S i l u r i d a e O p h io c e p h a l id .a e
Clarias magur, (H. B.) C .u . V. Ophiocephalus striatus, Bl.
A n a b a n t id a e
Anabas scandens, (Dald.) C. u. V.
Leider war unser Aufenthalt in diesem zoologisch und geologisch höchst interessanten
Gebiete nur kurz, da am 18. Januar 1910 der Regierungsdampfer „Zeemeeuw“ erschien, um
uns nach Wetar zu bringen. Auf dem Rückwege liefen wir noch Sumbawa an, um unser
Hauptgepäck sowie meinen Assistenten aufzunehmen, der sich während dieser Zeit auf dem
B a tu L a n t e h befand. Sein Bericht ist kurz zusammengefaßt, folgender:
Auf drei Terrassen stieg Gründler am Fuß des Sangenges aufwärts und gelangte,
wieder etwas herabgehend, zur Talsohle des Sumbawa-Flusses, den er bis zum Dorfe
Batu Dulang etwa 900 m ü. d. M. verfolgte. An einigen flachen Stellen, bezw. auf Talterrassen,
befanden sich Gärten und Kokospflanzungen, und die Humusdecke über den
vulkanischen Breccien erreichte ziemliche Dicke. Das Sumbawa-Tal verlassend, führte am
Fuß des Batu Lanteh der Weg häufig so steil hinauf, daß die Pferde abgepackt und das
Gepäck getragen werden mußte, aber weiter oberhalb des Kammes, auf dem er die ersten
Kaffeesträucher antraf, bot der Weg keine Schwierigkeiten mehr. Von hier aus übersieht
man die drei genannten, von der See ansteigenden Meeresterrassen am Fuße des Sangenges,
bezw. Sekedet, welche jedoch am Batu Lanteh nach SSO zu fehlen scheinen.
Das eingezäunte Dorf B a tu D u la n g , wo übernachtet und die Mannschaft gewechselt
wurde, zählt 15 Häuser. Die Abhänge bedeckt Kaffee und ein dichter .Buschwald, der bis
zur Spitze anhält. Auf dieser gestattete Gründler ein etwa 20 m hoher Felsblock Aussicht auf
die Umgebung. Der Batu Lanteh und der Sangenges erscheinen stark zerrissen und
gewähren einen ähnlichen Anblick wie das Sembalun- und Sangkareang-Gebirge Lomboks.
Nach den photographischen Aufnahmen erscheinen die langen Rücken scharfkantig, auf
weite Strecken eben und mit stufenartigem Abfall, vor allem nach der Seite von Taliwang
und Orong Telu. Das Panorama (Taf. XVIII, Fig. 1) zeigt den Sangenges und die westlichen
Berge.
Als auffallend berichtet mein Assistent den hier oben herrschenden, starken Südost-
Wind, während gleichzeitig an der Nordküste Sumbawas ein westlicher herrscht. Wie aus
den ruhigen Wolkenbewegungen am Fuße hervorgeht, scheint sich auch der Sturm nur auf
die Höhen über 1500 m beschränkt zu haben. Während seines zweitägigen Aufenthaltes
auf der 1850 m hohen Spitze machte er am 18. Januar 1910 folgende Temperaturbeobachtungen
mit dem Schleuderthermometer:
Minimum 14,0° C. 12 h a. m. 19,0° C. Wind SO 4—5
6 h a. m. 15,6° C. Wind SO 4—5 l h p. m. 17,8° C. „ 0 4
7h a. m. 15,6° C. „ „ „ 2 h p. m. 17,6° C. „
8 h a. m. 16,4° C. „ „ „ 3h p. m. 16,8° C. „ n »
9 h a. m. 17,10 C. „ „ „ 4h p. m. 16,4° C. „
10h a. m. 18,4° C. , „ „ 5h p. m. 16,5° C. „ n n
11 h a. m. 19,2° C. „ „ „ 6h p. m. 16,0° C. „ SO „
Der Abstieg erfolgte nach der anderen Seite zum Dorf Püsu und war
schlüpfrigen, schmalen Pfade und der vielen Steilabhänge sehr gefahrvolle Das Dorf
(Taf. XIII, Fig. 1), 25 Häuser, umgibt ein Zaun und ein zweiter die Reisschober. Die
Bewohner ähneln sehr auffällig den Sasakern Lomboks.
Gegen 8 Uhr abends erhielt Gründler meine Nachricht von Taliwang, sofort nach
Sumbawa aufzubrechen, wo ich mit dem Dampfer auf ihn warten würde. Schon nach einer
Stunde, so berichtet er weiter, hatte das sehr willige Dorfhaupt die Träger zum Abmarsch
zusammen. Der abschüssige, schmale Weg am Rande der steilen Schluchten war in der
stockfinsteren Nacht außerordentlich schwierig und gefahrvoll. Man glitt beständig aus; die
Träger hatten ihre Füße schon bald blutig gestoßen, sodaß sie in Batu Dulang morgens
um 4 Uhr gewechselt werden mußten. Als sie dann aber aus ihren riesigen Zigaretten,
Modell Sumbawa, qualmen und ihre Füße mit Blättern verbinden konnten, fanden sie ihre
Fröhlichkeit schnell wieder und erinnerten auch darin an die Sasaker. Nach einer Ruhepause
setzte Gründler den Weg mit neuen Leuten fort und traf nach etwa 17-stündigem
Marsche in Sumbawa ein.
Gründler sammelte auf dem Batu Lanteh (d. h. die Steinwand) außer den üblichen
Gesteinen Pflanzen. Da diese zur H ö h e n f lo r a gehören, will ich der Vervollständigung
wegen noch einige Mitteilungen anfügen:
Die gemäßigte Gewächszone oberhalb der Dörfer Püsu und Batu Dulang enthält,
wie gewöhnlich, viele Schneeball- (Viburnum) und Melastoma-Sträucher, sowie einen kleinen
Cornaceen-Baum Alangiutn begonifolium, Baill., und schon zwischen 7—900 m treten Rubus-
Arten (u. a. R. rosaefolius) auf. Von hier ab scheinen die Lorbeergewächse häufiger zu
werden, die noch zwischen 15—1700 m (I.itsea) ■ zusammen mit der Conifere Podo-
carpus cupressina, R. Br., dem Chloranthus-Strauch und einem anderen dornigen Toddalia
aculeata, Pers., einigen Verbenaceen (Callicarpa, Clerodendron), sowie der Erdorchidee
Calanlhe und dem Knöterich (Polygonum chínense L.) gesammelt sind.
Erwähnt seien noch die von Gründler auf dem Batu Lanteh gemachten Aufnahmen
der I n c l in a Ho n . Diese müßte der Lage nach eigentlich etwa 33° 5' betragen, ist statt
dessen abqr höher, nämlich nach 2 Messungen a. m.: 34° 14' und nach weiteren um
4l/ah p. m. das Gleiche. Zwei Beobachtungen in Batu Dulang am 16. I. 10: 5h p. m. ergaben
34° 01' und in Püsu am 20. I. 10: 34° 13,5' Neigung um 12» p. m. Die Ursache beruht
auf dem Magneteisengehalt des Andesits, von dem mir Gründler ein Stück mitbrachte,
das ko reich daran war, daß es, in die Nähe der Inclinationsnadel gebracht, ein Ausschlagen
verursachte.1) Ähnliche Abweichungen stellte ich sogar am Sandstrand bei Sumbawa fest,
nämlich an einer Stelle nahe dem Wasserspiegel die normale Größe 32° 52' am 14. I. 10
12h p. m. und auffallenderweise mehr landeinwärts am 5. I. 10 von 10—12h a. m. aus
acht Messungen 29° 23' und am 6. 1. 10 aus weiteren acht Aufnahmen um 5, 6, 9 und 10b
a. m.: 29° 07'. Die Erklärung lieferte mir die Untersuchung des Seesandes, welcher viel
Magneteisenkörner enthielt.' Eine ähnliche, wahrscheinlich auch auf Eisensand zurückzuführende
Abweichung fand ich in Plampang, nämlich 34° 25', während westlich von diesem
Orte in Simu bei Marungi 33° 50', in Lopok 33° 42' gemessen wurde und östlich in
Ampang 33° 15'. Auf Magnetit-haltigem Andesit ist ferner in Mata die Neigung der Nadel
wieder 32° 58' südl. Inclination. In Bima beträgt diese ferner in der Hauptstadt 33° 25'
und im Norden östlich der Bai am Ambalawi-Kap ebenfalls normalerweise 33° SO7 und
schließlich westlich an den Landspitzen: Paropa 33° 32', am Tijah 33° 50', Sampungu
34° 15', Batu besar 33° 30', Djuli 33° 30', Kabamba 33°^ 27', Paropa 33° 29'.
Am Fuß des T am b o r a ist die Inclination nach Gründler folgende: An der Nordküste
beträgt sie, von Südost nach Nordwest gerechnet, 33° 11' bei Sanggar, 33° 1 6 'am Paronge,
*) Siehe auch Zollingers Reisverslag. a. a. O. S. 57.