88. Neritina (Neritina) wetarana Haas.
89. Neritina (Dostia) crepidularia) Lam.
90. Septaria Elberti Haas.
91. Sepiaria suborbicutaris Reel.
92. Septaria suborbicutaris compressa Marts.
Wetar (Iliwakki).
Ohne Fundort.
Flores (Kali Ipi).
Wetar (Iliwakki).
Sumbawa (Bima), Flores (Kali Ipi).
B. Äcephala.
I. Eulamellibranchiata.
Fam. Cyrenidae.
93. Batissa violacea discoidea Marts. Buton (Lipumangau).
94. Corbicula ducalis Prime. Lombok (Rindjani-Vulkan).
Von einer Beschreibung der als neu erkannten Schnecken, welche in der vorausgehenden
Liste angeführt sind, muß ich an dieser Stelle absehen | | wie hier überhaupt
nicht auf die Systematik der Mollusken eingegangen werden soll*—, aber ich kann nicht
zu der zoogeographischen Übersicht übergehen,
ohne erst einige biologisch interessante
Tatsachen besprochen zu haben,
die sich aus dem Studium des von
Dr. Elbert mitgebrachten Schneckenmateriales
ergaben und die für die systematische
Bewertung gewisser Schalencharaktere
von Bedeutung sind.
Dr. Elbert hat (Sunda-Expedition I,
p. 31) bei Besprechung der Insel Lombok
erwähnt, daßin den verschiedenenWassern
der genannten Insel die im malayischen
Archipel weit verbreitete L imn a e e n -
S c h n e c k é Limnaea javanica Mouss. .
ganz verschiedenes Aussehen und
namentlich ganz verschiedene Größe be- „■ , ,* ' b
p , . , n 8 . r. . Fl8- !61a- L imnaea javan ic a nana. — b. Limnaea javan ic a E lbertae. — sitze. Die nebenstehenden drei Figuren -c. L imnaea javanic a (Typus).,
stellen diese Ausbildungsformen dar.
Fig. 161c zeigt unsere Limnaea javanica aus dem Kratersee Segare-Anak in der Gestalt, die
man, bei derart veränderlichen Schnecken wie den Limnaeen, als typisch bezeichnet. Die in
Fig. 161b abgebildete Schnecke verkörpert dagegen eine Riesenform mit sehr dünner Schale,
wie sie aus dem Gebiete der Sunda-Inseln sonst noch nicht bekannt ist, ebenso wie die
Zwergform der Fig. 161a, die sich durch ziemlich feste Schale auszeichnet. Die Nebeneinandersteilung
der drei Formen läßt ihre großen Verschiedenheiten aufs Deutlichste erkennen,
Verschiedenheiten, die zur artlichen Abtrennung der in Fig. 161a dargestellten
Zwergform von der typischen L. javanica zu berechtigen scheinen. Wenn ich diese Artabspaltung
nicht vornehme und die kleine Limnaee nur als Standorts-Varietät nana zu
L. javanica stelle/so hat das seinen Grund darin, daß sie nur an bestimmten, durch besondere
biologische Verhältnisse ausgezeichneten Stellen des Putih-FIusses, an Wasserfällen nämlich,
lebt, während der ruhige Unterlauf und die flache Strecke am Segare Anak, wie die anderen
Flusse Lomboks, die typische L. javanica beherbergt. Limnaea javanica nana i s t al so
als Re a k t i o n s f o rm de r t yp i s c h e n Limnaea javanica ä u f z u f a s s e n , d i e . s i c h den
s t a r k e n Wa s s e r d r u c k v e r h ä l t n i s s e n de r Ka t a r a k t e des P u t i h - F I u s s e s d u r c h
V e r k l e i n e r u n g der Ob e r f l ä c h e u n d Ve r s t ä r k u n g de r Sc ha l e a n g e p a ß t hat
und die sich in konvergenter Weise wohl an den Fällen der übrigen Lombok-Flüsse ausbildet.
Während in diesem Falle ungünstige Lebensverhältnisse die Schnecke zu Größenreduktion
zwangen, bietet Fig. 161 b einen Fall, in dem günstige äußere Bedingung ein starkes
Wachstum und eine Verminderung der Schalendicke bewirkten. D ie n a s s e n Re i s f e l de r
und Sümp f e der S e m b a l u n - E b e n e e r z e u g e n ei ne S t a n d o r t s f o r m Azr Limnaea
javanica, die s i ch dem r u h i g e n Wa s s e r und dem s c h ü t z e n d e n Bo d e n s c h l amm
dur ch r el at i v b e d e u t e n d e S c h a l e n g r ö ß e und Za r t h e i t des Ge h ä u s e s anpaßt
und die ebenfalls einen besonderen Namen verdient. Ich lege ihr den von Frau Dr. Elbert,
der treuen Begleiterin ihres Mannes und verdienstvollen Sammlerin, bei und bezeichne sie
als Limnaea javanica Elbertae. . .
Ebenso veränderlich, ja vielleicht noch viel wandelbarer wie die Limnaeen sind die
Angehörigen der Familie der Me l ani iden. Vor noch nicht langer Zeit erkannte man,
a b . c d . e 1 g
Fig. 162.. Entwicklungsformen d e r Melaniide Plotia scabra Müll, von d e r g edrungenen, sta ch e lig en b is z u r schlanken, g lä tten Unterart.
für die alte Welt wenigstens, nur die eine Gattung Melania an, die man in Forpienkreise
einteilte, deren jeder einander recht nahestehende Arten umfaßte. Neuere Untersuchungen
haben dahin geführt, die erwähnten Formenkreise als Untergattungen von Melania oder
besser noch als eigene Gattungen anzusehen und die jenen ehemals zuerteilten Arten
zu einer einzigen oder doch wenigen zusammenzuziehen. Diesen aus vielen sogenannten
Arten konzentrierten neuen muß natürlich eine gewaltige Variationsbreite zuerkannt werden,
die alle Übergänge zwischen den früher als getrennte Spezies angesehenen Formen vermittelt
und alle Extreme lückenlos verbindet. Daß diese neuere Anschauung die wahrscheinlichere
ist und sich auf exakte Naturbeobachtung stützt, sollen die obenstehenden
Figuren beweisen.
Die abgebildete Reihe von 7 Schnecken stellt die Variationsbreite der Melaniide
Plotia scabra Müll, dar, von der gedrungenen, stacheligen Pt. scabra spinulosa Lam. (Fig. 162a)
ausgehend bis zur schlanken, glatten PI. scabra mutica Marts. (Fig. 162 g). Die zwischen