Saleyer einen kleinen Hügel zusammen, treten überhaupt an verschiedenen Stellen der
ganzen Nordseite zutage. Sie werden nach Südost, nahe dem Orte Pamäsar (bei Marungi),
vom Miozän überlagert, deren Schichten vom Hangenden zum Liegenden folgende sind:
1. Tuffe, feinkörnig, gelblich-weiß, oft gebändert und geschichtet, mit verkieseltem Holz,
2. Mergeltuffe mit grauweißen, grauen bis graugrünen Mergellagen,
3. Mergel mit Tuffmaterial, blaugrtin und rotbraun, knollig-muschelig brechend, sowie
Foraminiferen-führend,
4. Kalkmergel, hart, grau bis graugrün mit schwarzen Schlieren, reich an Foraminiferen,
mit bröckeligen Mergellagen abwechselnd,
5. Lapillituffsteine mit Foraminiferen,
6. Tuff- und Blockbreccien mit graugrün-schwarzem Augitandesit, Übergangsgestein
zum Porphyrit.
Die hangenden, weißen Tuffe mit verkieseltem Holz und leider ganz unbestimmbaren
Blattabdrücken sind, wie später erörtert, in den Hügeln bei Marungi, einem Bruchschollengebiet,
am stärksten entwickelt, und nördlich von diesem bei Simu tauchen aus der Decke
die Blockbreccien (aus älterem Augitandesit) wieder hervor.
Dieselbe Schichtenfolge wie östlich der Pussok-Berggruppe ließ sich auch westlich
von Lapi über Lopok nach Sumbawa feststellen. Im Lopok-Flusse, besonders seinen Strom-
schnellen, war die ganze Serie prachtvoll aufgeschlossen und von Ost nach West vom
Hangenden zum Liegenden mit einheitlichem Einfallen von 42° nach S 3° W zu verfolgen. Die
hier oft sehr harten Tuffmergel und Tuffsandsteine sind reich an verschiedenen Foraminiferen,
und westlich von Lopok kommen die liegenden Breccien wieder zum Vorschein. Diese
erheben sich in niedrigen Hügeln über ihre Umgebung und verhindern den Fluß weiter
westlich zu laufen, sodaß er direkt nach Norden umbiegt. Sie bestehen auch hier aus
hellgrauem Augitandesit und Porphyrit-artigen Übergangsgesteinen, die man sofort durch
ihren grünlichen Farbenton und ihr glasiges Aussehen, die Folge der vitrophyrischen Grundmasse,
von gewöhnlichem Augitandesit unterscheiden kann.
Im westlichen Teil dieses Gebietes, der Umgebung der Hauptstadt, schließt sich das
Vorkommen an das der alten Breccien, aus Hypersthen-führendem Augitandesit, der früher
bereits genannten Hügel südlich Boak an. Zwischen beiden treten wieder Miozänmergel
auf, deren Liegendes im Lamasin-Hügel am Lamok-Fluß die charakteristischen, harten,
schlierigen Mergelkalke mit Foraminiferen bilden.
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e lb e n z e i g e n n i c h t n u r p e t r o g r a p h i s c h , s o n d e r n a u c h s t r a t i g r a p h i s c h e in e n
a l lm ä h l i c h e n Ü b e r g a n g z u A u g i t a n d e s i t e n , s in d a l s o n i c h t , w ie s o n s t ,
p a l a e - , s o n d e r n n e o v u l k a n i s c h u n d ih r e B i ld u n g h a t w o h l d e r in t r a te llu -
r i s e h e n , d ie d e r p o r p h y r i t a r t i g e n A n d e s i t e w a h r s c h e i n l i c h d e n A n f ä n g e n
d e r e f f u s iv e n P e r i o d e a n g e h ö r t .
D ie S e r i e v o n T u f f e n , M e r g e l - u n d Kal k ^ e s t e i n e n ü b e r d e n v u l k a n
i s c h e n B r e c c i e n e n t s p r i c h t d em m ir a u s M i t t e l - u n d W e s t- J a v a b e k a n n te n
M io z ä n , d a s v o n e n t s p r e c h e n d e n V u lk a n p r o d u k t e n u n t e r - u n d ü b e r l a g e r t
w i r d , u n d zw a r a u f S um b aw a in so a u f f a l l e n d e r Ü b e r e in s t im m u n g , d a ß ic h
k e in e B e d e n k e n t r a g e , s ie a u c h z u d i e s e r F o rm a t i o n zu r e c h n e n , w ä h r e n d
d ie h a n g e n d e n t e r r e s t r i s c h e n T u f f e v i e l l e i c h t b e r e i t s in s P l io z ä n g e h ö r e n .
2. Das Bergland des südlichen Bima.
Ganz ähnliche Verhältnisse wie in der Gegend von Lopok-Lapi im Bezirk Punu
bestehen auch im südlichen Bima. Leider kenne ich nur den westlichen und nördlichen
Teil des Gebietes aus eigener Anschauung und muß mich im übrigen auf die Angaben
meines, nicht fachmännisch geologisch vorgebildeten Assistenten verlassen. Gründler sammelte
jedoch eine große Menge von Gesteinen mit zuverlässigen Fundortsbeschreibungen, die es
dennoch möglich machen, einen Überblick über das ganze Gebiet zu gewinnen.
Zollinger gibt folgende Beschreibung von diesem Gebiete: „Im östlichen Teile des
Landes erhebt sich ein anderer hoher Bergrücken, der in einen doppelten Bogen von
NW nach SO läuft. Der nördlichste höchste Punkt ist der Doro Tongo (auch D. Tonga,
Zus. vom Verf. d. W.) nach dem bisweilen die ganze Bergkette: Dongo oder das Bergland
von Tongo, genannt wird. Der mittelste höchste Punkt heißt D. Samborie, der
östliche an der Sapie-Straße D. Massa. Nach dem Osten setzt sich dieses Bergland in
einem breiten Rücken fort, der aus zahlreichen flachen, abgerundeten und unfruchtbaren
Erhebungen besteht und nach dem Norden bis zur Sapiè-Bai in andere, welche mit den
so beschriebenen Ketten des Dongo gleichlaufen. Dieses Hügelland heißt auf der Westseite
G. Wabo.“
Diesem Berichte Zollingers sei noch hinzugefügt, daß die mittlere!! Teile des Berglandes
im Tanga oder Tongo nur 655 m hoch und diesem der „Donggo“ oder Donggo
Terlawi benachbart sind, daß ferner die südlichen Randketten, der D. Rupeh (auch Rupah),
867 m, Patuah, 693 m und der westliche von ihnen, der Rumpu, 763 m mißt, während der
abseits im Ostzipfel liegende Lambu 1073 m erreicht.
An mehreren Punkten des südlichen Berglandes konnten P o r p h y r i t e nachgewiesen
werden: 1. Im Süden nahe der Waworada-Bai im 867 m hohen Doro Rupeh als festes,
grauschwarzes Gestein, sowie in dem ihm vorgelagerten Gebiete der Küste zwischen Kerumbu
und dem Tjengeh-Kap (auch Tanggah, ca. 150 m ü. M.) umgeben von Tuffen, die bis ans
Meer reichen. 2. Im Doro Limbitu, und zwar am Fuß zwischen Dorf Ngnali und Lido
Njeri (15 m ü. M.). 3. Im östlichen Teile, dem Doro Lèsu und seinem Südost-Abhang
am Weg vom Dorf Dja (auch Djia) nach Sapeh. 4. Im nordwestlichen Gebiete in flachen
Hügeln der Ebene bei Raba östlich der Hauptstadt Bima als graugrünlicher Dioritporphyrit
mit chloritisiertem Feldspat.
Am letzten Punkte wird die kompakte Gesteinsmasse von Blockbreccien aus älterem
Augitandesit bedeckt. Diese nehmen das ganze Gebiet bis zur Bucht, vor allem südwestlich
im Gebiet des Pandolo-Flusses, das Bima-Kap, den Londa-Berg (355 m) und den
südlich von ihm liegenden D. Belo ein, nur in dem anschließenden Küstenstrich werden
sie von Tuffbreccien und Tuffen überlagert.
Auf dem Nord- und Ostabhang des schon genannten Lèsu-Berges geht der Porphyrit
bei Dorf Boke (130 m) und Dja (60 m) in Augit-Hornblende-Dazit, ein festes graubraunes
bis weißliches Gestein, über, bezw. in grünlich-schwarzgrauen bezw. rötlich-violetten
Augitandesit bei Boke (180 m), der noch auf der Paßhöhe (ca. 300 m) im Wawo Njai tjelli
ansteht. Breccien desselben Gesteins kommen auch in dem südöstlichen Ausläufer des
Lèsu bei Wawo und dem südlich davon liegenden Wadu Ramba bei Dorf Sumi vor, deren
untere Abhänge von Tuffbreccien und ockergelben Tuffen bedeckt werden. Gründler
fand ferner am Lèsu bei 200 m ü. M. ein Geröll aus einem Kontaktgestein, nämlich
Hornfels.