den Sandwich-Inseln mit solchen von Juan Fernandez und Chile verwandt oder identisch
sind und da ferner auch die Richtung der östlichen Inselgruppen Polynesiens mit Einschluß
der Sandwich-Inseln nach der Osterinsel, nach Sala y Gomez, Mas a Fuera, Juan Fernandez
und Süd-Chile hinweist und also die Annahme einer f r ü h e r e n L a n d v e r b i n d u n g
P o l y n e s i e n s d i r e k t mi t Chi l e sehr einleuchtend erscheinen läßt. Nach Stielers Handatlas
Karte No. 89 (von 1896) ist übrigens diese Landbrücke noch in Form eines unterseeischen
Höhenzuges vorhanden, denn die Osterinsel und Sala y Gomez liegen noch
innerhalb einer polynesischen 3000 m-Linie, und die Entfernung von ihr bis zur nächsten 3000 m-
Linie auf chilenischer Seite (ca. 37° s. Br. und 95° w. L.) beträgt nur noch etwa 10 Breiten-
und 8 Längengrade; die Entfernung der entsprechenden beiden 4000 m-Linien ist, zuma|
bei den nordchilenischen Inseln S. Felix und S. Ambrosio, noch viel geringer, und eine 5000 m-
Linie ist hier überhaupt nicht vorhanden, im Gegensatz z. B. zu der doch sowohl von
Geologen wie auch von Botanikern angenommenen Landbrücke zwischen Westindien und Niederguinea,
welche jetzt von einem über 5000 m tiefen unterseeischen Tai durchquert wird.
Da es sich hier um eine sehr strittige Frage handelt, so mag selbst auf die Gefahr
hin, eintönig und ermüdend zu werden, hier noch ein längeres Verzeichnis solcher Pflanzen
folgen, deren Verbreitung mit größerer oder geringerer Deutlichkeit auf eine solche ehemalige
Landbrücke von Süd- und Ost-Polynesien über die Osterinsel und Juan Fernandez bis
nach Chde hinweist: 235. Polypodium serrulatum Metten. (Sandwich-Inseln; Juan Fernandez;
Chile bis Mexiko; Westindien; Guinea; Madagaskar; Mauritius), 236. Asplenium obtusatum
Forst. (Tasmanien! Neu-Süd-Wales; Lord Howe’s Insel; Neuseeland; NeukaledonienI GesejSf
Schafts- und Marquesas-Inseln; Süd-Chile!), 237. die Taxaceen-Gattung Dacrydium (von
Malakka 1 Tonkin, Mindoro! und Negrosl über NeuguineaI bis nach Neukaledonien, Neuseeland,
Tasmanien, den Fidji-Inseln und Nordwest-Patagonien; vgl. auch Nö. 198 und 199),
238. die Cupressineen-Gattung Libocedrus (Kalifornien; Chile; Neuseeland; Neukaledonien;
Neuguinea; Japan; China), 239. die Coniferen-Gattung Araucaria (Brasilien; Chile; Norfolk-
Insel; Neukaledonien; Neu-Süd-Wales und Queensland. Vgl. auch die verwandte Gattung
Dammara, No. 207), 220. Gunnera, 222. Coriaria ruscifolia L. (Peru! Chile 1 TahitiI Chatham-
und Kermadek-Inseln; Neuseelandl), 240. Peperomia Fernandeziana Miq. (Sandwich-Inseln;
Juan Fernandez; Chile; Peru), 200. Drimys (Borneo! und Luzonl bis Neu-Süd-Walesl Victoria;
Tasmanien! Lord Howes Insel! Neukaledonien! Neuseeland! Juan Fernandez; Kap Horn bis
Mexiko; Brasilien und Venezuela), 241. die Monimiaceen-Gattung Laurelia (eine Art auf
Neuseeland, die zweite in Chile), 242. die Cornaceen-Gattung Griselinla (zwei Arten auf
Neuseeland, vier in Chile, wovon eine auch in Brasilien), 243. die Araliaceen-Gattung Cheiro-
dendrum Nutt. (zwei Arten endemisch auf den Sandwich-Inseln, aber verwandt mit Pseudopanax
Koch von Neuseeland, den Samoa-Inseln und Chile), 244. die lobelien-artige Goodeniacee
Selliera radicans Cav. (Süd-Australien; Victoria; Tasmanien; Neuseeland; ChileI), 245. Aster
divaricatus Torr, et Gray (Sandwich-Inseln; tropisch Amerika; dem Erigeron fruticosus DC.
von Juan Fernandez angeblich sehr ähnlich), 246. die Elaeocarpaceen-Gattung Arisiqtelia
(zwei Arten in Australien, eine auf Tasmanien, drei auf Neuseeland, eine auf den Neuen
Hebriden, eine in Neuguinea, eine in Chile), 247. die baumartige Leguminose Sophora tetra-
p te r a j. Muell. (Lord Howe’s Insel; Neuseeland; Chatham-Inseln; Osterinsel; Juan Fernandez;
Chile. Auf Neuseeland von der Küste bis 2500 Fuß, also keine obligatorische Strandpflanze),
248. die Cunoniaceen-Gattung Weinmannia (Komoren; Madagaskar; Maskarenen; Java;
Celebes; Molukkenj Luzon; Mariannen; Neu-Süd-Wales; Neuseeland; Neukaledonien; Neue
Hebriden; Fidji-Inseln; Samoa; Rarotonga; Tahiti; Marquesas-Inseln; Chile bis Mexiko und
Süd-Brasilien), 249. die Primulacee Samolus repens Pers. (ganz Australien mit Ausnahme des
Nordens; Tasmanien; Auckiands-Inseln; Neuseeland; Kermadek- und Chatham-Inseln; Neukaledonien;
Süd-Chile!), 250. die Convolvulacee Calystegia rosea Phil. (Australien! Tasmanien;
Neuseeland! Kermadek-Inseln; Chatham; Chile! Peru! Buenos Aires! Brasilien!
St. Paul; Nordamerika!), 251. Calystegia Tuguriorum R. Br. (Neuseelandl Chatham-Inseln 1
Mas a fuera; Corral bei Valdivia! Chiloë), 252. Plantago princeps Cham, et Schl. (Sandwich-
Inseln. Angeblich nächstverwandt mit PI. Fernandeziana Bert, von Juan Fernandez),
253. die Rubiaceen-Gattung Coprosma (Borneo; Java; Neuguinea; Neu-Süd-Wales; Victoria;
Tasmanien; Macquarie-Insel; Neuseeland; Auckland-, Campbell^/ Antipoden-, Chatham-,
Kermadek-, Fidji-, Gesellschafts-, Paumotu- und Sandwich-Inseln; Juan Fernandez) und
254. die Cyperaceen-Gattung Vincentia (Madagaskar; Maskarenen; Neuseeland; Sandwich-
Inseln; Chile und Brasilien).
Diese Juan-Fernandez-Brückö» sowie die antarktische und die arktische Landverbindung
reichen nun aber bei weitem nicht aus, um sämtliche Beziehungen zwischen
den Floren Asiens und Amerikas zu erklären. Vielmehr weisen zahlreiche andere Pflanzen
darauf hin, daß auch noch eine ä q u a t o r i a l e Lan d b r ü c k e , bestanden hat, die sich v o n
S ü d - J a p a n und den S a n dwi c h - I n s e l n ü b e r die Ga l a p a g o s - I n s e l n bi s n a ch
Co l umb i en , E c u a d o r und Pe r u erstreckte und,auf der vielleicht auch der Tapir von
Indonesien nach Süd-Amerika gelangt ist. Gleich Juan Fernandez sind auch die Galapagos
noch heutigentages mit dem südamerikanischen Festlande durch einen unterseeischen
Rücken verbunden, dessen 4000 m-Linie sich gleichfalls noch weit nach Westen, gegen die
Sandwich-Inseln hin, vorschiebt. Auf solche Beziehungen der Sandwich-Inseln und überhaupt
Ost-Polynesiens zu den Galapagos und dem tropischen Amerika deuten u. a. die
Verbreitungsgebiete der folgenden Pflanzen: 255. Polypodium Adenophorus Hook, et A m .
(Sumatra; Samoa; Sandwich-Inseln; Peru), 256. Asplenium fragile Presl (Sandwich-Inseln;
Mexiko bis Peru), 257. AspT. arboreum Willd. (Sandwich-Inseln; Columbien; Venezuela;
Westindien; Brasilien), 258. Microlepia jamaicensis Fée (trop. Australien; Sandwich-Inseln;
Columbien; Jamaica; Cuba; Brasilien), 259. der Berberidaceen-Sippe der Lardizabaleen
(Kumaon bis China und Japan; Peru und Chile. Dazwischen fehlend), 260. Phytolacca
brachystachys Moq. (Sandwich-Inseln. Die übrigen Arten der Sektion Phytolaccastrum
in China, von Mexiko bis Bolivien, Argentinien und Westindien; eine Art bis Chile),
261. der Amarantaceen-Gattung Charpentera (Sandwich-Inseln. Verwandt mit Chamissoa
im tropischen Amerika bis Brasilien und Argentinien), 262. der Nyctaginaceen-Gattuhg
Pisonia Plum. (Guapira Aubl. Andamanen bis Sandwich-Inseln und Tahiti; Galapagos;
Bolivien bis Mexiko. Von den Andamanen bis nach Afrika nur durch eine allgemein verbreitete
Art des Meeresstrandes vertreten, wonach eine Zuwanderung der Gattung von
West-Afrika nach Amerika sehr unwahrscheinlich ist), 263. Peperomia leptostachya Hook,
et A m . (Nordost-Australien; Tahiti; Nukahiwa; Sandwich-Inseln. Angeblich der P. galioides
H. B. K- vom tropischen Amerika ähnlich), 264. P. Mauiensis Wawra (Sandwich-Inseln.
Von der P. quadrifolla H. B. K des tropischen Amerika nur wenig verschieden), 265.
P. parvula Hillebr. (Sandwich-Inseln. Der P. Deppeana Cham, et Schl, von Mexiko ähnlich),
266. der Magnoliaceen-Gattung Talauma (von Sikkim bis nach den Molukken, Philippinen
und Japan; von Columbien bis Mexiko, Westindien und Brasilien), 221. der Chloranthaceen-
Gattung Ascarina (in Amerika vertreten durch Hedyosmum, von Columbien bis nach Mexiko,
Westindien, Brasilien und Bolivien), 267. der Compositen-Gattung Lipochaeta DC. (elf Arten
endemisch auf den Sandwich-Inseln, eine auf den Galapagos. Verwandt mit der ameri