Wie aus der obigen Tabelle der W i n d r i c h t u n g hervorgeht, tritt die Überlegenheit
des SE-Passates während aller drei Beobachtungs-Termine hervor. Merkwürdig bleibt die
Tatsache, daß in Südost-Celebes nach dem 17. September bereits überwiegend W-Wind geweht
hat, während der Übergang zum Westmonsun in Batavia erst nach 20. Oktober
beobachtet ist. Hervorgehoben sei aber der Umstand, daß während des Besuches von
Kabaena (Sangia-Berg) vom 21. bis 23. Oktober wieder östliche Winde auftreten.
Wi nds t ä r ke .
Wie gewöhnlich im Archipel, so wurde auch im Gebiete von Südost-Celebes und
seinen Inseltrabanten meist schwacher Wind Beaufort 0—1 beobachtet, nur einige Male
eine Windstärke 2 oder 3. Als Mittelwerte lassen sich folgende Windstärken ableiten:
6 h a. m. 2 h p. m. 8» p. m.
Südost-Celebes 1,1 2,3 2 0
Batavia 0,0 2,0 ,0 ,0
Verglichen mit Batavia für die gleiche Periode ergibt sich in Südost-Celebes eine
größere Windstärke. Diese erklärt sich dadurch, daß Elbert die meisten seiner Beobachtungen
an der Küste machte, während Batavia 7 km vom Meere entfernt liegt.
Die Insel Lombok.
Unter den Beobachtungen Elberts vom 23. April’ bis 12. Juni 1909 auf Lombok
rechnen jene der T e m p e r a t u r zu den wichtigsten, da sie eine genügende Unterlage für
die Bestimmung des vertikalen Temperatur-Gradienten an den Abhängen des Rindjani-
Gebirges liefern. Die mittleren Temperaturen der verschiedenen Beobachtungsorte, sowie
die Anzahl der Beobachtungstage und die Höhe über dem Meere finden sich in der untenstehenden
Tabelle vereinigt:
B e o b a c h tu n g so rt Swela und
Pringabaja Selong Bajan und
Praja Sadjang Sembalun-
Bumbung T enengeä Segare-
Anak Plawangan
H ö h e ü b e r dem Meere1)
Z ah l d e r B e o b a c h tu n g s ta g e
Minimum Temp. (Mittelw.)
Maximum „ „
6 h a. m. „ „
2b p. m. „ „
8 h p. m. „ v
12
7
2 1 ,1 °
2 9 .7
2 1 .5
2 8 .5
2 4 .7
110
14
2 1 ,2 °
3 0,1
2 1 .5
2 9 ,0
2 4 .6
c a. 2 0 0
» 8
» 2 1 ,1 °
» 2 9 ,4
» 2 1 ,4
» 28,1
1 2 3 ,7
8 3 0
C 5 - ’ \
1 8 ,2 °
2 4 .8
18.9
2 3 .0
20.1
124 0
14
1 4 ,4 °
2 6 ,9
15,0
2 5 ,2
17,6
1 560
1
1 2 ,9 °
13.5
18.5
16,7
2 0 2 0
9
1 2 ,6 °
19.0
13,3
16,5
14.1
2 6 9 0
1
9 ,3 °
16,2
10,5
14.9
10.9
6 + 2 + 8
3 - * 2 4 ,9 2 4 ,9 2 4 ,4 2 0 ,7 19,3 16,2 14,6 12,1
K H
2 4 ,9 2 4 ,3 2 3 ,9 2 0 ,7 18,6 16,9 14,6 11,2
A M i n im u m ............................
A M a x im u m ............................
A 6 fa a. m...................................
A 2 h p. m...................................
A 8 h p. m..................................
— 3 ,8
4 ,8
- 7 - 3 ,4
3 ,6
— 0 ,2
— 3 ,1
5 ,8
— 2 ,8
V
— 0 ,3
p - 2 ,8
5 ,5
; — 2 ,5
4 ,2
— 0 ,2
— 2 ,5
4,1
E — 1,8
2 ,3
— 0 ,6
| ~ 4 , 2
8 ,3
— 3,6
6,6
— 1,0
— 4 ,0
— M
1,6
— 0 ,2
— 2 ,0
4 ,4
E — 1,3
1,9
— 0 ,5
H 1 ,9
5 ,0
— 0 ,7
3 ,7
G — 0 ,3
0 Die Höhen sind nach den von Elbert angestellten hypsometrischen Messungen von mir berechnet
worden. (Swela liegt abe r 362 m ü. d. M. Zusatz vom Herausgeb. Dr. Elbert.)
Die Größe des Gradienten (0,51°) habe ich einfach graphisch bestimmt unter
Benutzung der Mittelzahlen 6 “ a’ m’ + /P3 ^ 8 “ P' ^ Die Abweichungen der
beobachteten Werte von den berechneten lehren, daß sie für die Abendstunde 8» p. m.
am geringsten und regelmäßigsten sind. Diese Erscheinung läßt sich leicht erklären, denn
die Störungen der wechselnden Erwärmung über Tag verschwinden um 8 h p. m. fast
ganz. Auch andere Unregelmäßigkeiten in obigen Abweichungen sind auch unschwer
zu deuten. Die Mittagstemperatur hat sich nämlich in Sadjang wegen Regenschauer um
diese Zeit niedriger, als zu erwarten, gezeigt, und die in Sembalun-Bumbung höher infolge
der Lage dieses Ortes am Boden eines alten Kraterkessels, welcher nach NW, also Sonnenseite
im Mai, geöffnet ist.
Der Gradient war nun für die drei Beobachtungs-Termine ein verschiedener, wie
ich auf graphische Weise gefunden habe, nämlich um 6 11 a. m. 0,42, um 2 h p. m. 0,53
und um 8 h p. m. 0,50°. Zum Vergleich füge ich diesen Werten diejenigen hinzu, welche
sich aus den Temperatur-Beobachtungen in Tosari (1770 m) und Pasuruan (Ebene), sowie
aus Drachenaufstiegen in Batavia für die freie Atmosphäre ergeben haben, jedoch sei betont,
daß die letzten teilweise während der Regenzeit angestellt sind.
Tagesstunde 6 “ a. m. 7 8 9 10 11 12 “ 1h p. m. 2 3 4 5 6 7 8
Rindjani 0,42° — — — — — E V — 0,53 —j g | — — — 0,52
Tengger 0,49 E f | E 9 — °>56 1 9 9 | — rr’ 0,67 — — —
Frel§aAtmosphäre , — .—0 65 0,77 0,73 0,74 0,84 0,84 - B 0 ,7 8 ^ ^ ^
Die obigen drei Reihen ergeben eine Zunahme des Gradienten im Laufe des Tages,
eine natürliche Folge der Überhitzung der Ebene durch die Insolation. Nachmittags tritt
dann an den Bergen Kondensation ein, also findet eine Erwärmung statt, durch welche
der Gradient wieder abnimmt. Da die Abhänge des Gebirges ebenfalls von den Sonnenstrahlen
erhitzt werden, so ist es begreiflich, daß der Gradient am Abhang kleiner wird
als in der freien Atmosphäre, wie es obige Zahlen deutlich wiedergeben.
Der Gradient muß nun wegen seiner Abhängigkeit von der Kondensation an den
Gehängen an der Leeseite größer sein als an der Luvseite. Die für den Tengger und
Rindjani gefundenen Zahlen sind also in dieser Hinsicht vergleichbar, zumal sie beide für
die Leeseite des Gebirges gelten. Ihr Unterschied ist ziemlich bedeutend, denn für den
Augusta-Pick (1890 m) in Vorder-Indien fand man 0,66° in der Trockenzeit und 0,57° in
der Regenzeit, sowie für den Kamerun-Pick in 1000 m Höhe 0,66° und 0,54°.
Die Werte am Tengger scheinen etwas größer zu sein, ob dieser Umstand aber
von der kurzen Dauer der Rindjani-Beobachtungsreihe oder von der Verschiedenheit der
Verhältnisse herrührt, läßt sich nicht entscheiden. Unter Benutzung des oben gefundenen
Gradienten lassen sich für die 3775 m hohe Rindjani-Spitze folgende Temperaturen
berechnen:
Temperaturen: Beobachtet Berechnet
17.— 18. Mai 4.—5. Juni
6" a. m. 12,0» 4 ,6 ^ f ; 21,5° -r- 0,42° X 37,7 = 5,7°
2 h p. m. 15,3° - 28,5° 0,53° 37,7J:Ä8,5°
8» p. m. 8,3° 5,9° 24,7» — 0,52» « 37,7 =§¡5,1»