
 
        
         
		verschiedenen  Orte  zu  einer  zusammenfassen  durfte,  um  dadurch  die  Kürze  der  Zeitdauer  
 einigermaßen  zu  ersetzen. 
 In  Bezug  auf  die  Temperaturbeobachtungen  setze  ich  voraus,  daß  von  Dr.  Elbert  
 etwaige  Thermometerkorrektionen  angebracht  wurden.  Den  nachfolgenden  Mittelwerten  
 füge  ich  außerdem  diejenigen  während  der  gleichen  Periode  in  Batavia  gewonnenen  zum  
 Vergleich  hinzu. 
 Min.  6 h :a.  m.  Max.  2 b  p.  m.  8 h  p.  m.  
 Buton-Celebes  21,5°  22,1°  30,8°  29,5°  25 0 “ ' 
 Batavia  23,3  30,3  26’,3 
 Diff.  Batavia—SO-Celebes  1,2  0,8  H s ü   3 
 Nach  obigen  Werten  müßte  es  folglich  in  Batavia  um  1°  wärmer  gewesen  sein.  
 Die  Mittagstemperaturen  sind  auf  Buton  relativ  höher*  wohl  eine  Folge  der  geringen  Bewölkung. 
   Infolgedessen  muß  auch  die  Insolation  größer  sein,  was  tatsächlich  der  Fall  ist,  
 wie  die  später  mitgeteilten  Bewölkungszahlen  angeben. 
 Zum  Vergleich  mit  diesen  Verhältnissen  ziehe  ich  den  Ort  Balang  Nipa  an  der  
 Ostküste  im  Süden  der  Südwest-Halbinsel  heran,  ein  Punkt,  welcher  offen  der  Einwirkung  
 des  SE-Passats  ausgesetzt  ist. 
 August-September  Min.  6»  a.  m.  9"  a.  m.  Max.  3 h  p.  m.  10»  p.  m.  
 Balang  Nipa  1860—1868  22,0°  23,4  27,8“  32,0°  3 0 ,0 ^ '  25 4° 
 Batavia  1866-1905  22,8  26,5  29^6  252 
 Diff.  Batavia—Balang  Nipa  i—0,6  '\-ii-l,3   ;j  ‘H l U M E ä '2«.iS 
 Hier  begegnen  wir  umgekehrten  Verhältnissen,  nämlich  höheren  Temperaturen  als  
 in  Batavia.  Der  Grund  für  diesen  Gegensatz  beruht  wohl  auf  der  Nähe  des  bei  Balang  
 Nipa  im  Westen  liegenden  hohen  Gebirges,  dem  Pick  von  Bonthein  (3000  m).  Dieser  
 bewirkt  eine  größere  Bewölkung,  sodaß  eine  geringere  Abkühlung  abends  und  nachts  
 stattfindet. 
 Auch  zur  Prüfung  des  Regenfalls  existieren  Beobachtungen  von  dieser  Gegend,  
 nämlich  von  Sindjai,  etwas  südlich  von Balang  Nipa  an  der Ostküste.  Sie  zeigen,  daß  tatsächlich  
 die  Niederschläge  im  August  und  September  noch  ziemlich  bedeutend  sind. 
 Mai  Juni  Juli  August  September  Oktober 
 Tage  mit  Regen  20,8  19,6  16,3  4,8  4,5  6,7 
 Regenmenge  471  458  305  123  51  116 
 Immerhin  bleibt  es  doch  merkwürdig,  daß  die  2 h  p.  m.  Temperatur  in  Buton  
 niedriger  war  als  in  Batavia,  denn  wegen  der  größeren  Heiterkeit  des  Himmels  wäre  das  
 Umgekehrte, nu  erwarten  gewesen.  Von  Ost-Java  und  den  Kleinen  Sunda-Inseln  weiß  
 man,  daß  die  geringere  Bewölkung  am  Mittag  höhere  Temperaturen  hervorruft. 
 Luf t f eucht i gke i t . 
 Psychrometrische Messungen  Elberts  liegen  mir  für  die  Stunden  2 h  p. m.  vor.  Wenn  
 die Beobachtungen vom  29. August  bis  1.  September,  an  den  Tagen,  an welchen Regengüsse  
 niedergingen  und  86—96°/o  gemessen  wurden,  ausscheiden,  so  erhält  man  bei  29,5°  Luft-. 
 temperatur  als  mittlere  relative  Feuchtigkeit:  64°/oy  welche  also  einer  Dampfspannung  von  
 19,6  mm  entsprechen.  Schließe  ich  jene Regentage  aber  nicht  aus,  so  beträgt  die  mittlere 
 relative  Feuchtigkeit:  71 “-'o. 
 In  Batavia  wurde  nun  in  der  gleichen  Periode  21,5  mm  gemessen,  in  Banjuwangi  
 im  August  und  September  1850:  20,6  mm.  Auf  Buton  war  es  demnach  relativ  trocken,  
 und  da  keine  Bodenerhebungen  von  einiger  Bedeutung  Vorkommen,  bot  sich  auch  wenig  
 Anlaß  zu  Regenbildung. 
 Bewöl kung. 
 Elbert  beobachtete  ferner  für  die  verschiedenen  Wolkenarten  einzeln  den  Teil  der  
 Himmelsoberfläche,  welche  sie  bedeckten.  Ich  habe  die  Zahlen  für  die  Cirren  wegen  der  
 Durchsichtigkeit  dieser  Wolkenart  nur  halb  in  Rechnung  gebracht  und  dann  folgende  
 Mittelzahlen  abgeleitet: 
 6 h  a.  m.  2 h  p.  m.  6 h  p.  m.  Nacht  
 Buton  4,3  5,6  5,4  2,9 
 Batavia  6,0  6,6  6,5  6,0 
 Die  Bewölkung  war  folglich  in  Batavia  bedeutend  stärker,^  Der  Unterschied  dürfte  
 tatsächlich  noch  größer  sein,  da  in  Batavia  die  untersten  Teile  des  Himmels  nicht  in  
 Betracht  gezogen  wurden,  wie  es  Dr.  Elbert  ohne  Zweifel  getan  hat;  denn  beobachtete  er  
 doch  um  6 h  a.  m.  35  mal  in  39  Tagen  Cu,  welche  in  der  Trockenzeit  wohl  nur Horizont-  
 Cumuli  sein  konnten. 
 Wol k e n z u g . 
 Der  Wolkenzug  ist  von  Elbert  für  höhere  und  niedrige Wolken  gesondert  bestimmt  
 worden.  Seinen  im  folgenden  aufgeführten  Frequenzzahlen  von  8  (statt  16) Richtungen  füge  
 ich  gleichartige  für  den  in  Batavia während  derselben Monate beobachteten Cirruszug  hin zu .  
 Zug  nach:  N  NE  E  SE  S  SW  W  NW 
 Buton  u.  Celebes  1  2  4  1  0  11  1  5 
 Batavia  3  4  2  1  25  54  19  0 
 Das  Minimum  bei  der  W-Richtung  der  Elbertschen  Zahlen  rührt  wohl  nur  daher,  
 daß  der  Beobachter  schon  bei  geringer  Abweichung  von  der  wahren  W-Richtung  (kleiner  
 als  221/a°)  SW  oder  NW  notiert  hat.  Beide  Zahlenreihen  zeigen  eine  Maximum-Frequenz  
 nach  SW,  welche  man  bei  gleicher  Entfernung  beider  Beobachtungsorte  vom  Äquator  erwarten  
 kann. 
 Für  niedrigere  Wolken  geben  die  Elbertschen  Beobachtungen  folgende  Frequenzzahlen  
 : 
 ■  Zug  nach:  N  NE  E  SE  S  SW  W  NW 
 1  2  6  3  1  24  17  19 
 Die  Abweichungen  von  der  Richtung  des  regelmäßigen  Passats  —  nach  NW  —  
 namentlich  das  Auftreten  von  Richtungen  nach  SW,  wurden  hauptsächlich  in  Bau-bau  auf  
 Buton  beobachtet.  Da  dieser  Ort  an  der  SW-Küste  der  Insel  liegt,  muß  man  hier  an  eine  
 den  unteren  Seewind  überlagernde  Rückströmung  denken. 
 Windrichtung  N  NNE NE  ENE  E  ESE  SE  SSE  S  SSW SW  WSW  W  NNW NW WNW Kalm  
 6 h  a.  m.  0  5  1  4  2  —  16  2  2  8  7  1  1  —  —  28 
 2 h  p  m.  2  4  9  5  17  2  2 o [ H ^   1  4  8 ^ , , ^ ,   2 
 6 “  p  m.  1  3  11  5  12  4  4  2  -   -   I  -   5 - 6