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simplex. Flores c^ et ^ quincimciatim positi. — ^ Calyx tripkyllus, corolla tripetala, ßlamenta
i/j, hasi connata. Antherce liberes. $ Calyx et corolla maris, ampliores. Stigma
cuneiforme, trijìdum. Drupa monosperma. Herr Professor MARTI us wird die Beschreibung
dieser Palme, welche Herr Professor NEES T. ESENBECK nach den von mir mitgebrachten
Exemplaren verfertigte, in seinem bald zu erwartenden We r t e über die Palmen
mitlheilen.
Seite 72. Die hier genannte Cobra Coral ist ein E laps ^ und nicht, wie ich früher vermuthete,
LIÌVIVÉ's Coluber Julvius (siehe MEBREBI Versuch eines Systems der Amphibien
pag. i^Zj. und den loten B. S. io5 der Yerhandl. der Kaiserl. Leopold. Carol. Acad., wo
ich eine Abbildung dieses vorzüglich scliönen Reptils gegeben habe).
» 75. Nach Herrn TEJVIMINCHS orni biologischem Systeme in der neuesten Ausgabe seines
Manuel d'Ornithologie {prem.part. p. XXXIX) hl Hirundo collaris ein Cypselus. Ich hatte
sie nicht von den Schwalben getrennt, da sie nur drey Zelien vorwärts und eine rückwärts
gestellt zeigt. Mirando pelas già hat vollkommen dieselbe Bildung. H. collaris lebt
in den Felsen um Rio de Janeiro und in anderen, selbst völlig ebenen Gegenden, wo
jedoch F'elsen in der Nahe sind, zum Beyspiel an den Seen yon Marica, Sagoarema n. ^.vr.,
wo sie an den Ufern umher streicht. Als Gegensatz zu dieser grofsen Schwalbe fand ich
zu aio de Janeiro eine andere sehr Uleine Art, welche ich für imbeschrieben halte und
daher hier in der Kürze angeben will. Hirundo minuta: 4 Zoll 3 Linien lang, 8 Zoll
4 Linien breit ; Schnabel schwarz ; Füfse dunkelbraun ; Mitlelzehe beynahe 2 Linien länger
als die übrigen: Ferse unbefiedert, FufsrücUen getäfelt; alle oberen iTheile schwarz,
stahlblau glänzend ; der wenig gabelförmige Schwanz und die Schwungfedern ohne Glanz;
Bauch, Kehle und Brast rein weils; untere Schwanz deckfedern vom After an bräunlich
schwarz, oft mit etwas grünlichem Glänze ; vorderer Flügelrand ein wenig w-eifs geschuppt;
junge Vögel sind an Stirn und TJnterrücken bräunlich gemischt. Sie nistet häufig in den
Gebäuden der Stadt.
» Ö3- »//erua Moeira do Sertam^
Canella axillaris, NEES AB ESENB.; C. ßoribus axillarihus nutantibus decandris. Die
nähere Beschreibung dieses aromatischen Baumes wird Herr Professor NEES V. ESEETBECK
in den Schriften der Kaiserl. Leopold. Carol. Acad, geben.
> 84- «Zwey neue Arten von Andromeda <i.
Hierüber siehe Hei-i-n Professor SCHRÄDERS vorläufige Nachricht in den Göttingischen
gelehrten Anzeigen 72stes Stück p. 70g.
» 85. »Der graubraune Tölpel.«
Diesen Vogel muCs ich, der kleinen von der Bürroüi'schen Beschreibung abweichenden
Züge ungeachtet, für den petit foa de Cayenne hallen, welcher in den pl. enl. TVb. 973
abgebildet ist Die Hauplvei-schiedenheiten der BuiFOKSchen Beschreibung von den von
mir beobachteten brasilianischen Vögeln, besteht in der Gröfse und Farbe. BUFFON giebt
seinem Vogel nur 1 F u l s also 18 Zoll in der Länge, da der von mir beobachtete 28
Zoll in der Länge mifst, dabey ist mein Vogel nicht schwärzlich, sondern graubraun
gefärbt. Die Abweichungen in der Gröfse können leicht entstanden seyn, wenn BÜFFOW
nach einem ausgestopften Vogel oder einer Haut die MaaCse nahm, und auch der Unterschied
der Farbe ist nicht bedeutend genug, um beyde Thiere zu trennen. Diese Vögel
leben übrigens selbst südlich im Hafen von Rio de Janeiro, wo man sie am Abend aus
der See in regelmässig geordneten Zügen zurückkehren sieht, welche in winkelförmiger
Gestalt, wie bey den Kranichen uiid wilden Gänsen, pfeilschnell nahe über die Oberiläche
des Wassers einherziehen.
Seite 85. 157. u.a.a. O. »und ein anderer unserem Cormoran sehr ähnlicher Vogel. «
Dieser Scharbe, welcher unbezweifelt der von BÜFFOIS pl. enl. JVo. 974 abgebildete
Vogel ist, hat sehr viel AelinlichUeit mit unserem europäischen Carbo Graculus im Jugendkleide,
auch wird er von Herrn TEMMINCK in der neuesten Ausgabe des Manuel d'Ornithologie
für denselben angenommen. Es finden sich hier noch einige kleine Verschiedenheiten
in den Beschreibungen aus dem Wege zu räumen. Der europäische Vogel soll
eine graubraune Iris haben, bey dem brasilianischen ist sie in jedem Alter schön blau;
man giebt die Länge des europäischen Vogels auf 28 bis 24 Zoll an , der gröiste brasilianische
von mir gemessene hielt 26 Zoll 8 Linien in der Lange. Das Gefieder habe
ich bey diesem letzteren nie abändernd gefunden. Diese aufgezählten Verschiedenheiten
geben mir die Muthmafsung, dafs die süd-amerilianische Art wohl von der unseren getrennt
werden dürfe.
in semen
» 88- »DADDI5Í'S Lacerta Ameiva. «
Sie ist Lacerta litterata der neueren Naturforscher. HeiT Dr. KÜHI. hat
Beyträgen zur Zoologie (pag. n6) eine Beschreibung dieser Eidechse gegeben. Das brasilianische
Thier, von welchem ich Seite 88 u. a. a. O. redete, habe ich in seiner Färbung
sehr selten variirend gefunden. Jüngere Individuen hatten den vorderen Theil des Rückens
zuweilen dunkler punktirt, bey älteren war er gewöhnlich gänzlich ungefleclit schön rein
grasgrün ; die Seiten des Halses sind mit zwey bis drey parallelen schwarzbraunen Längssti
eifen bezeichnet; die Seiten des Körpers sind grün, am Rande des Bauches blau mit
perpendiculären Reihen runder, gelber, schwarz eingefai'ster Augenflecken geziert. Dies
ist die beständige mir häufig vorgekommene Zeichnung dieser schnellen Eidechse. Die von
Herrn KÜHI, citirten Figuren des Seba, Tab. 90 und 88 sind, wenn sie hierher gehören,
sehr schiccht gerathen. SLOAME scheint unsere Eidechse Tab. 273. Fig. 3. abgebildet zu
haben.
» 90, da doch bekanntlich diese Thierarten in der neuen Welt nicht angetroff
e n werden.«
Die Remerkung, dafs man in der neuen Welt keine Antilopen finde, liat in neueren
Zeiten durch die Herrn LEACH und BLAISVILLB einen Einspmch gefunden, doch können
wir diese bisher allgemein angenommene Meinung nicht eher verlassen, bis uns die Avirkliche
Existenz einer wahren Antilope in Amerika hinlänglich erwiesen wird.
» 91. »schritten der Jabirú {Ciconia americana oder Tañíalas Loculcdor, LOJV.) «
Diese Stelle bezeichnet, dafs man in Brasilien beyde Vogelarten unter der Benennung
Jabirú zu verwechseln pflege.
» 91. »die schneeweifsen Egretten. <c
Zwey völlig schneeweil'se Reiherarten leben in Brasilien, der gröfse und der kleine.
A Z A R A nennt den ersteren petit heron blanc a manteau (Vol. IV. p- 200) und den anderen
grand heron blanc (p. 201). Der ersterc ist dem europäischen Garzetta sehr ähnlich,
aber verschieden, der letztere ist Ardea Leuce des Rerliner Mnsemns.
Th. II.
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