
 
		Tage  mit  Regen  Januar Februar März April  Mai  Juni  Juli  Aug.  Sept. Oktöb.  Novbr.  Dezbr 
 An der Luvseite; SUdküste  7,4  7,3  8,5  11,0  13,2  15,0  15,5  15,4  10,9  8,9  5,9  64 
 ,  ,  Leeseite: Nordküste  18,9  18,5  17,2  13,6  11,9  11,3  9,4  8,0  7,9  9,9  9^4  .150 
 Diiicrenz: -   11,5—11,2  - 8 ,7  - 2 ,6   1,3  3,7  6,1  7,4  3,0  -   1,0  : -3,5  - 8 ,6 
 .  P aß  die  Luft  ihre  Feuchtigkeit  bei  der  Reise  über  das  Meer  tatsächlich  auinimmt,  
 aßt  sich  auch  aus  dem  Regenfall  an  denjenigen  Orten  ableiten,  welche  auf  niedrigen  
 kleinen  Inseln  oder  sogar  auf  Riffen  liegen,  also  der  Einfluß  von  Gebirgen  gänzlich  fehlt  
 wie  an  folgenden  Punkten: 
 T a g e   m it  R e g e n :  J a n u a r  
 F eb ru ar 
 März 
 April 
 Mai 
 Juni 
 Juli 
 Au g u st 
 Sept.  Ok to b er  
 Novbr. 
 Dezbr. 
 Serwaru  ,  9}6  
 7,4 
 7,5 
 11,8 
 9,5 
 6,7 
 2,4 
 0,9 
 0,7  1,4 
 5,3 
 10,6 
 (au f e in e r k lein en   Insel  
 ö s tlic h   vo n   Timor) 
 Wangi-Wangi  16,4  
 (Bank  ö s tlic h   d e r  SO-  
 Halb in sel vo n  C e leb es) 
 14,6 10,0 15,8 17,0 15,4 12,0 6,0 3,4 5,8 8,8 10,2 
 Saleyer  n ,6   
 (n ie d rig e   Insel  sü d lich   
 d e r   SW -H a lb in se l  von  
 C e leb es ) 
 10,7 10,1 12,9 12,2 10,5 6,8 2,1 1,2 3,4 7,5. 14,0 
 Kangean  18,5 
 (au f e in e r n ied rig . Insel  
 ö s tlic h   vo n   Madura) 
 16,8 15,7 13,5 9,2 6,1 4,3 1,9 2,0 4,1 12,6 19,8 
 Discovery-Ostbank  13,3 
 (auf  e in em   Riff  in  d e r  
 J a v a -S e e   ö s tlic h   von  
 Biliton) 
 9,0 8,5 9,5 9,5 6,0 4,5 4,3 5,0 8,7 14,5 15,2 
 Fassen wir  die  klimatologischen  Verhältnisse;  der Kleinen  Sunda-Inseln zusammen,  so  
 tritt  als  Erstes  der  beherrschende  Einf luß  des  aus t r al i s chen  Kont inent es   hervor.   I st   
 auf   d i e s em  de r   Wi n t e r t y p u s   de s   We t t e r s   a u s g e p r ä g t ,   so  we r d e n   kr ä f t i ge ,   
 t r o c k e n e   S E - Wi n d e   übe r   den  Kl e i nen  S u n d a - I n s e l n   we h e n   u n d   g r o ß e   
 T r o c k e n h e i t   v o r h e r r s c h e n .   Je  n a ch   de r   g r ö ß e r   w e r d e n d e n   E n t f e r n u n g  von  
 Au s t r a l i e n   wi rd  die  P a s s a t - S t r ö m u n g   a l lmähl i ch  f eu c h t e r ,   b r i n g t   Re gen  
 auf   den  Lu v s e i t e n   d e r   Be r g e ,   u n d   v e r u r s a c h t   auf   den  a b g e k e h r t e n   L e e s 
 e i t e n g r o ß e  Tr o c k e n h e i t .   Sie  ist   im  e n t g e g e n g e s e t z t e n   Fal l e bei  s c h wa c h e r   
 E n t w i c k l u n g   des   Wi n t e r t y p u s   in  Au s t r a l i e n   g e r i n g   u n d   l a n g s am  in  i hr er   
 F o r t b e w e g u n g ;   sie  wi rd  das  Fes t l and  mi t   gr öße r em  Wa s s e r g e h a l t   ve r l a s s e n,   
 l ä n g e r   auf   dem  Me e r e   v e r b l e i b e n   und  f e u c h t e r   a n k omme n . 
 Die  SO-Winde  werden  außerdem  weniger  zum  Aufsteigen  an  den  Gebirgen  gezwungen  
 und  schwächer  sein,  außerdem  die  Trockenheit  ■an  der  Leeseite  geringer.  Ein  
 starker Luftdruckgradient  zwischen Australien  und  Java wird  also Anlaß  zu  einer trockeneren  
 Jahreszeit  geben,  und  wenn  zu  gleicher  Zeit  auch  von  Asien  her  ein  bedeutenderes  Einsaugen  
 der  Luft  erfolgt,  treten  diese  Verhältnisse  noch  ausgesprochener  hervor. 
 Ist  aber  der  Sommertypus  in  Australien  ausgeprägt,  so  muß  dieser  Kontinent  den  
 SE-Passat  stärker  zu  sich  über  den  Äquator  hin  saugen,  und  der  NW-Monsun  auf  den 
 südlichen  Inseln  kräftiger  durchstehen.  Da  eine  beharrliche  Luftströmung  jedoch  weniger  
 förderlich  für  einen  reichlichen  Regenfall  ist,  als  eine  ungleichmäßige,  wie  zu  Anfang  
 bereits  betont,  so  werden  die Unterschiede  in  der Stärke  des  NW-Monsuns  einen  geringeren  
 Einfluß  auf  die  Regenmenge  ausüben  als  beim  SE-Passat. 
 Während  der  Zeiten  der  Kenterung  schließlich  bleibt  den  aufsteigenden  Luftströmungen  
 ein  freies  Spiel,  um  schwere Gewitterböen  zu  bilden,  besonders über  den  Ebenen  
 und  weniger  im  Gebirge,  wo  die  Niederschläge  eher  eintreten,  sodaß  man  infolgedessen  
 den  größten  Intensitäten  des  Regens  auch  in  den  Ebenen  begegnet. 
 Nach  diesen  allgemeinen  Betrachtungen  über  die  klimatologischen  Verhältnisse  
 zwischen  Java  und  Celebes  einerseits  und  Timor  und  Australien  andererseits  erübrigt  es  
 näher  auf  die  meteorologischen  Beobachtungen  der  Sunda-Expedition  auf  Lombok  und  
 Südost-Celebes  einzugehen.  Bevor  ich  die  von  Dr.  J.  Elbert  angestellten  Beobachtungen  
 im  Zusammenhang  mit  den  dargelegten  klimatischen  Verhältnissen  schildere,  seien  mir  
 einige  Bemerkungen  über  den  allgemeinen  Wert  derartiger  Reisewahrnehmungen  gestattet  
 Das  Wetter  ist  im  indomalayischen  Archipel  gleich wie  in  Europa  selbstverständlich  
 von  Jahr  zu  Jahr  veränderlich,  insbesondere  kann  die  Trockenheit  des  Ostmonsuns  sehr  
 verschieden  sein,  ganz  entsprechend,  wie  oben  auseinandergesetzt,  der  jeweiligen  Entwicklung  
 des  SE-Passats.  Man  mußte  z.  B.  im  Jahre  1902  in Batavia  bis Dezember war  en,  
 bis  Regen  eintrat  und  selbst  der  nachfolgende  Januar  brachte  wieder  14  ‘rockene  heitere  
 Tage  nacheinander.  Dagegen  war  das  Jahr  1909  so  regnerisch  auf  Java,  daß  überhaupt  
 von  einer  Trockenzeit  gar  nicht  gesprochen  werden  konnte.  Diese  großen  Verschiedenheiten  
 machen  es  also  notwendig,  langjährige  Beobachtungen  anzustellen  um  über  Mittelwerte  
 der  meteorologischen  Elemente  und  deren  Schwankungen  befriedigende  Resultate  
 zu  erhalten,  ln  Gebieten  aber,  in  denen  die  Einwirkung  der  geographischen  Lage  in  verschiedener  
 Hinsicht  so  gering  ist  wie  hier,  bedarf  es  sogar  langer  Reihen,  um  diesen  
 lokalen  Einfluß  verläßlich  zu  bestimmen.  Zur  Lösung  solcher  Fragen  wurden  also  kurze  
 Beobachtungsreihen  von  geringem Wert  sein,  nur  im  Falle  diese, wie bei  den von Dr  Elbert  
 gemachten,  aus  Gebieten  stammen,  deren  meteorologischen  Verhältnisse  wenig  bekannt  
 und  voraussichtlich  auch  in  Zukunft  wohl  so  bald  nicht  zu  erwarten  sind,  muß  man  durch  
 Zusammenstellung  möglichst  vieler,  verschiedener  kürzerer  Reihen  versuchen,  zu  einem  
 Ergebnis  zu  gelangen. 
 Glücklicherweise  ermöglichen  nun  die  Elbertschen  Rindjani-Beobachtungen  durch  
 “Vergleiche  mit  gleichartigen  Reihen  in  naheliegenden  Gebieten  vorläufige  Resultate  zu  
 gewinnen. 
 Südost-Celebes  und  seine  Inseltrabanten. 
 Temp e r a t u r . 
 Die  Beobachtungen  sind  von  der  Sunda-Expedition  an  verschiedenen  Punkten  des  
 Buton-Archipels  und  im  südlichen  Teile  der  südöstlichen  Halbinsel  von  Celebes  innerhalb  
 der  Periode  vom  29.  Juli  bis  5.  Oktober  und  2 0 .-2 3 .  Oktober  1909  angestellt.  Diese  
 Gegenden  besitzen  keine  bedeutendere Bodenerhebungen,  sodaß  ich  die  kurzen Reihen  der