teufung wegen der starken Abtragung nicht mit Sicherheit zu entscheiden. In einem kleinen
Hügel am Gapit-Fluß steht ferner ein dunkler, plattig abgesonderter Labrador-Andesit
und im Sampar Laijang ein rötlicher, nicht rezenter, aber auch wohl nicht mehr tertiärer
Korallenkalk an.
Auf der Ostseite der Vulkanruine, der Ebene von Dompu, tritt im Wadu Nae ein
kristalliner, vielleicht miozäner Kalk auf. Er kommt unter ganz ähnlichen Verhältnissen vor,
wie der des Planing am Fuß des Sangenges. In gleicher Meereshöhe etwa wird er von
grünlichen Tuffbreccien und weiter hin von Blockbreccien der Mata-Vulkanruine überlagert.
Möglicherweise ist er auch identisch mit dem Kalkstein am Ostrand der Dompu-Ebcne, von
dem Zollinger1) sagt, daß sich der Djara Dundu-Rücken nördlich in ein breites Plateau,
den Wöo Sähe (Büffelnacken) ausbreitet, das aus Kalkstein besteht. Da dieser Berg unmittelbar
in den Südabhang der noch zu besprechenden Donggo-Vulkanruine übergeht, so halte
ich es für möglich, daß sich auch hier unter den vulkanischen, marine Ablagerungen befinden.
5. Die Donggo-Vulkanruine.
Das Bergland westlich der Bima-Bai in der Landschaft Donggo und dem Nordost-
Zipfel des Sultanates Dompu gehört einer alten Vulkanruine an. Von dieser gibt Zollinger
folgende Schilderung: „Den westlichen und höchsten Teil bildet der eigentliche Berg von
Padjo, auf Bima einfach Donggo (d. i. das Bergland) genannt. Er hat eine kegelförmige
Gestalt und zwei Kuppen mit zwischenliegendem Sattel . . . Die nordwestliche Spitze
heißt D. Dindi, die südöstliche Aru Hassa . . . Ganz oben bildet dieser Berg einen Rücken,
der wie ein Dach aussieht und an der Ostseite schnurgerade fast 2000 Fuß nach unten
läuft . . . Gegen den D. Padjo lehnt sich der Rücken des Wöö Saheh gegen Süden ah.
Der östliche Teil dieses Berglandes besteht aus einer hohen und langen Bergkette
mit vielen steilen Spitzen und Gipfeln. Er läuft von Norden nach Süden längs der Westküste
der Bima-Bucht und umgibt den Aru Hassa in einem großen Bogen. An der Innenseite,
dem letzten zugekehrt, sind die Wände sehr steil. Nach außen gehen sie allmählich
zur Bai hinab, zerschnitten durch tiefe Schluchten und dazwischen ebenso viele, meist sehr
scharfe Bergrücken mit fast senkrechten Wänden.
Nördlich von diesen Ketten erhebt sich der isolierte Vadcr Smit oder D. Soro
Mandie . . . Von seinem abgeplatteten Gipfel, — auf dem nach Aussage der Eingeborenen
ein Kessel sein soll, — laufen zahlreiche Rippen über die steilen Abhänge strahlenförmig
nach allen Seiten.“
Verbeek2) versuchte nun den Ringwall zu rekonstruieren. Nach ihm besitzt dieser
„einen nach Westen geöffneten Kraterrand, von dem der Aruhassa (1670 m) der höchste
Punkt ist . . . An der Nordseite liegen die Vorspitzen G. Dendan (1200 m) und der
G. Surumandi oder ,Vader Smit‘ (1368 m).“
Von der in der Bucht nahe dem Donggo-Ufer liegenden Insel Kambing bemerkt
dieser Autor ferner, daß sie ¿wahrscheinlich auch ein besonderer Eruptionspunkt ist, dessen
Krater an der Nordseite lag. Von NNO gesehen, zeigt der 80 m hohe Hügel eine regelmäßige
Kegelform . . mit nasenartig umgebogenem Stück. Das Inselchen besteht ganz
*) a. a. O., S. 60.
2) a. a. O. des „Molukken-Verslag“, S. 50; Beilage II, Fig. 37, 38, 51, 75.
aus ziemlich groben Pyroxenandesit-Breccien.“ Wichmann,1) der vorher das Eiland besuchte,
bezeichnet das Gestein als grobes Konglomerat aus vitrophyren Augitandesit.
Nach meinen Untersuchungen ist der Ringwall des Donggo-Vulkans im Osten in
eine Reihe von Kuppen zerlegt, nämlich von Süd nach Nord folgende: 1. Wadu-ndangga
oder Sasah (1570 m) als höchste Spitze, mit seinen nördlichen Ausläufern D. Pbke (d .h . der
Losgelöste), D. Mäne, Mpanda und Kalongo, 2. D. Keto-Iäko, 3. D. Làsi, 4. D. Nunu und
5. der Röo-solungga (auch Röo-salunga), die zweitgrößte Kuppe, welche beiden das Tal des
Sori Simi-kai (simi = verschwinden, kai == zusammen) eines Zweiges des Föo-Flusses, trennt
und 6. der Selentje, dem östlich der isolierte Iku und westlich noch eine unbedeutende
Kuppe vorgelagert ist. Der von Zollinger Aru Hassa genannte Kegel wurde mir von den
Eingeborenen Dompus als Donggo Nbuha und seine zweite Spitze D. Sänahit bezeichnet,
während der Dindi, auch Denden, und Dendun im Norden näher der Küste liegt. Mit dem
letzten oder vielleicht mit dem Wadu-ndangga (Doro Sasah) dürfte aber Verbeek wohl den
Aru Hàsa verwechselt haben.
Auf der zur Bima-Bucht abfallenden Ostseite strömen in den vielen steilwandigen
Schluchtentälern nur wasserarme Bergflüsse, nämlich, von Nord nach Süd gerechnet, folgende:
Der Tolo-wua bei Kananta (am Kalongo-Rücken),
Sori Tjenga, Lendu, Njepa (auch Njipa, d. h. der
Verborgene), zwischen den Dörfern Ntoke und Kala
der Sori Muntja (d. h. der Gelbe) mit dem S. Duha-
niu (d. h. die kranke Kokosnuß), ferner fließen im Südosten
Föo, Ndano und im Südwesten zum Indischen
Ozean durch die Dompu-Ebene der Sori Née und
Näo, sowie im Norden zur Flores-See schließlich,
von Osten nach Westen gezählt, der Sori Gàsi,
Sampungu, Pantjo und Kilo.
Trotzdem nun der Vulkanmantel nur in wenig
gegliederte Riedel zerlegt, und der Ringwall nur aus
vielen, teilweise aber noch mit Verbindungen versehenen
Fig. 115. System d e r Vulkanrippen
de s S oromandi-Kegels. Gez. v. Verf.
Einzelkuppen besteht, muß dennoch der jetzige Zustand als ein sehr alter gelten,
da die Denudationsbasis früher mindestens 600 m höher gelegen hat. Die unteren Teile
dieser Vulkanruine sind nämlich nicht nur submarin zur Ablagerung gelangt, sondern sie
steigen in Terrassen an, deren Bedeckung mit Meermollusken-führendem Lehm und Strandwällen
die marine Entstehung verrät.
Die Z e r t a l u n g des isolierten Soromandi unterscheidet sich aber wesentlich von
dem des benachbarten Gebietes (Fig. 115). Die radial ausstrahlendep- Rippen dieses Kegels
lassen im allgemeinen eine fünf- bis sechsfache Gabelung erkennen. Sie sind von den Flanken
her stark ausgehöhlt und laufen nach oben zu schmalen Scheidewänden aus; nach unlen treten
sie breit, fächerartig auseinander, teilen sich jedoch dabei nur in wenige, verhältnismäßig
breite Rücken. Zur Ausbildung von isolierten Fußdreiecken ist es nicht gekommen, wohl
aber werden dreieckige Segmente durch tiefe Täler (höherer Ordnung) von einander getrennt,
ln diesen zweigen sich von dem Hauptrücken andere zweifach geteilte ab und zwar unter
einem viel größeren Winkel als derjenige, mit welchem die Radialrippen zusammenstoßen.
An der Übergangsstelle des flach abfallenden Sockels zu dem steil aufstrebenden Kegel
aber beobachtet man einen starken Gefällsknick. In diesem Teil nämlich stoßen auch die
9 Tijdschr. v. h. Konk. Ned. Aardrijksk. Genootseh. 1891. blz. 189.