Eine Nebeneinanderstellung der A u s f u h r p r o d u k t e der Häfen Sumbawa und Bima
im Jahre 1909 läßt den Unterschied bei den beiden Sultanaten deu
Bima.
ch erkennen:
S um b aw a .
1. Pferde ................................ . 4619 Stück Wert: fl. 136314.—) 2846 (bis
2. Büffel ................................ . . 329 1 n 8925.—) 2423 ( |
3. Z i e g e n ................................ 57 „ „ „ 308.—) 73 ( 1
4. H i r s c h e ................................ 2 ü „ „ 15.—) 7 m
5. Büffelhäute........................... . 43011 kg „ „ 24882.—) 44762 kg
6. R i n d e r h ä u t e ..................... 21 „ „ 46.—)
B Schafhäute ........................... 2 n „ „ 3.—) —
8. Hirschgeweihe . . . . 5965 „ „ 6644.—) 4062 kg
9. B ü f f e lh ö rn e r ..................... 1860 »■ „ 775.—) —
10. H irsc h fe lle ..................... . 11764 „ „ „ 5 775.—) I W i f f
11. Z ie g en fe lle ........................... 422 „ „ „ 915.—)
12. Muschelschalen . . . . . 4030 „ „ „ 1 000.—)
13. V o g e ln e s t e r ..................... 156 „ „ „ 3346.—) —
14. W a c h s ................................ . 5436 „ - » „ 7 556.—) 2 1225 kg
15. H o n i g ..................... 38 Petroleumbleehe _ 90.—) —
16. K o p r a ................................ . 2480 kg „ 480.—) 4650 kg
17. K a f f e e ........................... 806 1 Wert fl. 90.—) 15500 kg
18. Bohnen (Katjang hidju) . . 453096 kg 1E»■! „ 75507.—) 169198 „
19. Kemiri-Nüsse..................... . 457436 „ „ „ 32542.—) —
20. Z w i e b e l n ........................... 1674000 „ „ „ 174204.—) —
21. Rohr . . . . . . . . . 392 „ -n mH a . — :•
22. G e l b h o l z ........................... . 252030 n „ 27953.—) 88970 kg
23. Djattiholz (Planken u. Balken) 3763 Stück „ » 4420.—)
24. R e i s ..................................... „ 161200 kg
25. Fisch, gesalzen . . . . » 99200 1
26. Fisch, getrocknet . . . — „ 148800 |
27. Trassi . . . . . . . — 24000 |
In welchem Verhältnis zur Anzahl der Bewohner nun die bedeutende Ausfuhr Bimas
gegenüber Sumbawa steht, zeigen noch folgende B e v ö lk e r u n g s z i f f e r n , welche für
Bima außerdem einschließlich der Sultanate Dompu und Sanggar gerechnet sind:
B im a : 36668 Männer, 30152 Frauen, 26003 Kinder
S um b aw a : 25561 „ 13355 14664 „
und sich in Sumbawa weiterhin auf die vier Landschaften folgendermaßen verteilen:
Sumbawa Rea: 7661 Männer, 3978 Frauen, 4854 Kinder
Punu-Kika: 7088 „ 3213 „ 3864 „
Alas: 7296 „ 4247 „ 3614 „
Orong Telu: 3516 „ 1917 „ 2332 „
Nach Ligtvoet1) teilt sich die Bevölkerung Sumbawas in 5 Klassen ein: 1. Adel,
2. Tau djuran, das niedere Volk, 3. Tau kamuntar, der Mittelstand, 4. Fremde und 5. Sklaven.
Der Sultan soll zwar versprochen haben, die letzten nach dem Kontrakt vom 14. Mai 1905
abzuschaffen, zu Leibeigenen zu machen und auch diese allmählich verschwinden zu
lassen, doch, trotzdem er alle für frei erklärt hat, bestehen sie in Wirklichkeit immer noch.
jO „Aanteekeningen betref. econom. toestand enz. van Sumbawa“, 1876, S. 555 ff.
Hauptsächlich in der Landschaft Punu-Kika und im Distrikt Alas wird an der Küste, hauptsächlich
in Labuan Päsar durch Bugis und Araber noch ein heimlicher Sklavenhandel, vor
allem mit Sasakern, getrieben. Soviel ich in Erfahrung bringen konnte, ist dem Sultan zum
1. April 1910 ein. Ultimatum gestellt worden.
Durch den Westen des Reiches.
Nach einer Reihe von Wanderungen in die Umgebung Sumbawas wurde noch ein
Abstecher durch die westlichen Landschaften nach Taliwang unternommen, weil mein
Dampfer, der mich nach Wetar zu bringen hatte, nicht zur festgesetzten Zeit erschienen
war. Er diente hauptsächlich zur geologischen Orientierung und zur Sammlung von
Süßwasserfischen in den Flüssen und Sümpfen dieses Gebietes und ging auch ein langes
Stück die Küste entlang,
an welcher die Ausläufer
des Gebirges in
einzelnenRücken herantreten.
Unsere erste
Station, das Dorf Re,
trägt seinen Namen
nach dem Alang-Gras
(rfe), das hier ausgedehnte
Flächen bedeckt.
Zum erstenmal
auf Sumbawa sah ich
hier eine besondere
Art von F i s c h e r e i ,
nämlich mit Hilfe von
schleusenartigen Wehren,
genannt Iting (Fig.
98). Wälle aus Stein
oderBuschwerk werden
in den Fluß gebaut, und
zwar quer liegend, um durch Wasseraufstau das uetaue zu vergrößern, una anaere in aer
Stromrichtung in Trichterform, um am Ende derselben die Fische in einen großen walzenförmigen
Korb (bosang) zu sammeln, in welchen sie durch die Gewalt der Strömung
des künstlich verengerten Betts getrieben werden.
Die Wehrfischerei kann nur zur Zeit des Westmonsuns und in kleinen Wasserläufen
Verwendung finden; in diesen schwillt der Fluß plötzlich nach Regen im Gebirge an und
treibt die Fische talwärts. Die Dämme selbst sind etwa 3/i bis 1 m hoch, und über dem
oberen Stauwall muß bei Mittelstand das Wasser noch ganz leicht hinweglaufen, doch
reißen zu starke Strömungen die Bauten auch wohl ein. Sie werden gern an Biegungen,
und zwar an der stärker fließenden Außenseite angelegt und man benutzt Stellen, welche
Inseln oder Schotterbänke bereits einengen. Die sinnreiche Einrichtung, welche eine vorherige
gute Beobachtung der Stromstärke und des Gerölltransportes voraussetzt, erspart
diesen trägen Bewohnern die mühselige Arbeit des täglichen Fischens, und jeden Morgen
haben sie nur die kleine Mühe, ihren Fangkorb zu leeren.