im Nordost, z. B. Kadiendi-nae (1648 m), u. a.
ältere Erhebungen darstellen. Wie aus der Erhaltung
der Urwälder hervorgeht, hat die letzte
Eruption 1815 die Westseite oberhalb des Pekka-
Kaps verschont. In diesem Gebiet ist die
Zertalung gering, und im Papekat (612 m) und
den anderen niedrigen Hügeln (288, 222 m)
ragt aus jüngeren Vulkanprodukten ein Rest
früherer Zeit hervor.
Diese drei verschiedenaltrigen Gebiete
lassen sich auch an der Nordseite (von NW
bis 0 ) feststellen. Das älteste Gebirgsstück tritt
hier am Fuße des Tambora mit 4 etwa dreieckigen
Segmenten des Vulkanmantels zutage,
von denen das westliche am breitesten und
kürzesten1) ist. In dieselben schiebt sich zwischen
Kawienda und dem Pakidjongan-Kap ein ganz
junger, breiter, furchenarmer Agglomeratstrom
hinein, erfüllt die höher liegenden Täler, bedeckt
einige Abhänge (Fig. 105, rechts) und reicht östlich
der genannten Landspitze bis ans Meer, wo
er stellenweise in steiler Wand abbricht und
selbst von West her noch in die älteren
Schluchten eindringt. Am Nordost-Abhang, oberhalb
Kawienda, bildet ein anderer eine Decke,
und ein breiter Lavastrom ist nach Osten in
die alten Schluchten, ferner nach Südost über
das jüngere Mantelstück beim Tahe-Kegel geflossen
(Fig. 104).
Der Vulkansockel des älteren Tambora
zeichnet sich durch seine tiefgreifende Erosion
aus und gewährt uns ein Bild vom E n tw i c k l
u n g s g ä n g e d e r Z e r t a l u n g des äußeren
Vulkanmantels.
Westlich Kawienda verzweigt sich das
Tal- und Rippensystem etwa 5-fach in einer
Weise, wie es der Verlauf der Rückenlinien der
Figur 106 andeutet. Es setzt sich aus drei
verschiedenartigen Systemen zusammen, welche
ich, entsprechend dem zunehmenden Grad der
Erosion, nach mehreren Ordnungen unterscheiden
will. Die Täler I. Ordnung sind die
kleineren und jüngsten Zweige, sie treten vor-
*) Auf der Karte (No. 4) hat dieses der Zeichner
etwas zu groß angelegt.
Fig. 105. Der Tambora, von Nord gesehen, zeigt den alten Unterbau bei Kawienda, sowie die jungen Eruptionsprodukte im Westen und auf der Höhe.
wiegend in den mittleren Partien auf, die II. Ordnung scheiden diese Tede von den gleichartig
zertalten Seitenflügeln und die III. Ordnung, die konsequenten Haupttäler, trennen das
ganze. Segment des Vulkanmantels auf beiden Flanken gegen benachbarte ab.
Die Rücken laufen im 1. S t a d iu m d e s E r o s i o n s z y k l u s an verschiedenen
Punkten von der Spitze bis zum Meere ununterbrochen fort und werden mit zunehmender Hohe
immer schmäler, scharfkantig und steilwandig, vor allen Dingen, wenn Täler II. Ordnung
an sie herantreten, also an der Ansatzstelle der Seitenflügel. Von diesen ist bereits der
westliche (Fig. 106, rechts) an seinem
oberen Ende von dem Hauptrücken
durch eine in der Längsrichtung erfolgte
Durchsägung abgetrennt. Während das
radiale Rückensystem dieses Gebietes
bereits durch zwei tiefere Täler II. Ordnung
in drei verschiedene, einander
korrespondierende, aber z. T. oberwärts
zusammenhängende Segmente geteilt
wird, läßt sich ein Fortschritt der Zer-
Fig. 106. Die Riickenlinien d e s R ip p en sy stem s am T am b o ra -F u ß , f f l l l i n Cf i n d e r - U m e f e b l i n g d e s D o r f e s
westlich Kawienda. Gez. v . Verf. l a i u u g & l/V7x
Kawienda erkennen (Fig. 107).
Die rückschreitende Erosion in den Tälern II. Ordnung hat hier die Seitenflügel
vom zentralen Teile bereits abgetrennt, nämlich dadurch, daß sie den mittleren Verbindungs-
rücken quer durchschnitt. Das Rippensystem stellt in diesem 2. S t a d iu m der Zertalung
ein halbmondförmiges Mantelsegment dar, welches das innere und untere umgibt, und
dessen beide Hälften jede 4—5-fache Talverzweigung besitzt.
Das durch zwei tiefe Täler auf allen Seiten aus dem Vulkanmantel herausgeschnittene
dreieckige, bald spitze, bald stumpfe, selbst halbkreisförmige Segment, dessen Basis am
Vulkanfuße liegt, sei als F u ß d r e i e c k bezeichnet; mit seiner Herausbildung Hand in Hand
geht eine Veränderung des Tales II. Ordnung. Vertieft sich dieses, so verkürzen sich die
vielfach gegabelten Rücken
der Seitenflügel, und es entstehen
Steilränder, welche
in ganz anderer Richtung
zertalt werden.
Dieses 3. S ta d ium
der Zerschneidung läßt sich
besonders gut bei Kawien da
im östlichen Tal (Fig. 107, 0 st' Fig. 107 w e s t O st - rig . 10s West
links) erkennen. Dieses hat
seine größte Tiefe und Steilränder auf der Westseite, zu welcher die Zweigrücken unter
einem größeren Winkel abbiegen, als die benachbarten konsequenten radiären. Im oberen
Teil ist die Verbindungsrippe des früheren Zerschneidungszustandes nicht nur völlig
erodiert, sondern über diese Stelle hinweg ziehen schon Seitenrinnen vom östlichen zum
westlichen Tal.
In einem späteren Entwicklungsstadium wird schließlich auch der Zusammenhang
der beiden umfassenden Seitenflügel unterbrochen, sodaß zwei weitere Fußdreiecke entstehen
müssen, die spitzer sind, da ihre Enden höher hinaufreichen. Eine Anzapfung der