
XV II. Familie . Salticoidae Thoreil.
I. Gattung: Sallicus Latreille.
Saltieus formiearius De Geer.
Taf. X X X IX , Fig. 607. A 9- von oben 3/i, B Epigyne, C Vorderleib des <-f 7/i, D rechter cf
Taster von aussen.
Ganze Länge 9 5 V?, cf 4 V2 mm, die .Mandibeln 1 Vs mm.
• O Vorderleib oben: Der Kopf ist stark erhöht und durch eine breite und tiefe Furche
von dem abschüssigen Rücken abgesetzt, die Farbe des Kopfes ist an den Seiten schön rotbraun,
die der Kopfplatte schwarzbraun und der hintere Teil des Kopfes, von den Augen bis
ans Ende, gelb mit braunen Bogenlinien von den Seiten gegen die Mitte zu A ; der ganze
Vorderleib ist schwarz umsäumt. Das eiförmige, sehr schmale und beiderseits zugespitzte
Brustschild ist gelb, dunkelbraun fein umsäumt, die Mandibeln, Maxillen und Lippe sind dunkelbraun,
die 3 ersten Tasterglieder dunkelgelb, die 2 letzten keulenförmig verbreiterten schwarz,
die Füsse gelb, die Vortarsen I schwarz und die ändern Glieder bis auf die reingelben Tarsen,
am Anfänge und Ende mehr oder weniger breit, schwarz eingefasst.
Hinterleibsrücken ist im Grunde trübgelb; am Vorderrande stehen seitlich 2 schwarzbraune
Bogenflecken, darunter 2 Bogenlinien, an 2 schwarzbraune Flecken des Bauches anschliessend,
dann folgt ein schwarzbraunes, breites Querband, darunter ein ebensolcher Bogenstreif
und eine braunschwarze Partie oberhalb der Spinnwarzen. Dieses ist die Zeichnung
bei schön ausgefärbten Tieren, bei vielen ist sie jedoch verwischt und auch die Grundfarbe
bald mehr ins Blassgrau, bald mehr in rein Gelb übergehend. Der Bauch ist trübgelb, die
Seiten bis an die Spinnwarzen und ein keilförmiger Streifen über diesen sind schwarz; die
Epigyne besteht aus 2 bohnenförmigen, hellen Öffnungen, die rotbraun, fein umsäumt sind,
die fast runden Stigmendeckel sind schwärzlichbraun, die oberen und unteren Spinnwarzen
braun, die mittleren gelb, die unteren, konischen, doppelt so stark, als die oberen cylindrischen.
c f . Vorderleib ist gefärbt und gezeichnet wie das Q> nur etwas dunkler. Die ausserordentlich
langen und starken Mandibeln sind braun und oben fast ganz flach, die ebenso
langen Klauen tragen einen nach vorn gerichteten Zahn D.
Hinterleib ist im Allgemeinen ebenso gezeichnet wie beim 9» nur dunkler und manchmal
nimmt die schwarzbraune Färbung den grösseren Raum ein; der Bauch ist dunkelbraun
mit schwarz gestrichelten Seiten. Die Füsse sind wie beim Q, nur die Schenkel des ^ Paares
sind stärker als die der ändern und fast ganz schwarz, die 2 ersten Tasterglieder gelbbraun,
die 3 letzten schwarzbraun.
Fundorte: Zimmermann fand diese Tiere in Nassau, Dahl in Norddeutschland, Karsch
in Westfalen und Bertkau bei Bonn und' im Siebengebirge (häufig), an feuchten Stellen unter
Steinen, Karsch jedoch im Moose der Wälder zwischen Ameisen laufend.
§ m -
II. Gattung: Synage/es Simon.
Synageles venator Luc. Leptorchestes L. Koch u. A.
Taf. X X X IX , Fig. 608. AQ von oben ®/1, B Epigyne, C rechter cf Taster von aussen, D von oben.
Ganze Länge 9 4 V2,' c f 3 V2 mm.
.9 Vorderleib oben: dunkelbraun, die durch eine weisse Linieabgegrenzte Kopfplatte
ist dunkler als der Rücken. Das lange, schmale, spitzovale Brustschild ist dunkelbraun,
die Mandibeln sind braun, heller als der Rücken, Maxillen und Lippe braun, beide am
Ende breit hell umsäumt. Das I. Fusspaar ist doppelt so .stark als die ändern und braun,
die 3 ändern hellbraun, II. und III. ist an den Schenkeln, Knieen, Schienen und Vortarsen
vorn schwarz gestreift, das II. sowohl vorn als hinten; diese Streifen sind jedoch nicht unbedingt
vorhanden, sondern können hie und da einem Gliede fehlen.
Hinterleibsrücken ist in der vorderen Hälfte hellbraun, in der hinteren dunkelbraun,
quer über der Mitte zieht sich ein weisses, und darunter, weniger deutlich, 2 gelbliche
Bänder, der Bauch ist über der Spalte hellbraun, die Epigyne schwarzbraun, unter der Spalte
erst gelb, dann allmählich ins Braune übergehend; die Spinnwarzen sind gelb oder hellbraun.
c f ist in allen Teilen gefärbt und gezeichnet, wie das 9- An dem IV. Tastergliede befindet
Sich aussen ein nach unten gebogener, kleiner schwarzer Haken X X , und am Kolben-
deckel vorn eine starke helle Borste y y.
Fundorte: Koch fand diese A rt bei Nürnberg (sehr selten), Zimmermann in Nassau, ich
selbst bei Ems an Gartenmauern und bei Pforzheim in den Weinbergen an Steinmauern; die
Tiere waren im Mai geschlechtsreif. (Vielleicht auch schon früher.)
Synageles hilarulus C. L. K. Leptorchestes Bertk, Saltieus L. K., Dahl.
Taf. X X X IX , Fig. 609. A 9 von oben V,, B Epigynef C rechter c f Taster von aussen, D von oben.
Ganze Länge-Q 4, c f 3 '/a mm.
•• ’9 Vorde rleib oben: braun, schwarz umsäumt, die Kopfplatte ist schwarzbraun und durch
eine weisse Querbinde hinten ahi Rücken abgegrenzt. Das langeiförmige Brustschild ist
glänzend dunkelbraun, Mandibeln, Maxillen und Lippe sind braun, die 2 ersten Tasterglieder
braun, die 3 ändern Glieder gelbweiss, an den Füssen I Schenkel und Kniee braun, die ändern
Glieder gelb. An II—IV . sind auch die Kniee gelb und nur die Schenkel braun, alle
Glieder, ausser den Tarsen, sind vorn und hinten, der Länge nach schwarzgestreift.
Hinterleib ist überall braun mit schwärzlichem Anfluge, auf dem Rücken etwas oberhalb
der Mitte steht ein breiter weisser Bogenstreifen, der an den Seiten des Bauches verläuft,
die Epigyne ist schwarzbraun in hellbraunem Felde. Von den Spinnwarzen sind die oberen
dunkelbraun, langbehaart und viel kürzer und schwächer, als die unteren hellbraunen.
c f ist gefärbt und gezeichnet wie das Q, nur etwas dunkler. Am IV. Tastergliede
befindet sich ein kleiner Fortsatz, der in einen schwarzen Haken x X endet.
Fundorte: Koch fand diese Art bei Nürnberg (sehr selten), Dahl in Norddeutschland,
Bertkau bei Bonn (häufig),' ich selbst bei Pforzheim; Koch fand seine Tiere im Grase, ich an
Gebüsch und einer Hecke am Waldsaume, während Bertkau die seinigen an sonnigen Gartenmauern
und Bretterwänden fand. Die Tiere sind von März an geschlechtsreif zu finden.