Seitenrippen bis fast unter rechtem Winkel an die großen Rücken an und bilden sogar verbindende,
das Haupttal bogenförmig, also quer, durchsetzende Brücken.
Das Bild auf Tafel VI (Fig. 1), eine Fernphotographie vom Lai-Berge bei Nanga
Raba in Nord-Bima, in welcher durch Retouche die Einzelheiten verschärft sind, zeigt den
Unterschied der Zertalung zwischen Gipfel und Fuß, sowie zwischen Soromandi und den
benachbarten Abhängen des Ringwalles des Wadu-ndangga mit seinen Steilhängen und viel
einfacherem Sehluchtensystem.
D ie L a g e r u n g s v e r h ä l tn i s s e d e rV u lk a n g e s t e in e beweisen ebenfalls das größere
Alter des Soromandi. Am Südfuß dieses Berges werden nämlich seine Eruptionsprodukte,
vorwiegend Laven, von den Block- und Tuffbreccien mit einzelnen Lavabänken des Wadu-
ndangga bedeckt. Sie bestehen aus Leucittephrit mit bis 10 mm großen Augiteinspreng-
lingen und werden auf der Spitze des Kegels porös und bimsteinartig. Dem gegenüber ist
das Gestein der Wadu-ndangga- und Röo-solunga-Gruppe Olivin-führender Augitandesit.
Die jüngeren Vulkanaufschüttungen lagern außerdem im ganzen Ostabhang des
Donggo-Berglandes durchweg horizontal oder zeigen doch nur eine ganz unbedeutende
östliche Neigung, während die älteren, die des Soromandi, durchweg mit 9—12° nach NO
einfallen. Ein von Gründler aufgenommenes Profil (Fig. 116) vom nördlichen Teile des
Gebietes, etwa dem Dorf Soa im Südosten bis zum Gase-Kap (Gasi) im Nordwesten der Bima-
Bai, zeigt den gleichen nördlichen bezw. nordöstlichen Einfall. Auf dem Bilde erkennt
man ferner, daß in dem vom Wadu-ndangga ausgehenden südlichen Rücken bis zum Batu
Pahad (Vordergrund, links) die Schichten schwebend und im weiter nördlichen Peropa-?
und Gase-Kap unter einem Winkel von 12° liegen. Auch auf dem Bilde (Taf. VI, Fig. 1)
erblickt man in der südlichen Steilwand (linke Bildseite), dem Kap Batu Pahad, die jüngsten
Breccien und Laven aus Olivin-führendem Augitandesit, Ubergangsgesteinen zum Basalt,
als horizontale Lagen.
Die Aufeinanderfolge der Ergüsse ließ sich in den Steilwänden der vielen Täler
gut studieren. Im Landu-Tal wechseln die jüngeren ständig horizontal gelagerten, bald
mehr, bald weniger deutlich geschichteten Blockbreccien mit feinkörnigen Lapilli- und
Tuffbreccien ab und ihnen sind Lavabänke mit oft schöner Fluidalstruktur eingeschaltet.
Auch in den Talwänden des Tolo-wua-Flusses und an den Abhängen des Kalonga-Rückens
bei Kananta, sowie in anderen, vom Wadurndangga ausgehenden Rücken, begegnet man
denselben Profilen, nur daß stellenweise die Lavabänke dünnplattige Absonderung aufweisen
und ganz schwach nach ONO einfallen.
In dem südlichen Gebiete wiederholt sich dasselbe Bild, nur glaubt man stellenweise,
z. B. beim Dorf Mangge, eine, ganz leichte Neigung der geschichteten Breccien und
Lavabänke des Röo-solungga und Läsi nach SO zu erkennen, während diese, in den Schluchten
des Föo-Flusses völlig horizontal lagern. In diesem Gebiet, werden . die Olivin-führenden
Gesteine von einer sehr mächtigen, etwas Bankung zeigenden Masse hellgrauer Augit-
führender Hornblendeandesite unterteuft. Ähnliche Verhältnisse beobachtet man in. der
steilwandigen Schlucht des Kamani- und dem isolierten Iku-Berg bei Mangge, dessen
Hornblende-Augitandesit sich durch besonders große Amphibolkristalle auszeichnet. An
der Nordseite der Vulkanruine tritt dasselbe Gestein in einem vom Doro Denden kommenden
Rücken auf.
Die obenstehenden Untersuchungen gestatten demnach folgende Schlüsse: D ie
D o n g g o -V u l k a n r u i n e s e t z t s i c h a u s d r e i v e r s c h i e d e n ä l t e r i g e n T e i le n z u s
am m e n ,^ |.? id .em ä l t e s t e n , d em S o r o m a n d i , v i e l l e i c h t e i n e r Q u e l l k u p p e ,
2. e in em j ü n g e r e n R i n g g e b i r g e , b e s t e h e n d e i n e r s e i t s a u s : R ö o - s o lu n g g a ,
N n n u ,' S e l e n t j e , Ik u u n d d e n A b h ä n g e n o b e r h a lb N d a n ö , s o w ie im N o r d e n
d em D e n d e n u n d a u ß e r d em 3. d em W a d u - n d a n g g a , P b k e , M a n e M p a n d a ,
K a lo n g a u n d K e to - i ä k o , w e l c h e i h r e E n t s t e h u n g d e r l e t z t e n P h a s e d e r
E r u p t io n v e r d a n k e n . D ie s em W e r d e g a n g e n t s p r e c h e n d , b i l d e t e d a s v u l k
a n i s c h e M a gm a z u e r s t L e u j e i t t e p h r i t e , v i e l l e i c h t t e i lw e i s e n o c h i n t r a -
t e l l u r i s c h , d a n n in d e r e f f u s iv e n P e r i o d e A u g i t - f ü h r e n d e H o r n b l e n d e a
n d e s i t e u n d H o r r i b l e n d e -A u g i t a n d e s i t e s ow ie s c h l i e ß l i c h O l iv in - f ü h r e n d e
A u g ita n d e s ite m it b a s a l t is c h e r A u s b ild u n g d e r jü n g s t e n E rg ü s s e .
Erwähnt sei an dieser Stelle noch ein unbedeutender, stark abgetragener Vulkan
südlich des Donggo-Landes und der Bima-Bai, der sich aus den Bergen: Parewa (1233 m)
im Süden, Londo (1267 m), Donggo Nanga (1013 m) und Dorp Solungga (820 m) zusammensetzt.
Der letzte Berg geht nach Norden in den Grenzrücken zwischen dem
Sultanate Bima und Dompu, westlich der Dörfer Ndanö und Mongo Uber und vermittelt
die' Verbindung mit der Donggo-Vulkanruine. Sein Gestein ist zwischen den beiden genannten
Orten |gjn hellgrauer Augitandesit und auf der Westseite, dem Gebiet des Kuta-
Flusses, liegen in dem von beiden gebildeten Winkel fein geschichtete, mehlige, mit 6°
WSW einfallende Tuffe über Breccien und im benachbarten Wöo Saheh die bereits erwähnten
Kalkmergel. Am Südfuß des Parewa befindet sich südwestlich des Dorfes Prado
der bereits" Von Zollinger genannte Schwefelberg Tjollo, auf weichem die Eingeborenen
seit langem Schwefel graben. Tn Dompu erzählte man mir auch von warmen Quellen
aus dieser Gegend, und Zollinger berichtet etwas von donnerähnlichen Geräuschen aus
früherer Zeit.
6. Die Vulkanruinen von Nord-Bima.
Das Bergland des nördlichen Bima setzt sich aus mehreren Teilen zusammen,
dem Kolo, Tjewu, Ro und Maria. Zollinger1) gibt die erste Beschreibung desselben wie folgt:
„Im Osten der Bai bestehen noch zwei steile Berge an der Nordküste. Beide sind
Ringgebirge mit tiefen, aber durchschnittenen Kesseln auf ihrer Innenseite, ebenfalls' Überreste
eines früheren Vulkans. — Der westliche Berg ist der Mongo Lewi, dessen Spitzen
besondere Namen tragen. Das östliche System hat verschiedene Benennungen. . . . Im
Westen wird dieses Gebirge, das die nordöstliche Ecke des Landes einnimmt, G. Maria
genannt, — in Sapie einfach nur Ara, d. h. der Berg oder große Berg. Es ist höher und
ausgebreiteter als das System des Mongo Lewi, und beide sind im übrigen durch einen
) a . a. O , S. 63.