Gabel (tongge)1) angeseilten Verbrechers, dem die Augen verbunden sind, vollzogen und
nur bei Blutschande durch Ertränken oder Steinigen nach Eingraben bis an den Kopf.
Die kleinen Dorfhäupter können Strafen bis 4 Real auferlegen, die höchste von 160 Real
aber nur der Sultan selbst oder der Reichskanzler im Namen des Sultans, ein Recht, von
dem beide nur selten Gebrauch machen. In Zivilsachen gehört ein Strafmaß von 8 Real
zur Kompetenz der Galarangs und 20 Real der Galarang nae und darüber der Bumi. Die
höchste Polizeigewalt übt der Bumi Renda aus.
Über die Ge s c h i c h t e de s La n d e s konnte mir Herr A. A. Banse, Civiel-
Gezagghebber von Bima, nach den alten Schriften, welche sich in Händen des Rume Bitjara
•befinden, folgendes zusammenstellen. Uber Bima haben, den heutigen Sultan eingerechnet,
50 Fürsten regiert:
D ie m yt h i s c h e n He r r s c h e r .
1. Djan Manudjan, welcher verschwand.
2. Sangeang Tunggal, der fortflog,
3. Sangeang Wunang, der sich in einen
Teufel verwandelte,
4. Batara Barma Maharadja luka, der verschwand,
D ie h i n d u i s c h e n He r r s c h e r .
8. Punggawa Bisa, der nach Bezuki ging, 22. Batara Djaohan,
9. Maharadja Pandu, Dewa Nata,
10. Putri Ganti Radja (Frau)
11. Maharadja Sang Bima, der erste eigentliche
Fürst von Bima,
12. Maharadja Daramawang Sang Lula oder
Kula,
13. Maharadja Sang Radjuna,
14. Maharadja Sang Dewa,
15. Maharadja Indra Djamarut,
16. Maharadja Indra Kamala
17. Maharadja Batara Bima
18. Maharadja Indra Dewa Putri Rantan
Dewa (Frau),
19. Batara Sang Luka,
20. Batara Sang Lela,
21. Batara Dewa Dewani Radja Bolo,
D ie mu h a m e d a n i s c h e n He r r s c h e r .
38. Abdul Kahir, regierte um 1640 etwa und 44. Abdul Kadin Sri Nawa
war der erste muhamedanische Fürst,
39. Abdul Chair Sira-djudin 1646,
40. Nunudin, geboren 1651,
41. Alla-udin oder Djamal-udin, starb 1686,
42. Hassan Udin, starb 1731,
43. Kamala (Bumi Partiga) Frau, wurde abgesetzt
und starb 1753,
q Nach Jonker’s Wörterbuch ist „tongge dou“ ein Mensch,
ein Schimpfwort.
Batara Indra manis, der verschwand,
6. Maharadja Indra Palasar, der verschwand,
7. Maharadja Tunggal Pandita Batara Indra
Ratu, der zugleich Fürst von Luwu war.
23. Putri Rantan Tjahaija (Frau),
24. Batara Mera,
25. Indra Wata,
26. Tuwan Putri Djohar Kamala,
27. Manggampo Djawa,
28. Maharadja Indra Kamala,
29. Batara Bima Indra Luka,
30. Maharadja Bima Indra, mit 30 Kindern,
31. Mawai': Padju Longgee,
32. Manggampo Donggo,
33. Mambora Palituta,
34. Mawaö Andapa,
35. Semara,
36. Sarise, erstes Erscheinen von Europäern
im Bima,
37. Sawo, letzter heidnischer Fürst.
45. Abdul Hamid, kam
Schaft,
46. Ismael 1819— 1850,
47. Abdullah 1851— 1868,
48. Abdul Ajis 1868,
49. Ibrahim 1882.
1751— 1765,
1792 zur He rrder
schon mit der Gabel bestraft ist,
Von diesen Fürsten waren die sechs ersten Geister, die nach kurzer Regierungszeit
wieder verschwanden. Der siebte Herrscher war auch Fürst von Luwu auf Celebes, vielleicht
aus den Zeiten von Saweri Gading, als Luwu noch von übernatürlichen Wesen
bewohnt wurde, und der achte ließ sich in Bezuki auf Java nieder.
Nach Ansicht der Bimanesen soll erst mit dem neunten Herrscher Maharadja Pandu
Dewa Nata die menschliche Geschichte Bimäs ihren Anfang nehmen. Er regierte über
Kajangang und hatte 5 Kinder mit Namen: Daramawang, S an g Bima, Sang Dewa, Sang
Lula oder Kula und Sang Radjuna (wohl der Ardjunä der javanischen Mythologie). Während
der älteste in Kajangang blieb, zogen die anderen nach Java und brachten das Land unter
ihre Botmäßigkeit. Erst später kehrten sie nach Bima zurück und hatten dort nach
einander die Regierung des Landes in Händen.
Auf Sang Bima führen sich nun alle späteren Fürsten von Bima zurück. Die Legende
erzählt weiter: Sang Bima lief auf seiner Rückreise von Java die Insel Satönda nördlich
des Tambora an, auf welcher er eine Naga-Schlange fand, die von Kolo Djong abstammte.
Er sah die Schlange scharf an und befruchtete sie dadurch, sodaß sie einer Tochter das Leben
schenkte, mit Namen Putri Tasi Saring Naga, ein Urbild von Schönheit. Später heiratete
Sang Bima diese Prinzessin, und aus ihrer Ehe gingen zwei Söhne hervor: I n dr a Kuma l a
u n d I nd r a Dj a i na r ut . Diese beiden b e g r ü n d e t e n die Re i c he Bima u n d Do mp o
und eroberten auch die Inseln Timor, Sumba und Manggarai. Indra Djamarut erreichte ein
hohes Alter, jedoch verwandelte er sich Später in einen Drachen, ‘und aus Scham vor
deinen Kindern ertränkte er sich in den Tiefen des Meeres. — Von allen anderen früheren
Fürsten Bimas ist weiter nichts bekannt mit Ausnahme vom 30. Maharadja Bima Indra,
welcher 30 Kinder besaß.
Die Erzählung von der Naga-Schlange auf Satonda erklärte Zollinger folgender-
maßen: g | nahm an, daß die ursprünglichen Bewohner Bimas, wie heute noch die Dou
Donggo „Götzendiener“ wären. Zur Zeit der Einführung des Islam auf Java zogen javanische
Flüchtlinge nach dem Osten und gelangten nach Satonda, dem natürlichen Landungsplatz
auf dem Wege von Java. Doch diese kleine Insel konnte nur vorübergehend eine größere Zahl
Menschen ernähren, vor allen Dingen nicht während der Trockenzeit, in welcher das Wasser
knapp wird. Die Leute begaben sich deshalb später auf das gegenüberliegende Festland und
siedelten sich in dem fruchtbaren Teile desselben, nämlich der Landschaft Dompo, an. Der
Anführer dieser Emigranten muß Sang Bima gewesen sein, dessen Söhne später Fürsten
von Bima und Dompo1) wurden.
Die bimanesische Chronik sagt nun, daß zur Zeit der Regierung von Sarise, dem
36. Fürsten im Jahre 1545, die erste Berührung mit den Europäern stattfand, wahrscheinlich
den Por tugi es en, daß Sawo der 37. “der letzte heidnische Herrscher war, und sein Sohn
Abdul Kahir um 1640 lebte. Sein Nachfolger Abdul Chair Sira-djudin heiratete näch der
makassarischen Chronik auf Lontar-Blättern im Jahre 1646 eine makassarische Prinzessin
Aus diesen gowaschen Überlieferungen geht hervor, daß Bima und Sumbawa bereits 1616
von Gowa abhängig war. Im Jahre 1632 lehnte Bima sich gegen die Herrschaft der
Gowaresen auf, wurde jedoch im folgenden Jahre wieder unterworfen. Der Zwiespalt endete
durch die Heirat des genannten bimanesischen Königs mit der Tochter des Fürsten von Gowa.
Derselbe Abdul Chair Sira-djudin brachte dann auch seinem Schwiegervater Hilfe im Kampfe
‘) Nach J. Brandes (Verhandl. Batav. Genootsch. Deel 49, 1897, blz. 141) 1357. A. D. (1279 Caka)
durch Mädjäpähit erobert.