32° 15' am Katupa-Kap, 33° 20' bei Kawienda, 32° 15' am Pakidjongan-Kap, 33° 20' auf
der kleinen Insel Satonda, der Spitze eines unterseeischen Vulkanes'(Fig. 110) und 31° 20'
in Kananga, ist ferner an der Südseite des Tambora, von Nordwest nach Südost folgende:
An der spitzen Landzunge der Batahai-Straße 32° 38', dem Kap Peti 32° 40', Ndjanga
32° 30', Parang-gawau 32° 10' und im Dorf Kempong 33° 13'. Die letzte Messung, weit
abgelegen vom Vulkan in einer Alluvialebene, muß als normal betrachtet werden, denn auch
auf der gegenüberliegenden Seite der Saleh-Bai sind die Beträge ähnliche, z. B. bei Kowanko,
ebenfalls auf Alluvialgrund 33° 15'. Beim Aufstieg auf den Tambora von Kananga aus nach
Südost hat Gründler folgendes festgestellt: Bei 700 m 33° 30', 1040 m 33° 45', 1300 m 33° 45'
und 1630 m 33° 30' Neigung.
Aus den Tambora-Beobachtungen folgt, daß nicht wie auf dem Rindjani Lomboks
bedeutende Abweichungen bestehen. NachW. van Bemmelen1) geht nämlich die konstruierte
Isoclinale (1905.5) von 33° gerade mitten durch den Tambora, sodaß im normalen Falle alles
nördlich von ihr eine geringere und südlich eine höhere Inclination haben muß.
Falls im Gebiet der Alas-Straße ähnliche große magnetische Abweichungen bestehen
sollten wie auf dem Batu Lanteh, so könnten sie vielleicht die Strandung des Regierungsdampfers
„H. M. S. Snip“ an der Südwest-Ecke der Insel erklären.
Ehegebräuche der muhamedänischen Bewohner der Insel.
Die Bewohner des Sultanates Sumbawa sind, wie berichtet, ein träges und schlaffes
Volk, nur in der Liebe nicht. Um ihre Mädchen werben sie wie auf Lombok durch allerlei
Geschenke, z. B. beschnitzte schöne Bambusrohren (Fig. 99) für den Webstuhl als Liebesangebinde,
in welche sie Worte einritzen, z. B.:
Talawas kaku adie bulan moku, I Dieses will ich Dir weihen, meine Geliebte,
sepan balong no talo parate sia. damit Du immer in Liebe meiner gedenkest.
Auch schwingen sie sich gelegentlich zu einem Liebesgedicht auf, das sie in makassarischen
Schriftzeichen einschneiden. Da mir zur genauen Übersetzung derselben leider die Zeit
mangelt, so will ich wenigstens zwei (vom Webschiffchen der Sammlung des Völkermuseums
No. 15313/4) frei wiedergeben:
Talawas-ka ako tu ngining ma lato, I Das Webschiffchen schickt ein armseliger Mann
Kau owe kelok bawa salem: Und fleht durch ein Gedicht zu Dir:
Doa ka aku bada lin g | Geh mit mir durch das Leben und
Trang g a mana, adie. 1 Du wirst glücklich, meine Gefährtin.
Talawas pangat ka njurat: I Dies Gedicht schnitt ich mit dem Messer ein:
Bunga pelum s i para-na. Dein Körper gleicht der Mangga-Blume.
Konangka perna lin g Mein Herz möcht’ ich Dir schenken,
Ate, pakat djira sesel diri. Bitter, wenn Deins schon vergeben.
Alles bis jetzt über die Ehegebräuche Bekannte faßt Zollinger2) in die Worte zusammen:
„Von den Gebräuchen bei Geburten, Eheschließungen etc. weiß ich wenig zu sägen:
r ) Magnetic Survey of the Dutch East-lndies (Observat. made a. t. R. Magn. a. Meteor. Observ.
a t Batavia) 1909.
2) a. a. O. Reisverlag. S. 168.
Hier folgt, wie auf Bima, der Mann der Frau, in derem Dorfe beide ihren
Wohnsitz nehmen. Die Nachlassenschaft wird zu gleichen Teilen unter den
Söhnen und Töchtern verteilt“.
Wie aus der Verwandtschaft mit den Bugis und 'Makassaren zu
erwarten, bestehen auch in Bima, Dompu und Sumbawa ähnliche Gewohnheiten
wie bei jenen Stämmen. Den Vermittler spielt im Sultanat Sumbawa
ein Brautwerber, der sich zu den Eltern des Mädchens begibt und an diese
die Worte richtet:
„Ldlo bakatdan, ta sinja ku datangta: Jaku sasai ngeti“?)
„Eine Anfrage zu richten, bin ich hierher gekommen: Ich möchte eine Verheiratung
mit Dir.“
Wird das Ansuchen abgelehnt, so lautet die höfliche Antwort:
„Ku antara dunung.“ „Ich wünsche eine Bedenkzeit.“
Im Falle des Einverständnisses, nimmt er die Brautgabe, bestehend aus
einem Lendentuch (ker&q), Kopfschal (tjipbq), einer Jacke (lamong), Finger-
(tjintjin) und Ohrring (anting) und bestätigt das Geschenk mit den Worten:
„Kuta rimd-mo“, „Ich nehme an.“ ^
Darauf feiert man die Verlobung (bulbng) mit Kaffee und Kuchen,
welche auf Sumbawa bei keiner besonderen Gelegenheit fehlen dürfen. Nun^
folgt eine mindestens einmonatliche Prüfungszeit (kuba-sukat), in der sich
die Liebenden kennen lernen sollen, jedoch arbeitet der Bräutigam nicht
für die Schwiegereltern wie auf Celebes (Bd. I, S. 273). . Außerdem muß
er sich einen Monat vor dem Eintritt in die Ehe von der Öffentlichkeit
zurückziehen, sich im Hause verstecken und durch Gebet vorbereiten
(tama kangkem), gegebenenfalls also bereits vom Tage der Verlobung ab.
Nach dieser hat der Vater des jungen Mannes möglichst bald das Kaufgut
(wang pabeli) zu entrichten.
Drei Tage vor der H o c h .z e it muß der Bräutigam sodann das
Ratib ausführen, nämlich täglich morgens um 4, 9, 12 und nachmittags
4 und 8 Uhr, den Gebetsstunden der Muhamedaner, die Trommel (rabana)
schlagen. Am 4. Tage wird er im Hause seines Vaters durch den Imam,
Panghulu oder den besonderen Trauungspriester Kusa-nika, im Beisein
seiner Sippe verheiratet (nika) mit den Worten:
Kusa-nika kau (Achmat) ke s i I Dich (Achmat) hat der Priester ver-
(Patima) anaqnja (Ali), ka säru h e i r a t e t , mit (Patima),Tochter (Ali’s)
aku lengu wali sarta pabeli 15 real. | im Aufträge ihres Vormundes nach
| dem Kauf für 15 Real, 'r'
worauf der Bräutigam antwortet:
Ku tarima nika (Patima) anaqnja I Empfangen zur Ehe habe ich
(A li) sarta pabeli 15 real. (Patima), Tochter (Ali’s), für den
| Preis von 15 Real.
Schon vom ersten Gebet an, um 4 Uhr morgens, schlägt man
am Hochzeitstage die Trommel. Unter diesen Klängen tragen (sompbq)
die Verwandten z. B. in Mata den Bräutigam auf den Schultern, einen
9 Wörtlich: Blutmischung.