ist auch aui Bali an der Leeseite erst vor kurzem eine Regenstation in Den Pasar er-
richtet. Beobachtungen aus dem Jahre 1 9 1 0 zeigen jedoch den Gegensatz der Südküste
mit der nördlich des 2000 m hohen Gebirges liegenden Station Singaradja ganz vortrefflich.
R e g e nm en g e in mm u n d Tag e m it R e g e n : 1910 Mai Juni Juli A u g u s t S e p tem b e r® Ok to b e r
Den P a s a r 5 5 (8) 3 6 (3 ) 141 (7 ) 8 7 (9 ) 3 9 (4 ) 164 (7 )
S in g a ra d ja 6 4 ( 6) 0 (0 ) 11 (1 ) 4 7 (3 ) 10 (2 ) 3 7 ( 6)
Auf SW-Bali wird schon seit vielen Jahren ih Negara, auch noch auf der Luvseite
des Gebirges, der Regenfall beobachtet:
T a g e m it R e g e n : Ja n u a r F e b ru a r März April Mai Ju n i Juli A ü g u s t S e p tem b e r Ok to b er Novemb. D e z em iJ
N e g a ra 1 5,3 15,1 1 4,5 9 ,4 7 ,7 6,8 4 ,9 6 ,3 5 ,6 9 ,8 12,5 15,7
S in g a ra d ja 16,3 16,1 1 3,5 9 ,5 5 ,3 3 ,8 1,7 ljO 0 ,6 1,7 7 ,6 15,2
Der Unterschied in den beiden obigen Zahlen ergibt im Gegensatz zu Negara für
Singaradja deutlich die größere Trockenheit an der Leeseite. Vergleicht man ferner diese
Orte mit der auf der Luvseite von Timor befindlichen Station Niki-Niki, fällt sofort die
viel größere Regenmenge von Den Pasar auf.
4. Die Insel Java.
Mit zunehmender Entfernung von Timor nimmt der SE-Passat immer mehr Wasser
auf und erreicht schließlich mit großer Feuchtigkeit Ost-Java. Über diese besitzen wir von
Banjuwangi an Javas Ostküste glücklicherweise einige Beobachtungen, wenn auch 60 Jahre
alte. Die mittleren Werte für die 4 Beobachtungsstunden 6 h a. m., 9 h a. m., 3 h p. m. und
10h p. m. ergeben für die Dampfspannung in mm ausgedrückt folgendes:
Ja n u a r F e b ru a r März April Mai Juni Juli A u g u s t S ep tem b e r O k to b e r N o v em b e r D e z em b e r
•849: 22,9 23,6 23,4
1850: 23,9 23,6 24,0 22,5 22,7 21,6 20,5 20,7 20,7 21,8 23,5 22,9
1851: 23,3 23,2 23,2
Der Passat begegnet nun gleich hinter Banjuwangi dem 2—3000 m hohen Idjen-
Massiv, und läßt an dessen östlichen Abhängen den größten Teil seines Wassergehaltes als
Regen fallen. Auf den Stationen am südöstlichen Abhang dieses Gebirges steigt die Regenmenge
im Monat August bis zu 400 mm, und die am nördlichen liegenden Orte im
Regenschatten erfreuen sich deshalb einer sehr langen Trockenzeit. Weitere Zahlen der
Regentage für Banjuwangi und das nördlich vom Idjen liegende Besuki, sowie für Puger
an der südlichen Küste und Probolinggo an der nördlichen, zeigen für den Ostmonsun
den Gegensatz zwischen Luv- und Leeseite sehr deutlich, welcher für den Westmonsun
viel weniger besteht, wahrscheinlich wegen seiner geringeren Beharrlichkeit.
Tage mit Regen: Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober Novemb. Dezemb.
Banjuwangi 14,0 13,2 11,4 7,6 7,3 6,8 5,5 5,8 4,5 5,5 7,2 12,5
Besuki 13,6 13,8 9,6 5,5 3,6 2,9 1,5 0,6 0,3 0,9 5,0 10,4
Puger 11,7 11,9 10,8 6,4 5,0 4,0 2,2 1,6 2,4 4,9 ‘ 9,5 . 12,5
Probolinggo 15,1 14,9 11,5 7,2 5,4 4,1 1,6 1,0 0,4 1,3 4,7 12,6
Da Puger weiter vom Gebirge als Banjuwangi liegt, ist im Ostmonsun der Regenfall
kleiner. Dieser besitzt auf den Stationen am Südost-Abhange des 3600 m hohen Smeru
die gleiche Größe wie dem gleichen des Idjen, z. B. auf der Station Kaju Enak i
949 m Höhe am Smeru, wo man im August im Mittel aus 24-jahngen Messunge
340 mm feststellt.
Die langjährigen meteorologischen Beobachtungen in Pasuruan - an der Nordkuste -
liefern ein deutliches Bild von der großen Trockenheit des Ostmonsuns m jener Gegend,
denn die mittlere Dampfspannung für die drei Termine 7 h a. m., 12 a. m. und 5 p. m.
beträgt Folgendes:
P a su ru a n Ja n u a r F e b ru a r März April V Mai Ju n i J u li A u g u s t S ep tem b . Oktob. Novemb. Dezemb.
1 9 0 1 -9 < 21,08 21,17 21,24 20,93 20,26 19,14 18,13 17,56 17,61 18,41 19,79 20,51
Hervorzuheben ist noch, daß nicht nur in Pasuruan, sondern dem ganzen Küstenstrich
gerade die einzigen Stationen des Archipels bestehen, auf denen wemger als
1000 mm Regen im Jahre fällt.
Wenn nun der Passat seinen Weg über Java weiterverfolgt, so verliert er zwar viel
Wasser (z. B. auf den südöstlichen. Abhängen des Wilis, wo im Juli und August bedeutende
Regenmengen S 800 mm und mehr — niedergehen), aber durch die erneute Verdampfung
scheint die Luftfeuchtigkeit Ersatz zu erhalten, denn die Niederschläge z. B. in Batavia
betragen weit mehr alsTn Pasuruan und anderen Orten Ost-Javas, nämlich:
Mai Juni Juli A u g u s t S e p tem b e r Ok to b er
R eg enm en g e in mm 105 110 90 85 67 93
T a g e m it Reg en 9,3 8,1 6,8 6,8 5,6 7,6
Außerdem nimmt die Dauer des Regenmonsuns nach dem Westen hin bedeutend zu.
5. Flores-See und Süd-Celebes.
Es erübrigt nun noch, jene Gebiete der südöstlichen Passatströmung näher, zu
betrachten, welche östlich von Timor über die Flores-See nach Süd-Celebes geht. Zu
erwarten steht, daß auch dieser Zweig mit stark erhöhtem Feuchtigkeitsgehalt ankommt,
und gleichfalls große Unterschiede in den Regenverhältnissen von Luv- und Leeseiten
auftreten. Für das südliche Ende der südwestlichen Halbinsel liefern die Stationen Bonthein
und Makassar folgende Zahlen:
T a u e m it Reg en Ja n u a r F e b ru a r März April Mai Juni Juli Aug. Sep t. Oktob. Novbr. Dezbr.
Angd e r L u v a X : Bo n th ein J 13,2 H 11,6 10,9 .2,9 12,6 8,7 4,3 2,1 4,3 6,8 .1,8
„ L e e se ite : M ak assa r 24,6 20,8 18,8 10,5 7,5 6,8 4,5^ 2, t 8.^,4,2 1-1,6 22,4
D iife ren z : - T l T ^ ‘ .5,4 5,8 4,2 2,2 0,3 0,1 - 4 , 8 —10,6
In weiter östlicher Gegend tritt der Passat u. a. auf der Insel Ceram mit noch
stärkeren Gegensätzen hervor, wie aus der Zusammenstellung ersichtlich ist: