1 >n ie s nächst welcher ebensowohl von den hygrophilen Asiaten wie auch von den xerophilen
Australiern eine größere Anzahl eben noch ihre Existenzbedingungen fanden. So hat mir
Elbert z. B. mitgeteilt, daß auf den östlichsten der von ihm besuchten Inseln ein t rockener
a u s t r a l i s c h e r Mo n s u n vorherrscht, und auch auf den-Philippinen bestehen, soviel mir
bekannt ist, starke klimatische Unterschiede zwischen Ost und West. Es wäre daher von
Wichtigkeit, festzustellen, ob die baumartigen Xerophyten aus den Gattungen Eucalyptus,
Xanthostemon, Acacia und Grevillea auch noch westlich der Celebes von Süd nach Nord
durchziehenden Gebirgsketten Vorkommen oder nicht.
Um diese allgemeinen Ausführungen des näheren zu begründen, wollen wir nunmehr
d ie Au s t r a l i e r l än g s der e i n z e l n e n S t r a ß e n v e r f o l g e n , auf denen sie na ch
We s t en u n d N o r d e n gewandert sind.
Wie für viele Asiaten, so hat auch für eine Anzahl Australier die s ü dma l a y i s c h e
I n s e l k e t t e eine Straße für sich allein gebildet. Das ist ohne weiteres ersichtlich aus der
Verbreitung folgender australischer Typen: 165. der Liliaceen-Gattung Geitonoplesium (Neu-
kaledonienl Ostaustralien 1 Neuguinea! Wetar 4536), 166. der Orchidacee Diuris Fryana R id l.l
(Timor!), 167. der Orchidacee Caladenia carnea R. Br. (Neukaledonien! Tasmanien! Süd-
australien und Victoria bis Queensland; Lombok 1081, 1227), 168. der Liliacee Eustrephus
latifolius R. Br. (Victoria bis Queensland; Neuguinea! Timor! Sumbawa: Warburgl Lombok
1958, 1974., Sehr nahe verwandt mit No. 165. Von den anderen Gattungen der Luzuriageen,
durch welche die Liliaceen im südpacifischen Florengebiet aus ausgestorbenen Berberidaceen
entstanden zu sein scheinen, findet sich Lapagera im südlichen Chile, Philesia ebendort und
an der Magelhaen-Straße, Luzuriaga von Peru bis Feuerland und auf Neuseeland, Behnia in
Südost-Afrika), 169. der B ig n o n i a c PandoreaCeramensis Baill. (Neuguinea? Amboni Ceram!
Lombok 1747. Übrige Verbreitung der Gattung: Neuguinea, Nord- und Ost-Australien, Neukaledonien),
170. der Erdorchidee Thelymitra javanica Bl. (Lombok 1082; Javal Alle übrigen
Arten der Gattung, etwa 20,- in Australien und Tasmanien), 171. des Sandelholzbaumes,
Santalum album L. (Wetar 4678; Timor! Bali; Madura! Ostjava; Dekkan-Halbinsel! ob hier
ursprünglich wild? In ganz Indien und in Australien auch kultiviert Übrige Verbreitung
der Gattung: Australien! Neukaledonien 1 Tahiti; Sandwich-InselnI).
In dieser Aufzählung sind absichtlich drei Eucalyptus-A.rlan und eine Baum-Akazie
von australischem Typus Weggelassert worden, da sie vor den anderen Arten besonders
hervorgehoben zu werden verdienen, nämlich 172. E. Decaisneana Bl. (Timorl), 173. E.
alba Reinw.l (Timorl Wetar 4348, 4394), 174. Eucalyptus sp. (Wetar 4383, 4475) Und 175.
Acacia (sect, Juliflorae) sp. (Wetar 4351, 4446, 4667).
Nach Elbert treten die beiden EuCafypten mit der Akazie auf Wetar sogar
bestandbildend auf, sodaß wir hier also einem typischen x e r o p h y t i s c h - a u s t r a l i s c h e n
E u c a l y p t u sw al d begegnen, ganz in Übereinstimmung mit Elbert’s oben wiedergegebener
Mitteilung über das Klima dieser östlichen Inseln. Auffällig ist es auch, daß diese beiden
Xerophytentypen nicht weiter nach Westen gewandert sind, sondern östlich l äng s der
v o r e r w ä h n t e n k l ima t i s c h e n S c h e i d e l i n i e n a ch No r d e n , Eucalyptus bis Mindanaö,
Acacia sect, Juliflorae sogar bis nach Formosa, Schon auf Celebes und den Molukken
aber sind diese beiden Typen nicht mehr durch dieselben Arten vertreten, wie auf Wetar
und Timor, und außerdem gesellen sich zu ihnen von den Molukken und den südost-
celebischen Inseln ab nach Norden zu noch eine ganze Anzahl anderer australischer Typen.
Das scheint mir darauf hinzudeuten, daß diese Australier nicht etwa über Timor-Wetar nach
Celebes, sondern auf zwei verschiedenen Wegen nach Westen gewandert sind, die einen von
Neuguinea über die Aru-, Key- und Tenimber-Inseln oder auch vielleicht auf einer Tieflandverbindung
direkt von Australien nach Timor-Wetar, die anderen von Neuguinea über die
Süd-Molukken nach Celebes.
Zur weiteren Veranschaulichung des Gesagten zähle ich hier zunächst die übrigen
Eucalypten und phyllodinen Akazien auf, welche bisher aus dem östlichen Indonesien bekannt
geworden sind: 176. Acacia Simsii Valet. und A. glaucescens Pulle vix Willd. von Neuguinea,
177, A. quadrilateralis DC.(Timor), 178. A. Mangium Willd. (Molukken!), 179. A.Richei
A. Gray (Fidji, Philippinen, Formosa), 180. Eucalyptus deglupta B l.! (Celebesl), 181. E.
Naudiniatia E . f ’fMuell. (Neupommern; Mindanao).
Noch deutlicher, wie bei diesen beiden auch auf Timor und Wetar vertretenen Typen,
zeigt es sich bei einigen von hier noch nicht bekannten Gattungen, daß Ce l e b e s und
die P h i l i p p i n e n i h r e aus t ral i schen Typen
ü b e r die Mol u kke n von N e u g u i n e a her
e r h a l t e n haben. Von dieser Gruppe habe ich
bis jetzt die folgenden zusammengestellt, doch
mag auch noch auf die oben auf S. 284 erwähnten
Beziehungen von Celebes zu den Molukken
(No. 73—78) zurückverwiesen se in : 181. S'tack-
housia intermedia Bailey (Queensland; Amboina!
Burul Saparual Manila. Vielleicht gehören zu
dieser Art auch die Exemplare von Neuguinea
undvon Yap in den West-Karolinen), 182.Scaevola
oppbsitifoliaRoxb. (Neuguinea I Ambon 1 Ternatel
Rumbia 3019), 183. die Myrtaceen - Gattung
Nania (Hawaii 1 Ambon; Celebesl Nach Boerlage
gehört hierher auch Metrosideros eucalyptoides
F.v.Muell. vonNord-Australien),'184. die Myrtaceen
Gattung1 Xanthostemon (Neu-KaledonienI
Queensland; Nord-Australien. X. novaguineensis
Valet.! auf Nord-NeuguineaI Xanthostemon
sp. auf Kabaena: 3458, 3481. X. celebicus
Koord. in der Minähassa. X. Verdugonianus
Naves auf den Philippinen!) und 185. die an den
Kaffee- und den Chinarindehbaum erinnernde
Loganiacee Geniostoma Lasiostemon Bl. / (Neuguinea!
Fig. 159. Podocarpus cupressina R. Br., ein im indoaustralischen
Amboni Buton 2713; Kabaena 3132).
Archipel weit verbreiteter Baum.
(Botanischer Garten zu Singapur, phot. H. Hallier.)
'"Ein ganz isoliertes Vorkommen in Indonesien
zeigen bis jetzt 186. eine wahrscheinlich neue Grevillea-hxi (Kabaena 3475 und 3491),
187, die Myrtacee Osbornea octodonta E. v. Muell. (Nord-Australien; Philippinen I) und 188. eine
Art der australischen Thymelaeaceen-Gattung Pimelea (Philippinen nach Merrill. P. brevituba
Fawc. stammt von Timor). Künftige Funde dürften aber vielleicht erweisen, daß auch diese
drei Arten über Neuguinea und die Molukken nach Westen und Norden gewandert sind.
Den gleichen Weg dürften wohl auch eine Reihe von Arten genommen haben, die
v o n Au s t r a l i e n s o g a r bi s na ch Ch i na vorgedrungen sind, nämlich 189. Halorrhagis
micrantha R. Br. (Neuseeland; Tasmanien; Süd-Australien; Victoria; N. S.-Wales; China;
Japan; Malakka; Bengalen), 190. H. scabra Benth. (Hongkong; Kanton; Tonkin; Khasia.