
Tetragnatha obtusa C. L. Koch.
Taf. IV/V, Fig. 56. A 9- von oben 8./i, B Epigyne, C rechter qj7' Taster aussen, D Zahn
des <3* Oberkiefers von aussen.
Ganze Länge qf und 9 5 mm. Vorderleib 2. mm.
9 Vorderleib oben: gelbbraun, gegen den Hinterleib zu, schwarz umsäumt. Von den
hinteren Seitenaugen bis zur Rückengrube ziehen sich 2 dunkle Linien, zwischen welchen die
Färbung etwas dunkler ist, als auf der Rückenmitte. Das Brustschild ist braun oder graubraun,
dunkelbraun umsäumt. Die Mandibeln sind gelb, fast gar nicht vorstehend und kurz7
kaum über die M axillen hinausragend, Maxillen trübgelb, die Innenseite fcflässgelb und
fast ganz gerade: Die Lippe ist dunkel braungrau, mit hellgrauer Spitze, die Taster und die
langen Füsse sind gelb, letztere am Ende' der Glieder dunkler geringelt.
Hinterleibsrücken ist, ebenso, wie der Bauch in Zeichnung und Färbung fast ganz wie:
bei „extensa“ , nur im Ganzen etwas dunkler; ‘die glatte Epigyne ist graubraun und die sehr
kurzen Spinnwarzen sind dunkelgraubraun.
c f • ist gefärbt und gezeichnet, wie 9- Die Mandibeln sind' verhältnismässig stark und
weit vorstehend, der grosse Zahn an denselben D ist dem von „ T. So lan d rii“ ähnlich, jedoch
schlanker und die nach aussen gerichtete Spitze viel länger X.
Fundorte: Die A rt ist über ganz Deutschland verbreitet und wohl nirgends selten. Sie
hält sich in Kiefern- und Fichtenwäldern auf, aber auch an Feldhecken. Von Mai an sind
beide Geschlechter entwickelt.
*
Tetragnatha nigrita Lendl. = chrysochlora Sav., Sim.
Taf. IV/V, Fig. 57. A 9 von oben 3/i, B Epigyne, C rechter qf Taster aussen, D Oberkiefer
Zahn von aussen.
Ganze Länge 9 und qf 572 mm. Vörderleib 272 mm.
Diese A rt ist in Färbung und Zeichnung der vorigen sehr ähnlich. Beim 9 ist der Vorderleib
oben: graugelb, mit der gleichen Zeichnung, wie bei ,,obtusa", nur feh lt die schwarze
E in fa s s u n g am unteren Teile. Das Brustschild ist e in fa rb ig , gelb oder graugelb, die
Mandibeln sind gelb, b ed eu ten d län g e r, als bei „obtusa“ und vo rs te h e n d , -Maxillen gelb,
am Ende mehr geschweift und erreichen kaum 2/3 der M a n d ib e llä n g e . Die kurze Lippe
ist dunkelbraun mit weissem, feinen Oberrande. Taster und Füsse sind gelb,, letztere geringelt,
wie bei „obtusa“ .
Hinterleib ist gefärbt und gezeichnet, wie bei „obtusa“ } nur die Spinnwarze'n sind dunkelbraun
und* grösser, als bei dieser.
c f gefärbt und gezeichnet, wie das 9- Die Mandibeln sind sehr lang, länger und
stärker, als bei „obtusa“ , der Zahn D derselben ist ebenfalls viel stärker und hat 2 nach oben
gerichtete, fast gleichlange Spitzen X . ,
Von dieser A rt besitzt das Berliner Museum eine grössere Zahl 9 und qf von Zimmermann
und Buddeberg in Nassau gesammelt und von Simon als „ Tchrysochlora Sa v.“ bestimmt.
Nach diesen Exemplaren sind Abbildungen und Beschreibung gemacht. Herr Prof.
Kulczyñski, dem ich bei Pforzheim und Hamburg gesammelte Tiere dieser A rt zusandte, berichtigte
mir den Namen, da Lendl’s Bezeichnung die Priorität hatte.
Ausser Nässau, Hamburg und Baden ist mir, kein Fundort bekannt geworden. Ich fand
im Mai und Juni entwickelte Tiere beiderlei Geschlechts auf feuchten Wiesen an Hecken.
Tetragnatha pinícola L . Koch.
Taf. IV/V, Fig. 58. A 9 von oben 3/i, B Epigyne, C rechter qf Taster von aussen, D Oberkiefer
Zahn des qf von aussen.
Ganze Länge 9 qf 5 mm. Vorderleib 9 2 72 , qf 2 mm.
9 Vorderleib oben: gelbbraun, dunkelbraun fein umsäumt und mit ebensolcher Kopfeinfassung.
Das Brustschild;, fast doppelt so lang, als breit, ist dunkelbraun, mit hellem,
schmalen Keilstreifen. Die Mandibeln sind gelb, dick, knieförmig vorgebogen, aber wenig vorstehend,
Maxillen lang und schmal, am Ende etwas nach aussen gebogen, sind aussen dunkel-
innen hellbraun.' Die sehr kurze Lippe ist schwarzbraun. Taster und Füsse sind heller oder
dunkler braungelb.
Hinterleibsrücken ist einfarbig grauweiss, silberglänzend, mit stark durchscheinendem
Plerz und Geäder; vor dem Ende...stehen übereinander 2 Paar schwarzer Flecken A. Der
Bäuch ist an den Seiten schwarzbraun, ebenso das Mittelfeld, welches von 2 schmalen Silberstreifen
begrenzt'wird. Vor den ausserordentlich kurzen, braunen Spinnwarzen steht jeder-
seits ein weisser Flecken. Die glätte Epigyne ist braun.
' qf ist gefärbt wie das 9- Es unterscheidet Isifch von allen ändern Tetragnathen ausser
durch die Färbung noch durch den Zahn D, der hornförmig, und nach unten zu gebogen ist.
Fundorte: Dr. Koch fand sie in Nürnberg, Zimmermann bei Nassau, Dahl in Holstein,
ich selbst bei Godesberg am Rhein und bei Pforzheim in Baden, an letzterem Orte ziemlich
häufig. Die Tiere leben in Wäldern, namentlich auf Fichten; entwickelt findet man sie von Mai an.
Tetragnatha punctipes West.
Taf. IV, Fig. 59. A 9 von oben* 3/i, B Epigyne.
Ganze Länge 9¡ 87a, Vorderleib 3 mm.
' 9 Vorderleib oben: hellbraun, mit breiten schwarzen Seiten, und gegabelten Mittelstreifen A.
Das herzförmige Brustschild ist hell kaffeebraun und dunkler, als der Rücken, die Mandibeln
sind braun, Maxillen an der äusseren Plälfte braun, an der inneren und der Spitze weissgelb.
Die Lippe ist dunkelbraun mit weisslicher Spitze. Am Taster sind die 2 ersten Glieder gelb,
die 3 ändern braun; an den Füssen die Schenkel gelb mit einzelnen braunen Fleckchen und
dunkelbraunem Ende, die Kniee braun, die übrigen Glieder gelb mit braunen, breiten Ringen.
Hinterleibsrücken ist an den Seiten schwarzgrau, die Mitte braun, weiss umsäumt A.
Der Bauch ist schwarzgrau, das Mittelfeld von 2 gelblichen Längsstreifen begrenzt, die Epigyne
ist braun B und die Spinnwarzen sind schwarzbraun.
Fundort : Ich fand von dieser interessanten Art leider nur ein 9 bei Hamburg im Eppen-
dorfer Moor und zwar auf Gebüsch, im Juni. Ein anderer Fundort ist mir aus Deutschland
nicht bekannt geworden.