censis, Jacq u. Pucher; Baza celebensis^ Schleg.). Niedliche kleine hellgrüne Loris (Loriculus
stigmatus, Müll. u. Schleg.) mit braunrotem Hinterteil und leuchtendem gelbroten Brustileck
sitzen gern in den Kapokbäumen neben den Häusern, und gelegentlich fliegen Scharen
weißer, gelbschöpfiger Kakadus (Cacatua sulphurea, Gmel.) krächzend vorüber. In den
vielen Büschen zwischen den an den Abhängen liegenden Gärten treiben sich große, prächtige,
blauviolette Mandelkrähen (Coracias Temmincki, Vieill.) herum, deren himmelblauer
Kopf schon in der Ferne auffällt, ähnlich wie bei uns der Eichelhäher, dann dunkelblaugraue
Raupenjäger (Edoliisoma morio Wiglesworthi, van Oort) und eine andere, ebenfalls stattliche,
schwarz gefärbte, weißbauchige Art (Graucalus bicolor, Temm.), sowie ein großer, schwarzer,
langgeschwänzter Starenvogel mit weißem Halsbande (Streptocitta albicollis, Vieill.). Ein
mächtiger, brauner Kukuk (Pyrrhocentor celebensis rufescens, Meyer u. Wiggl), ein durch
seine ockergelbe Brust und seinen gewaltigen Schwanz auffälliges Tier, habe ich früher schon
in großer Zahl im Innern Rumbias und Membulus gesehen und ebenso den großen, grauschwarzen
Specht (Lichtensternipicus Wallacei, Twed.), dessen Männchen einen karminroten
und dessen Weibchen einen weißpunktierten Kopf besitzt.
Wie sehr sich Kabaena in, der Vogel-, Insekten-, Amphibien-, Reptilien- und Nagetierwelt
der Südost-Halbinsel anschließt, so fehlen nach Aussage der Bewohner hier auffallenderweise
die Hirsche und sogar Affen, sowie das Anoa; auch ich bekam nur Schweine
zu Gesicht. Von einer Jagd, wie in Rumbia, kann also auf Kabaena keine Rede sein. Nur
die wilden und verwilderten Büffel gedeihen in den Ebenen gut, während Hühner nur sehr
vereinzelt Vorkommen. Trotzdem Kabaena und Rumbia durch ihren Grasreichtum für die
Zucht von Ziegen sehr geeignet erscheinen, begegnet man diesen nur verhältnismäßig wenig.
Gerade auf Kabaena sind die Abhänge, vor allem die mit leichtem Gesträuch bestandenen
Gebiete ehemaliger Bodenkultur und die Bambuswildnisse, ferner selbst die felsigen Berglehnen
noch mit brauchbaren Futtergräsern bewachsen.
Das jährliche Abbrennen der Waldungen hat große Brachen und Buschformationen
geschaffen, die besonders in Süd-Rumbia die Stelle des ehemaligen Waldes einnehmen.
Auf weite Strecken hin, besonders der Küstenstriche, blickt oft der nackte, braunrote Boden
aus der dürftigen Vegetationsdecke heraus. Nur auf größeren Bergen, wie dem Grenzgebirge
und dem Tankeno Rumbias, sowie im Innern von Kabaena besteht noch ein Monsun-
Hochwald, doch scheint er hier (mit Ausnahme des Grenzgebirges) nirgendwo so schwer
zugänglich zu sein, um dem Verkehr ein Hindernis zu bereiten.
Der B od e n k u l t u r auf der letzten Insel setzt die Steilheit der Berge, sowie die
mit ihr eintretende, schnelle Abnahme des Grundwassers und Humusgehaltes bald ein Ziel,
während in Rumbia, wo die Höhenzüge sanft gerundet und niedrig sind, bessere Bedingungen
bestehen. — Der Erdboden Rumbias ging vorwiegend aus der Verwitterung von Biotitschiefer
hervor, welcher durch seinen leicht zersetzbaren Magnesiaglimmer eine geringe Bindigkeit
besitzt, aber ganz gute Ackerkrume liefert. Die ebenfalls weit verbreiteten Qlaukophan-
schiefer und Phyllite treten in der Kieselsäure-ärmeren Form auf und enthalten stellenweise
recht viel Kalk. Nach den Analysen von Herrn Dr. I. Tillmans schwankt der Kieselsäuregehalt
der Glaukophanschiefer zwischen 47,20 bis 55,65°/o, und der Kalkgehalt beträgt bei
den quarzarmen Varietäten bis 14,62°/o und sinkt in den quarzreichen auf 2°/o. D ie G e s
t e i n e Rumb i a s l i ef ern al so e i ne n g u t e n V er w i t t e r u n g s b o d e n .
Auf Kabaena setzen die Olivin-Bronzit-Gesteine sowie ihre Umwandlungsprodukte,
die Serpentine, große Gebiete zusammen. Der Olivin, eine isomorphe Mischung eines
Magnesium- und Eisensilikats, verwittert wegen seiner zahlreich vorhandenen Sprünge und
Haarspalten sehr leicht. Durch Wasseraufnanme ist er zum Teil in wasserhaltiges Magnesiumsilikat
umgewandelt und schließlich in Serpentin überführt, der ein großes Areal des
Landes bedeckt. Sein Eisenoxydul ist dabei in Oxyd übergegangen und seine grünliche
Farbe in eine gelbe, bezw. rotbraune geändert. Der Bronzit, ein rhombisch kristallisierender
Pyroxen, ein Magnesiumeisensilikat, wird bedeutend schwerer zersetzt, verwittert aber unter
dem Einfluß der tropischen Atmosphaerilien, vor allem wegen seines Tonerdegehaltes zu
erdigen, grünlichen Massen, die reich an Kieselsäure, aber arm an alkalischen Erden sind.
Beide Verwitterungsböden von Kabaena liefern also keine gute Ackerkrume. Bessere Bedingungen
bestehen im Gebiete des Gneiß wie in den mittleren Teilen der Insel, haupt-
Fig. 67. D e r Batu B uri-Ka lkbe rg m it d e r h e ilig en Höhle.
sächlich der Landschaft Balo. Dieses Gestein, das dem Granit ähnlich aus Feldspat, Quarz
und Glimmer besteht, zerfällt wegen seiner schiefrigen Struktur sehr leicht und bildet infolgedessen
mehr gerundete Bergformen und sanfte Gehänge. Das Vorhandensein von
Magnesiaglimmer, der hohe Kalkgehalt und die leichtere Zersetzbarkeit der Aluminiumsilikate
läßt ihn stark verwittern, jedoch bleibt der Nachteil, daß ddr Boden mit vielen
Quarzkörnern durchsetzt und stark wasserdurchlässig ist. Ka b a e n a s t e h t al so in B e z u g
auf di e E r t r a g s f ä h i g k e i t des Bo d e n s g e g e n Rumb i a zurück. Nur die Landschaft
Tankeno, wo Glimmer- und Tonschiefer, sowie Kalksteine anstehen, läßt auf eine
aussichtsreichere landwirtschaftliche Kultur schließen, doch wird in dieser Gegend ein Teil
der genannten Gesteine wiederum von einer Decke junger Kongglomerate überzogen, auf
denen recht wenig gedeihen kann.
Diese ungünstigen Bodengrundlagen auf Kabaena bestätigen uns ebenfalls, daß die
Bewohner ihre höhere Stufe nicht aus sich heraus entwickelt haben können, sondern, wie