D ie Ö f fn u n g d e s R in g w a ll e s d e r P l a m p a n g -V u l k a n r u i n e im N o r d e n
b e r u h t d em n a c h n i c h t a l l e in a u f E r o s i o n , s o n d e r n a u c h a u f E in b r u c h . D ie
P l a m p a n g - u n d A m p a n g -B a i m i t i h r e n v i e l e n k l e in e n B u c h te n , v o r s p r i n g e n d
e n K a p s u n d I n s e l c h e n v e rd a n -k t a l s o w e s e n t l i c h t e k t o n i s c h e n V o r g ä n g e n
ih r e c h a r a k t e r i s t i s c h e n e c k ig e n F o rm e n .
4. Die Mata-Vulkanruine.
Die schmale Landenge der Insel, die Gegend von Mata um den Südost-Zipfel der
Saleh-Bucht herum,- in dem östlichen Teile des Sultanates Sumbawa und des von Dompu
wird von einem alten, nur etwa 5—800 m hohen Ringwall eines Vulkanes eingenommen,
dessen Krater in dem bogenförmigen Ende der Bai zu suchen ist. Zu dieser fällt das
Land in steilen Wänden ab, während es sich nach der entgegengesetzten Seite allmählich
in zahlreichen Rücken zum Indischen Ozean abdacht. Seine Schichten scheinen im allgemeinen
im selben Sinne flach einzufallen, wenn man von den Lagerungsstörungen am
Rand der Saleh-Bai und Tjempi-Bucht absieht.
Zollinger (a. a. 0 ., S. 59, 60) gibt bereits folgende Schilderungen von diesem Berglande:
„Die Abhänge sind meist steil — die Rücken breit und abgeplattet — und die zwischenliegenden
Teile meist so schmal, daß sie Spalten genannt werden können. Kegelförmige
Bergspitzen, Ringberge, Spuren von Kratern oder dergleichen findet man nirgendwo, trotzdem
hier deutlich vulkanische Erhebungen vorliegen.“
Wenn Zollinger aber noch hinzufügt: „Die Rücken beginnen fast alle an der Südsee
und laufen bis an die Bai von Sumbawa“* so kann ich diese Behauptung nur für den
westlichen Teil östlich Ampang gelten lassen, in dem die Rücken von NO nach SW und
von 0 nach W zur Ampang-Bucht abfallen. Gleiches gilt für die nahe der Südküste um
die Baru-Bucht herum sich gruppierenden, 692, 842, 602 (D. Pantjo) und weniger Meter
hohen Hügel, welche vielleicht den Rest eines anderen alten, zum Indischen Ozean abgebrochenen
Ringwalles darstellen. Die Rücken des südlichen Bogens der Mata-Vulkanruine
gehen vielmehr umgekehrt von den nahe der Saleh-Bai liegenden Erhebungen zur Südküste,
und zwar östlich von Mata nach SSO und westlich anfangs nach SSW, dann SW,
begleitet von den Flüssen, genannt von Ost nach West: Brang Paa, Nuang, Bontong mit
dem Karuda, Batu Marupäq, den in tiefen Schluchten fließenden Koker Tanan-dere,
Tribulan und schließlich dem mit dem Brang Ampang zur Saleh-Bai strömenden Lepang.
Sie endigen im Norden mit unbedeutenden Kuppen, welche dieselben Namen wie die Flüsse
tragen und unter denen der doppelköpfige Manggi und der Mata-Berg am höchsten aufragen
(von Zollinger als Mata do Djawa, d. h. Auge des Javanen, bezeichnet), östlich
des Kowanko-Tales liegen nach Zollinger noch „die Hügelrücken Oon-Tjanga, die aus
vulkanischem Tuffstein bestehen, dessen Schichten so merkwürdig lagern, daß sie ein
Ganzes bilden, das große Ähnlichkeit mit einer verfallenen Mauer besitzt,“ ferner der Luru
Bango (auch Bangko) Laräq und der höchste der Salapi. Diesen Erhebungen läßt sich
noch der 813 m hohe Riwo an der Tjempi-Bai und die kleine, nur 285 m messende Ruma-
Kuppe an der Kempong-Bucht, hinzufügen.
Das die Ostecke des Saleh-Busens umsäumende Bergland mit Ausnahme des
nördlichen und südlichen Teiles konnte ich nicht persönlich besuchen, sandte aber erfahrene
Sammler dorthin. Die Gesteine des Doro Laräq erwiesen sich als Hypersthen-
Augitandesite im Strand bei Kempong, wie im Doro Ruma und D. Lemba, dann am Bangko-
rodo-Kap (auch Bengke Rodo) als Augitandesite, welche an der Lemba-Landspitze eine
Basalt-ähnliche Ausbildung besitzen.
In der Umgebung von Mata dürfte sich ein älteres Vulkanstück befinden. Es besteht
im Kowanko-Tal (oberhalb 35 m ü. M. etwa) aus Blockbreccien und darunterliegendem
kompakten, mit ca. 65 m in der Steilwand erschlossenen, harten Hypersthen-Augitandesit,
welcher auch oberhalb bei Mata (ca. 156 m ü. M.) aus dem Boden der kleinen Ebene hervorschaut.
Dieses Gestein besteht auf der unweit der Küste liegenden Insel Kowanko, bezw.
Pulu Besar, aus 9° nach N 55° 0 einfallenden Bänken mit oft schöner Fluidalstruktur.
Im westlichen Bogen treten zwischen Mata und Brang Karuda noch einmal Hypersthen-
andesit-Breccien auf, während sie westlich davon, wie es scheint, zum Hangenden von z. T.
Olivin-führenden Augitandesiten, z. B. am Karuda und Lepang-Fluß, abgelöst werden Diese
Gesteine gehen jedoch am Olat Tribulan (440 m ü. M.) in einen Olivin-führenden Feldspatbasalt
mit andesitischer Struktur über, welche vielleicht zum Teil dem bereits genannten, die
Bai von Telok Baru umgebenden Vulkanbogen, dessen nördliches Stück am Tribulan mit
dem der Mata-Vulkanruine verschmilzt, angehören.
Die nach SW und W laufenden Rücken des westlichen Abfalles des Berglandes zur
Ampang-Ebene enthalten eine Block- und geschichtete Kleinbreccie, welch letztere im
schmalen Olat Lepang-Rücken bis zum Semage-Fluß mit 2—3° nach NNW-einfällt. An der
Südost-Seite des Olat Lepang im Steilabfall zum Brang Sedam und in dessen Flußbett
unterhalb, konnte folgendes Profil vom Hangenden zum Liegenden beobachtet werden:
1. Blockbreccie aus Olivin-führendem Augitandesit,
2. Kleinbreccie, geschichtet, mit Lavabänken,
3. Lapillibreccie,
4. Tuffsandsteine, hart, mit Foraminiferen,
5 Tuffsandsteine mit Muscheltrümmern,
6. Lapillisandsteine, mergelig, übergehend in Mergelsande,
7. Tuffsandsteine, mergelig, mit harten Bänken von knolligem tonreichen Mergel,
8. Mergelkalk, grau mit dunklen Schlieren und Kalkspatbändern, reich an Foraminiferen.
Die marinen Schichten konnte ich noch an verschiedenen Stellen der Ampang-Ebene
in Flußeinschnitten unter den Terrassenlehmen bis zur Plampäng-Vulkanruine nachweisen.
Sie lassen sich aber noch weiter nach Westen jenseits jener Berge durch Punu über Lapi-
Lopok nach Sumbawa verfolgen. Die petrographische Übereinstimmung und die Mikroorganismen
sind besonders bei den blaugrauen Mergeln und grauen Mergelkalken, welche
dieselben charakteristischen Schlieren aufweisen und gelegentlich grauschwarz und kristallin
werden, so gleichartig, daß ihre Zusammengehörigkeit zu einer Formation, dem Miozän,
angenommen werden darf.
D ie M a t a -V u lk a n r u in e u n d w a h r s c h e i n l i c h a u c h d ie v o n P l a m p a n g
g e h ö r t d em n a c h d e r M io z ä n z e i t an. I h r e l e t z t e n E r u p t i o n s p r o d u k t e , L a p i ll i ,
L a v e n u n d B l o c k b r e c c i e n a u s O l i v in - f ü h r e n d e m A u g i t a n d e s i t b e d e c k e n d a s
m a r in e M io z ä n , w ä h r e n d d ie ä l t e r e n i n n e r e n T e i le a u s N e p h e l in - b e zw .
A u g i t a n d e s i t b e s t e h e n .
In der Ampang-Ebene tauchen dieselben alten Andesitgesteine in ähnlichen kleinen
Kuppen auf, wie in der Umgebung der Hauptstadt Sumbawa. Sie bilden im Olat Samapa
eine dichte, harte, teilweise kugelschalig, verwitterte Felsmasse, und den östlich von ihm
auftretenden Blockbreccien scheinen Miozänmergel angelagert zu sein, doch ist die Unter