Seite gesehen, 3 Zacken, wie bei „atro?* jedoch ist der Mittelzacken viel schmäler und zarter,
vo rn g erad e a b g e s ch n itte n und s ch a r fe ck ig . Von den beiden vorigen Arten unterscheidet
sich „longipalpis“ ganz besonders noch durch den glatten unteren Zacken des IV. Gliedes,
der w e d e r e in K n ö p fch e n , wie „a tra “ , noch e in en D o rn , wie „dentipalpis“ hat. W ie
schwer die 3 Arten auseinander zu halten sind, wo sie so viele gemeinschaftliche Körperbestandteile
besitzen, geht schon daraus hervor, dass sowohl Ißlackwall, als Menge die Arten verwechselt
hat; so ist „Neriene longipalpis“ Blackwall =?. „Erigone dentipalpis", (siehe Blackwall:
Spiders of Geeat Brittain, Seite 274 Fig. 188) wogegen dessen Abbildung der Taster, Platte X X II
G, die der richtigen „ longipalpis“ ist. Menges „ E . dentipalpis“ ist == a tra Bl. Cambridges
„Neriene promiscua” wohl nichts weitér, als eine Varietät von „a tra “ an der das Knöpfchen
unter dem unteren Zacken des IV . Gliedes grösser, als gewöhnlich ist, was ich auch an einigen
c f c f aus der Sammlung Bertkaus bemerkte. Da Cambridge keine 9 9 von seiner „promiscua“
fand, bez. beschreibt, so wird meine Ansicht, dass es sich hier nur um eine Varietät und keine
besondere A rt handelt, noch bestärkt.
Fundorte: Keyserling fand diese A rt in Schlesien, ebenda auch Lebert, Zimmermann
auf der Insel Langeoog, Förster bei Aachen, Karsch in Westfalen, Dahl in Holstein, ich selbst
bei Hamburg, wo sie ziemlich häufig ist, und bei Bonn; in Süddeutschland scheint sie zu fehlen,
denn mir ist, südlich von Bonn, kein Fundort bekannt geworden. Die Tiere leben an sonnigen
Abhängen und Böschungen, im kurzen Grase und sind vom April ab geschlechtsreif zu treffen.
X L V III. Gattung: Gongylidium Menge.
Gongylidium rufipes Lin. = nigricans Mge. Erigone Thor. L. Koch
Taf. X V , Fig. 240. A 9 von oben 7/lv.B und C Epigyne, D rechter c f Taster von aussen, E von
oben, F linke Mandibula des cf-
Ganze Länge 9 31/g c f 3 mm.
9 Vorderleib oben: dunkelbraun, schwarz umsäumt, der Kopf ist scharf abgesetzt, aber
kaum erhoben, eine Mittellinie von den Scheitel- und zwei Bogenlinien von den Seitenaugen,
die jedoch nicht immer deutlich sind, vereinigen sich hinter dem Kopfe. Das Brustschild ist
braun, schwarz gerieselt und mit schwarzem Saume um die Fusseinschnitte, die Mandibeln
und Maxillen sind braun, die Lippe dunkelbraun, die Taster gelb und die kräftigen Füsse
rötlichgelb.
Hinterleibsrücken ist bräunlich- oder grünlichgrau mit einem breiten hellgrauen, oft
schwärzlich begrenzten Mittelstreifen A, der Bauch grau, wie der Rücken, die Epigyne braun in
gelbem Felde; die Spinnwarzen sind gelb oder hellbraun und ihre Umgebung meist etwas
dunkler, als der übrige Hinterleib.
c f ist gefärbt und gezeichnet, wie das 9- An den Mandibeln steht an der Innenseite
etwas unter der Mitte, ein flacher dunkelbrauner Zahn F , am Taster ist das III. Glied erheblich
stärker, als das II. und IV ., wrelch letzteres aussen am Ende einen eigentümlichen
Wulst D X, und oben darauf einen flachen, scharfen Dorn E z hat. Der am Ende der Genitalien
vorstehende schwarze Eindringer hat die Form eines Hornes D y.
Hinterleibsrücken ist schwärzlich mit hellem Rückenbande, heben dem aber die schwarzen
Flecken selten sichtbar sind, ausser bei ganz jungen Tieren, wie denn die Färbung bei beiden
•Geschlechtern sehr veränderlich ist, bis auf den stets vorhandenen hellen Rückenstreifen.
Fundorte: Menge fand diese Art in Preussen, Lebert in Schlesien, Zimmermann in
der Lausitz und in Nassau, Koch bei Nürnberg, Bertkau bei Bonn, Dahl in Holstein, ich
selbt bei Hamburg und Bonn und zwar an Gartenhecken, während ihr eigentlicher Aufenthaltsort
Gebüsch auf feuchten Waldstellen ist, wo man beide Geschlechter vom Mai ab entwickelt
antrifft.
X L IX . Gattung: Gongylidiellum Simon.
Feminae:
Vorderleib oben gelbbraun, das Brustschild hübsch hellbraun, dunkelbraun umsäumt. Epigyne ist glockenförmig,
rot in grauem, gelbumsäumten Felde. Die Füsse sind h e l lg e lb b ra u n ............................................................... Iatericola.
Vorderleib gelb, das Brustschild gelb, braun umsäumt, Füsse b la s s g e lb ....................................................................vivum.
Mares:
Das IV . Tasterglied endet in einen scharf auf- und vorwärts gerichtetén starken Fortsatz, der spitz verläuft und
wellig gebogen i s t ...................... latcbricola.
Das IV . Tasterglied endet in einen fast senkrecht aufwärts gerichteten und mit der Spitze nach vom gebogenen
Fortsatz, vor dem aussen noch ein kleiner, nach innen gebogener, s teh t ..................................... .................. vivum.
Gongylidiellum latebricola Camb. Erigone Thor., L. Koch, Bertk., Micrargus Dahl.
Taf. X V I, Fig. 241. A 9 von oben 7/i, B und C Epigyne, D rechter c f Taster von aussen,
E von oben.
Ganze Länge 9 l 1/^ d 1V4 nun.
9 Vorderleib oben hellbraun, eine Mittellinie über den Kopf und die Muskellinien sind
dunkelbraun; der breite Kopf ist scharf abgesetzt, aber wenig erhaben, das Brustschild
trübhellbraun, dunkelbraun fein umsäumt,' Mandibeln und Maxillen sind braun, die Lippe
dunkelbraun, Taster und Füsse hellgelbbraun mit etwas dunkleren Tarsen.
Hinterleibsrücken wie Bauch sind hellgelbgrau, die Epigyne ist rot in grauem, gelbumsäumten
Felde, die Spinnwarzen sind gelb.
cf ist gefärbt wie das 95 der Bauch über der Spalte gelb, das Mittelfeld hellgrau,
etwas heller, als die Seiten. Am IV. Tastergliede befindet sich ein langer, sehr starker und
aufwärts gerichteter Fortsatz D E.
Fundorte: Dahl fand die kleine A rt bei Leipzig, Bertkau bei Bonn und ich selbst bei
Hamburg am Waldrande auf Gebüsch, wo ich sie Anfang Juni geschlechtsreif traf; sie ist
sehr selten.
Gongylidiellum vivum Camb. Microneta Bertk.
Taf. X V I, Fig. 242. A rechter c f Taster von aussen, B von oben, C cf von oben 7/x.
Ganze Länge c f IV 2 mm.
cf Vorderleib oben: gelb, der Kopf breit hellbraun umsäumt. Das Brustschild ist gelb
mit braunem Saume, die Mandibeln sind hellbraun, mit einem Höcker an der Klauenfurche,
wie auch bei der vorigen Art, Maxillen sind gelb, die Lippe braun, Füsse und Taster blass