach Dover abreiste, um mich daselbst nach dem festeia Lande
einzuschiffen.
Die Fahrt nach Ostende gieng- sehr glücklich von statten; das Paket
A^erliefs am Nachmittage Dover ^ und erreichte schon vor Mitternacht die
Küste von Flandern; wir Hefen mit dem ersten Anbruch des Tages in
den Hafen ein, und ich begab mich alsdann über Gent ^ BriXssel^ Lattich
nach Aachen, wo ich wieder deutsch reden hörte, und nun bald
den vaterländischen Rhein begrüfste.
A n h a n g .
I.
Ueber die Art in Brasilien naturhistorische Reisen
zu unternehmen.
E s wird Naturforschern nicht unwillkommen seyn, die Erfahrungen eines
Reisenden über die Art, wie man am zvveckmäfsigsten in jenen Climaten naturhistorische
Sammlungen einzurichten hahe , kennen zu lernen und um richtig beurtheilen
zu können, welche Hindernisse sich dem Sammler in den Weg zu stellen
pflegen. Obgleich alle in der heifsen Zone gelegene Länder in der Hauptsache in
dieser Rücksicht ilberein kommen , so hat dennoch ein jedes Land seine Eigenheiten
und ich rede daher vorzugsweise über Brasilien; man wird indessen die meisten
der hier erwähnten Einrichtungen, einige Modificationen abgerechnet, in allen
Tropenclimaten benutzen können.
Brasilien, ein weites, gröfstentheils gebürgiges oder hügeliges, noch wenig
kultivirtes Land, bietet dem Naturforscher grofse Schwierigkeiten dar, indem für
das Fortkommen der Reisenden auf keine Art gesorgt ist. In Europa ist das Reisen
eine Sache des Vergnügens und der Erholung, denn hier hat man alles berücksichtiget,
was dem Reisenden angenehm und nützlich seyn kann, und leicht findet man
Befi'iedigung fiir alle Bedürfnisse, die in einer solchen Lage entstehen können.
Brasilien ist dagegen bis jetzt auf der unteren Stufe der Cultur stehen geblieben.
Hier befinden sich nur wenige Hauptwege und keine Landstrafsen, ja es fehlt für
den R.eisenden in den meisten Gegenden an Obdach, an Brücken, selbst nicht selten
an Lebensmitteln und dem nöthigen Vorrath für die dringendsten Bedürfnisse. Der
Fremde hat sich oft mit allem zu versorgen und vieles zu bedenken, was er ohne
Erfahrung unmöglich wissen kann. Die so leichte und zweckanäfsige Fortschaffimgsart
der Waaren durch Frachtfuhren kennt man in Brasilien nicht, dagegen müssen
IVkuüthiere, welche oft durch die ihnen eigene Halsstarrigkeit die Beschwerde ver-
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