während das Liegende eine stark chloritisierte grünliche Andesitbreccie bildet, welche nach
Norden in die früher genannten Hypersthenandesite übergeht.
Diese Gesteine treten an vielen Punkten Sumbawas auffälligerweise immer in niedrigen
Bergen und Hügeln auf. Sie gehören zum großen Teile gewiß den ä l t e s t e n E r g ü s s e n
an. Häufig werden sie von Augitandesiten begleitet, welche nicht von denjenigen der jüngeren,
Vulkanruinen oder der tätigen Feuerberge zu unterscheiden sind, ln den ältesten Vulkanbildungen
pflegen sie jedoch gewöhnlich in Verbindung mit einer Serie von graugrünen,
marinen Mergeln und Tuffen aufzutreten, u. a. auch südlich der Hauptstadt Sumbawa und
des Dorfes Boak im Olet Maras, Rebu und dem Tamper Tanggan östlich des letztgenannten
Ortes. In diesem Gebiete durchragen sie das marine Tertiär 'und-werden ringsherum von
Eruptionsprodukten ■ des Batu Lanteh, bezw. Sekedet, nämlich Breccien aus Hornblende-
Augitandesit umgeben, der noch nördlich dieser Hügel im Bringin-Bali ansteht. Auch
westlich Sumbawas taucht ein niedriger, nach Nordosten zum Balu-Kuping-Kap bei Bangkong
(Badas-Bai) laufender Breccienrücken inmitten eines Gebietes von Tertiärschichten auf. Diese
fallen flach nach WNW, bezw. NW ein, und es folgen sich vom Hangenden zum Liegenden
beim Dorf Nidjang:
1. Geschichtete, gelblich-weiße Tuffe,
2. harte, karbonisierte Tuffsandsteine,
3. graugrüne, bezw. rotbraune Mergel mit Zwischenlagen von Mergeltuffen und -kalken.
Die Untersuchung der Vulkanruinen Batu Lanteh,- Sangenges, Sekedet und Sanak
und des sie umgebenden Flachlandes hat eine auffallende Übereinstimmung in der Ausbildung
und Aufeinanderfolge der marinen Tertiärsedimente sowie der ihnen eingeschalteten,
auf- oder untergelagerten vulkanischen Bildungen ergeben:
In West-Sumbawa beginnen die ersten Eruptionen der neogenen Vulkane zu Anfang
des Miozäns. I h r e R e s te s in d e r h a l t e n in d e n a u s A u g i t - u n d N e p h e l i n a n d e s i t e n
b e s t e h e n d e n H ü g e ln u n d k l e in e n B e r g e n , u. a. s ü d l i c h d e r H a u p t s t a d t
S um b aw a , d em O le t R e b u , 0 . M a r a s , T am p e r T a n g g a n u n d w e s t l ic h d e r s e l b e n
in d e n R ü c k e n z w i s c h e n N id ja n g u n d B a n g k o n g , f e r n e r in d e n L a n d s c h a f t e n
T a l iw a n g u n d S e r a n g , dem g a n z e n K ü s t e n s t r i c h d e r A l a s - S t r a ß e v o n d e r
L a b u - b e r u - b is z u r T a liw a n g -B a i m it d en E rh e b u n g e n d e s M a n t a r - u n d 890 m
h o h e n B a l i o n g - B e r g e s , s o w ie l n d e n s ü d l i c h d e s T a l iw a n g - F l u s s e s d i e s em
p a r a l l e l e n m e is t . 0 —W u n d NNW—S S O - la u f e n d e n R ü c k e n , d e r e n h ö c h s t e
K u p p e n s ic h n i c h t ü b e r 800 m e r h e b e n .
D i e s e n ä l t e s t e n V u lk a n b i ld u n g e n s in d m io z ä n e h a r te , b la u g rü n e o d e r
r o t b r a u n e , F o r a m in i f e r e n - f ü h r e n d e M e r g e l , d ie b a ld m e h r ,, b a ld w e n ig e r
v ie l T u f fm a t e r i a l a u f g e n o m m e n h a b e n , a u f g e l a g e r t . S ie g e h e n z um
H a n g e n d e n in K a lk m e r g e l u n d M e r g e lk a lk e m it K o r a l l e n k a l k b ä n k e n ü b e r
u n d w e r d e n v o n L a p i l l i t u f f s t e i n e n u n d B l o c k b r e c c i e n a u s A u g i t a n d e s i t
b e d e c k t , w e l c h e z um T e i l s u b m a r in e r A b la g e ru n g se in m ü s s e n , d a d ie e r s te n
n o c h F o r a m in i f e r e n u n d d ie z w e i t e n K o r a l l e n e n th a l t e n . D ie s e j ü n g e r e n
V u l k a n p r o d u k t e a u s a u g i t a n d e s i t i s c h e m M a t e r i a l s t am m e n z um T e i l v o n
Ausbrüchen des Sangenges, u n d ih n e n f o lg e n in s p ä t e r e r Z e i t d ie d e s Püsu-Sanak-
Ringvulkans u n d Sekedet m it G e s t e i n e n a u s H o r n b l e n d e a n d e s i t . Ihren Abschluß
findet die vulkanische Tätigkeit s c h lie ß lic h m it dem Aufbau des Batu Lanteh-Kegels im
Pliozän a u s H o r n b l e n d e - f ü h r e n d e n A u g i t a n d e s i t e n .
2. Die Tatar-Vulkanruine.
Im südlichen Teile der Provinz Taliwang, im Bezirk Djarewe, umgeben die Tatar-
Bucht halbkreisförmig fünf, bis 1167 m hohe Berge, welche noch bis auf die zwei östlichen
durch niedrige Rücken in Verbindung stehen. In der Caldera, durch welche der Tatar,
Tenganam und Tongo fließen, liegen etwa in der Mitte niedrige Kegel, der Tatar- (578 m),
Murang- (513 ni), und der Sekongkang- oder Gintung-Berg (840 m), von denen mir Herr
Leutnant R. Maier aus Taliwang einige Gesteine, nämlich grau- bis violettschwarze Augit-
andesite mitbrachte.
3. Die Plampang-Vulkanruine.
Im schmalen mitlleren Teil von Sumbawa, der Landschaft Punu, fällt ein hoher
Bergrücken, der Djaran Püsan (d. h. steiles,- Pferd n. Zollinger) auf. Dieser geht nach
Westen in den Satong (478 in) und weiter (nach NNW) in den Tangkok (auch Tongkok),
dann nach Nordosten in den niedrigen Rücken des Untar Bia (genannt nach einer kugeligen
Frucht: „bia“) über, während im Norden noch isolierte Kuppen, der Untar Babo und
Badjs (Karte No. 4) liegen.
Dies'e Vulkanberge umgeben bogenförmig die Ebene von Plampang, welche der
Brang Plampang und Nanga Ngali entwässern. Sie fallen nach innen, dem ehemaligen
Krater, steil und nach außen ziemlich flach ab. Nach Norden lösen sie sich in flache Hügel
auf, nur der Tangkok zieh) als wandartiger, ziemlich hoher Rücken bis etwa 3—4 km
Entfernung nach der Saleh-Bai, zu welcher hin die Caldera, also an der Nordseite, geöffnet
ist.Z
ollinger (a. a. 0., S. 58) berichtet über diesen Vulkan bereits Folgendes: Das Gebirge
im mittleren Sumbawa „beginnt namentlich im Osten plötzlich mit einem steilen Berg, dem
Djaran Pussan, der mir ein geborstener Vulkan zu sein scheint. Er ist natürlich ein keilförmiger
Berg, der etwa ein Drittel oder ein Viertel eines Kegelberges ausmacht, wie er es
früher gewesen ist. Die östlichen und nördlichen Kanten sind fast lotrechte und mehr als
1500 Fuß hohe Wände,, während die Süd- und westlichen sich allmählich abdachen und
sich im Flachland verlieren. Ich schätze die Höhe der Spitze auf mehr als 3000 Fuß.“
Die Plampang-Vulkanruine baut sich aus Augitandesiten auf, die auf der Spitze des
Tangkok schlackig-porös und nahe dem Kamme auf beschränktem Raum Hypersthen-
führend sind. In dem niedrigen Untar Bia-Hügel liegt unweit des Döang-Flusses eine
Lavabank aus festem blaugrauen, körnigen Andesit über geschichteten mit 6° nach NNW
einfallenden Tuffen. Sie ist auch im Untar Babo am Kap: Padak Talas der gleichnamigen
Bucht in der Steilwand entblößt und setzt in bedeutender Mächtigkeit den ganzen N—S-
laufenden Höhenzug und seine östliche Fortsetzung, den Panenteng Lenga (d. i. Sesam-
Frucht), im Norden des Untar Bia zusammen. Auch der Sarantok- und Badjo (auch Badja)-
Berg.besteht aus demselben alten Andesit; .der in den Uferwänden am Kap: Padak Sarantok
(auch Serantok) und Poto Padja wie eine einheitliche Felsmasse aussieht.
Die nördlichen Teile der Vulkanruine sind stark disloziert an NNW—SSO- und
NO—SW-Spalten, welche die Andesitlaven und Breccien durchsetzen. An einer Stelle
zwischen Untar Bia und Sarantok steht auf einer WSwIljONO-Verwerfung ein Quarzgang,
und das nördliche Ende des Tangkok ist an NNW-, bezw. NO-Spalten terrassenartig abgesunken.