l e r e n S um b aw a d e n T e i l e in e s o s tm a l a y i s e h e n G e b i r g s b o g e n s , d e s s e n F o r t s
e t z u n g a u f d e r s ü d ö s t l i c h v o n ihm l i e g e n d e n I n s e l S um b a zu s u c h e n s e in
d ü r f t e . Da es aber den durch Flexuren und Abbrüche zerstückelten Rand des älteren, süd-
malayischen Gebirgszuges kreuzt, mußten vielfache E in s t ü r z e die Folge sein. Ein solcher
NNW—SSO-Iaufender Einbruch trennt das Hügelland von Marungi von der Pussok-Berg-
gruppe und findet seine natürliche Fortsetzung in der Tarata-Bai. Alle vorspringenden
Landzungen und tiefen Buchten weisen auf die bezeichneten Spaltsysteme hin, vor allem
die Praya-Bai, die Küste der Plampang-Bucht, die Meeresstraßen zwischen dem Festlande
und den Inseln Liang, Dangger besar, Ngali, Tengar und Dompo; sie alle stellen Grabenbruchgebiete
dar.
D e r o s tm a l a y i s c h e , am geeignetsten als S u m b a -B o g e n bezeichnete, w ird
s c h l i e ß l i c h n o c h v o n d em g r o ß e n E i n b r ü c h g e b i e t e d e r S u m b a - S t r a ß e u n d
d e r S a l e h -B a i b e g l e i t e t . Die Grabensenkung der letzten verrät sich durch die in der
Ostecke der Bucht bei Kempong auf dem Kopf stehenden, WNW (W 10°)—OSO-streichenden
Hypersthen-Augitandesit-Bänke des Mata-Vulkans, sowie die Tuffsandsteine und Feinbreccien
östlich Ampang, die im Semage-Berg normal 2° NNW einfallen, aber unfern westlich davon
in der Ebene mit 22° nach SW geneigt sind. D ie z a h l r e i c h e n I n s e ln s in d d a h e r
d ie s t e h e n g e b l i e b e n e n o d e r e m p o r g e p r e ß t e n H o r s t e d e s 'B r u c h s c h o H e n -
g e b i r g e s d e s S u m b a -B o g e n s , w e l c h e r s ic h a u e h u n t e r s e e i s c h a ls S c h w e l l e
(Bd. I, Karte No. 1) k e n n z e i c h n e t. S ie f ü h r e n n ö r d l i c h v o n S u m b aw a m it d en
E i l a n d e n Mo jo , M e d a n g , P a t e r n o s t e r zu d e r S ü d w e s t -H a l b i n s e l von C e le b e s .
2. Im n o r d ö s t l i c h e n B im a hat die ursprünglich quaquaversale Lagerung der
Kolo-Ro-Vulkangruppe eine höchst auffallende Störung erfahren, welche im NW—SO-Iaufenden
Keli-Tal gut zu erkennen ist. In der westlichen Steilwand bei Dorf Rite liegen zwei verworfene
und gestauchte Schollen aus Block- und Tuffbreccien, Laven und feingeschichteten
Tuffen (Fig. 118), deren Überschiebung etwa aus nördlicher Richtung erfolgte. Auf der
östlichen Talseite, etwas weiter nördlich, ist eine Mulde sichtbar und südlich von ihr horizontale
Schichten, sowie bei den Dörfern Tölowata und Nipa ein OSO-licher auf der westlichen
ein WSW-licher Einfall in der östlichen Steilwand mit etwa 3 — 6°. Diese Lagerung
wiederholt sich auch in der nördlichen Hälfte mehrfach, in der sich u. a. im Westen eine
NNW-liche und Osten eine NNO-liche Neigung mit 6—8° und schließlich am Talende im
westlichen Lai-Kap mit 7° N 15° 0 und gegenüber 13—14° nach N 45° W nachweisen läßt.
Auf der Talsohle liegt bei Dorf Telo Belu die bereits erwähnte, NW-einfallende abgesunkene
Scholle Korallenkalk.
D ie z a h l r e i c h e n S c h o l l e n im G e b i e t d e s K e l i -T a l e s s in d d em n a c h
z um g r ö ß e r e n T e il an NNW—S S O - S p a l t e n v e rw o r f e n u n d a n 0 — W, b e zw .
O N O—W SW -lic h e ri v o n N o rd h e r ü b e r s c h o b e n u n d im s ü d l i c h e n T e i le v o r w
i e g e n d zu f l a c h e n S ä t t e l n u n d M u ld e n z u s a m m e n g e s t a ü c h t .
Die Untersuchung des nördlichen Küstenstreifens vom Keli- bis Wera-FIuß ergibt
ferner das Vorhandensein von 12 Doppelschollen. Die Spalten bezw. Uberschiebungsflächen
liegen hier jedoch nicht immer in den Schluchten, sondern oft auf den Flanken der Hügeln
rücken (Fig. 119) wie beim Lai, Kompo, Mawu, Kore und Mantau oder im Tal des Sori
Mawu, Nangka, Ndawa, Oi Mponu, Nangka Kamasä, und Sori Werä.
In die Bergzeichnung (Fig. 120) sind die fast vollständig in den Steilwänden sichtbaren
Schichten eingetragen, deren Fortsetzung in der SSO-lichen Schlucht liegt. Sie fallen
nach NNW ein, sind an einer NNW—SSO-Spalte verstürzt und einer etwa ONO—WSWliehen,
e tw a . von Nord nach Süd, auf die mehr iandseitigen Teile geschoben. Bei diesem
Vorgänge haben die Schichten der hangenden Scholle eine leichte Aufwölbung erfahren,
welche im Bilde (Fig. 120) hervortritt. Das Profil, ®in;durch Kompo und Mawu gelegter
Schnitt (Fig. 119) soll die an NNW—SSO-Spalten verlagerten Schollen, und die Photographie
(Taf. V, Fig. 1), ein Blick vom Mawu zum Kompo-Berg, die verworfenen Tuffe, Tuffbreccien
und hangenden Tuffkonglomerate zeigen, welche sich auf der nordwestlichen Seite-(rechts)
mit 12° nach NNO, und der südöstlichen (links) mit 17° nach NNW neigen.
Mit der Annäherung an die Wera-Flußmündung ändert, sich der Schichteneinfall,
u. a. in Mantau bis 6° 0 30° N und in Kamasa bis Ost. Im Wera-Tal zeigt er dieselben
Gegensätze im Streichen auf beiden Seiten wie im Keli-Flußgebiet. An der Umbiegungsstelle
des Tales nördlich des Dorfes geht er in der westlichen Steilwand flach nach NW
und gegenüber nach SW, südlich davon auf jener nach W und auf dieser nach SW. Nahe
der Mündung jedoch, in den hohen Steilwänden, dem Doro Ngolen-mbee und D, Panta-
manu verlaufen die bis 50 m mächtigen Mergel- und. Korallenkalke sowie die liegenden
vulkanischen Schichten horizontal:' >.
ln den sanlten Erhebungen des Talbogens ist der Einfall der Korallenkalke, Breccien
und Tuffe teils ein sehr flacher nach NW und 0 , teils ein steiler'näch S und SW. An der
N N W S S 0
Fig. 120. Verworfene S chöllen d e s Kompo-Berges mit le icht s a tte lfö rm ig au fg ep reß ten Schichten. Anig. v. Verf.
Erweiterungsstelle beim Dorf Wera neigen sich die Breccien und Laven im westlichen
Teil nach SSW, die Korallenkalke, im östlichen nach SO, in gleicher Weise wie die weiter
östlich auftretenden vulkanischen Schichten.
D a s G e b i e t um W e r a b e s t e h t a ls o w ie d a s d e s K e l i - T a l s a u s e i n g e b
r o c h e n e n S c h o l l e n , d i e s e s i n d an NNW- u n d N N O -S p a lten v e rw o r f e n u n d
a u f ca. WSW—ONO -lich en F l ä c h e n ü b e r s c h o b e n . D a s T a l e n t s t a n d d em n a c h
n i c h t d u r c h E ro s io n , s o n d e r n in fo lg e v i e l e r k l e i n e r E h e b rü c h e , insgesamt
vielleicht von 100—150 m, wenn man die Höhendifferenz des Korallenkalkes in der Steilwand
und auf dem Talboden abschätzt.. ^ . . - . .
Wie aus den geschilderten Lagerungsverhältnissen hervorgeht,, erinnert die Tektonik
an das. beschriebene Gebiet von Marungi in Mittel-Sumbawa, mit dem einen Unterschiede
aber, daß die Schollen nicht von Ost bis Südost,, sondern, von Nord bezw. West her zusammengeschoben
sind. D e r G e b i r g s b a u im n ö r d l i c h e n B im a e n t s p r i c h t a lso
e in em w e s tm a la y is e h e n B o g e n , d e s s e n f a lte n d e K rä fte an dem r a n d lic h e n
S ta uw a lle d e s , u n te r la g e rn d e n p a la e o z o is c h e n Rumpf e s , , e in en ^ so g ro ß e n
W id e r s t a n d f a n d e n, d a ß e in e Z e r t r ü m m e r u n g d e r T e r t i ä r d e c k e z u S c h o l l e n
u n d d e r e n s c h u pp e n f ö r m ige.-U eb e r s c h L ebun g im S in n e d e r D r e h u n g s t a t t fa
n d . Da e r a b e r m it d e r W e s tk e t t e v o n S U d o s t -C e l e b e s , d em G r e n z g e b
irg e R um b ia s , ü b e r e in s t im m t , d ü r f te f r ü h e r e in e V e r b in d u n g b e i d e r I n s e ln
ü b e r B o n e r a t e b e s t a n d e n h a b e n , u n d da f e rn e r d ie v o n d e r G e b ir g s b ild u n g
m itb e tro if e n e n F o rm a tio n e n , M e rg e l- u n d K o ra lle n k a lk e , s ow ie d ie lie g e n d e n
ir