Aires), 300. Lycium sandwicense Gray (in Amerika reicht die Gattung von Nordamerika bis
Argentinien), 301. Sphacele has/ata Gray (aui Maui endemisch; die etwa 20 übrigen Arten
der Gattung von Kalifornien bis Chile), 302. Sisyrinchium acre Mann (auf den Sandwich-
Inseln endemisch. S. pulchellum R. Br. in Australien und Neuguinea; die übrigen Arten von
Kalifornien bis nach 'Feuerland), 303. Carex propinqua Nees (von Patagonien bis: .-Alaska;
Kamtschatka; Grönland; Norwegen). Zu derselben artenreichen fast ausschließlich amerikanischen
Gattung, wie No. 288, gehört auch 304.Jacquemontia umbellata Boj. (Sansibar-Küste!
Madagaskar! Comoren! Ostindien! Indonesien bis Luzon: Hallier! Australien; Neukaledonien).
Für die Beziehungen Indonesiens zu Amerika kommt vor allem die Juan-Fernandez-
Brücke in Betracht; auf ihr sind unter anderen die Coniferen-Gattungen Dacrydium,
Libocedrus, Araucaria, Podocarpus, die Magnoliaceen-Gattung Drimys und andere alte
Formen aus dem einen Erdteil in den anderen gelangt. Doch auch über die Galapagos-
Brücke hat Indonesien einige Pflanzenformen mit Amerika ausgetauscht, ja selbst durch
die Revilla-Gigedo-Brücke scheint es amerikanische Typen, wie z. B. Colubrina,'erhalten zu
haben. Übrigens dürften wohl diese drei Brücken ursprünglich eine e i n h e i t l i c h e br e i t e
L a n d v e r b i n d u n g gebildet haben, deren No r d r a n d sich v o n S ü d - J a p a n ü b e r di e
S a n dwi c h - I n s e l n bi s n a ch Ni e d e r -Ka l i f o r n i e n erstreckte, während der S ü d r a n d ,
wie die große Übereinstimmung der Flora Neuseelands mit der von Chile zeigt, noch
südlich von den Gesellschafts- und Paumotu-Inseln v o n T a s m a n i e n übe r die Auck-
l a n d s - , Ca mp b e l l - , A n t i p o d e n - un d C h a t h am- I ns ein d i r e k t n a c h de r O s t e r i
ns e l , Sa l a y Go me z , J ua n F e r n a n d e z u n d Chi l e verlief. Erst durch das Versinken
von Tieflandstreifen hat sich dann diese breite Festlandverbindung in drei schmal^ Brücken
aufgelöst, nämlich eine von den Sandwich- und Paumotu-Inseln nach Süd-Chilefj-und eine
zweite und dritte von den Sandwich-Inseln nach Kolumbien und nach Nieder-Kalifornien,
bis sich schließlich auch diese drei Brücken in Inselreste auflösten, in derselben Weise,
wie es dann später mit Polynesien und schließlich auch mit Indonesien geschah.
Auch Geologen sind bereits zur Annahme einer solchen transpazifischen Landverbindung
gelangt. Da aber ihre Ansichten über deren räumliche und zeitliche Ausdehnung
sehr weit auseinander*gehen,') so vermögen die hier mitgeteilten floristischen Beziehungen
der Geologie vielleicht einige Fingerzeige für weitere Spezialforschung zu geben.
Die Gesamtergebnisse unserer Betrachtungen aber lassen sich etwa folgendermaßen
zusammenfassen: St a t t de r u n h a l t b a r e n Wallace’s c h e n Lini e s i nd mi n d e s t e n s
dr ei f r ü h e r e Landbrücken a nzunehmen (1. Bal i—Lombok, 2. Ma d u r a—Südwes t - ,
Ce l e be s , 3. N o r d o s t - C e l e b es—Mi ndanao) . Ab e r a u ß e r I n d o n e s i e n dür f t en
a u c h Au s t r a l i e n und Oz e a n i e n e i nma l Be s t an d t e i l e e i ne r m äc h t i g e n au-
s t r a s i s c h e n Ha l b i n s e l g e w e s e n sein, auf d e r ' s i c h ein Tei l der a s i a t i s c h e n
Fl or a bi s n a c h T a s m a n i e n u n d Os t p o l y n e s i e n a u s d e h n e n , a u s t r a l i s c h e und
p o l yme s i s c h e El eme n t e ab e r bi s na ch Os t - und Sü d -As i e n gel angen konnten.
Wä h r e n d de s V e r s i n k e n s u n d Ze r f a l l e n s d i e s e r Ha l b i n s e l f and de r F l o r e n a
u s t a u s c h n oc h auf b e s o n d e r e n St r a ß e n s t at t , so z uma l vom Hima l a j a übe r
die s ü d l i c h e S u n d a - K e t t e bi s na ch Os t - Au s t r a l i e n und T asma n i en , sowi e
auf de r Li ni cTa . sma n i en, Ne u s e e l a n d , Ne u k a l e d o n i e n , Ne u g u i n e a , Mol ukke n,
Ce l e b e s , P h i l i p p i n e n , F o r m o s a und Os t -As i en. In n oc h ä l t e r e r Ze i t s t a n d
j e d o c h di e s e a u s t r a s i s c h e Ha l b i n s e l d u r c h ei ne br e i t e t r an s p a z ¡ f i s che L a n d b
r ü c k e in V e r b i n d u n g mi t Ame r i ka .
*) Vgl. Th. Ar l d t , Die Entwicklung der Kontinente und ihrer Lebewelt (Leipzig 1907), S. 467-
III. Zoologische Untersuchungen.
1. Die Säugetierausbeute der Sunda-Expedition.
Von Dr. E r n s t Schwarz-Frankfurt a. M.
Die Säugetierfauna des indoaustralischen Archipels trägt fast durchweg indischen
Charakter. Im westlichen Teil (Sumatra, Borneo) ist sie am reichsten entwickelt und nur
im östlichsten Teil finden sich wenige australische Typen. Faunistisch läßt sich unterscheiden
zwischen dem. Sunda-Bogen, Celebes und den Molukken.
Aui dem Sunda-Bogen ist, mit Java beginnend, trotz der augenscheinlich lange
bestehenden Landverbindung mit Indien, eine nach Osten stark zunehmende Verarmung
der i n d i s c h e n Fauna festzustellen, die vorhandenen Formen stehen auf den verschiedenen
Inseln einander und den Malakka-Formen sehr nahe. Von australischen Typen findet sich
nur auf Timor e in Beuteltier (Phalanger orientalis).
Auch Celebes besitzt im wesentlichen eine verarmte indische Fauna. Allein hier
muß die Landverbirtdung nach Westen schon viel früher aufgehört haben, denn die indischen
Formen (Cynopithecus, Macrogalidia, Babirusa, Anoa) gehören meist besonderen Gattungen an.
Nur der Paradoxurus hermaphroditus celebensis vom Pik von Bonthain, der dem javanischen
P. h. javanicus sehr nahe steht, deutet auf eine, auch von Dr. Elbert auf Grund seiner
geologischen Forschungen postulierte, junge Landverbindung: Java-Madura-Kangean-Südwest-
Celebes, von allerdings nur kurzer Dauer. Die an Australien erinnernden Säugetiere auf
Celebes’ sind zweierlei Art. Einmal deuten die beiden Arten des Kuskus (Phalanger
ursinus und Ph. celebensis auf eine Verbindung nach O, die aber nur von kurzem Bestand
gewesen sein kann, denn beide Arten sind wesentlich von den beiden sonst im Archipel
vertretenen (Ph. maculatus und Ph. orientalis) verschieden. Die Hydromyinae dagegen
haben sicher Celebes von den Philippinen her erreicht, wo sie auch vorkamen, und von
wo aus sie sich auf anderem Wege nach Australien verbreitet haben.
Das Vorkommen von Phalanger und Petaurus auf den Mo l uk k e n ist in Anbetracht
der Nähe Neu-Gui neas f f ei cht erklärlich. Der Grundstock der Säugetierfauna
scheint aber auch hier i n d i s c h e s Gepräge zu tragen. Ein abschließendes Urteil über
diese Inselgruppe abzugeben wäre verfrüht; denn weder kennen wir ihre Fauna genügend,
noch auch die der Sula- und Banggai-Inseln.
Die Sonderergebnisse aus Dr. Elberts Säugetiersammlungen sind folgende;
1. Die Entdeckung eines neuen Eichhörnchens (Sciurus Elbertae) und eines neuen
Stachelschweins (Acanthion sumbawae). (Fig. 160.)