3. Tuffmergeln, graugrün, oder rotbraunen, härten, flachmuschelig
spitzeckig brechenden,
4. Tuff- bezw. Lapillisandsteinen, grobkörnigen, weißlichen,
5. Hornfelsen, harten, splitterigen, grünlich und grauen bis
weißlichen, sowie
6. einem Hypersthen-Dioritporphyrit,1) hellgrauen, säulenförmig
abgesonderten und quer geschieferten mit stellenweise
größeren dunkel gefärbten Ausscheidungen.
Auf der Höhe, in den Kuppen des Grenzgebirges, dem
Nbotu Nira Djawa und dem niedrigen Nbumbu steht dieselbe
sandsteinartige Tuffbreccie an (wie Nr. 1) und enthält Spuren
von Pflanzenresten. Die Tuffmergel ähneln dem Vorkommen
von Sumbawa bei Lapi, Lopok und Nidjang, ebenso die hangenden
Tuffbreccien.
Diese Serie setzt sich nach Osten hin bis zum Tal des vom
Nira Djawa kommenden Ai Naku-badju, an dem Geni liegf, fort.
Auch hier treten dieselben harten, grünlichen Hornfelse und
schmutziggelben Tuffbreccien wie im Manu-bala auf. Im talwärts
liegenden Hauptfluß Oto Weka findet sich der liegende Teil der
obigen Serie, der in den Steilwänden des Woro Weka (Woro = Bergrücken)
gut erschlossen ist, nämlich:
1. Quarzitsandstein, feinkörniges, hellgrünes, geschichtetes
Gestein,
2. Hornfels, hart, weiß und grünlich, geschichtet,
3. Augitdiorit, grau-grünlich, oben grob-, unten feinkörnig
in deutlichen schönen Bänken abgesondert (als gehöre er
zu den bedeckenden Schichtgesteinen).
Durch diesen Komplex hindurch setzt eine R e ib u n g s -
b r e c c i e , WNO-OSO-Gänge im Hangenden und Liegenden der
plutonischen und Sedimentgesteine darstellend. Sie besteht aus
meist Hasel- bis Wallnuß-großen, gelegentlich kopfdicken Brocken
von rötlichem Augitporphyrit und grün- bis schwärzlichem, feinkörnigen
Hornfels und ist durch ein quarzitisches Bindemittel
verbacken. Talab unterteuft sie einen grauen Augitdioritporphyrit
von diabasartig-körniger Struktur, dessen Hangendes ein graugrünlicher,
feinkörniger Augitandesit von porphyrischer Beschaffenheit
bildet. Talaufwärts steht über ihr ein gebankter hellgrauer
bis grauweißer Augitdiorit an, der wiederum nach oben in Quarzitsandstein
von hellgrünlicher Farbe übergeht.
Im unteren Stück des Tales, dessen Fluß man hier Sanga
Weka nennt, sind in den Steilufern bezw. den Abhängen des Babi
ngoda und Teka Ora-Rückens dieselben Gesteine erschlossen,
nämlich im Liegenden meist hellfarbiger Augitdiorit, darüber grauer
*) Die petrographische Untersuchung der plutonischen bezw. vulkanischen
Gesteine verdanke ich, wie die von Sumbawa, Herrn Prof. Dr.
M. Belowsky und seinem Schüler Herrn Dr. G. Rack.
bis schwarzgrauer oder rotbräunlicher Augitporphyrit und im Hangenden, den oberen Teil
der Rücken zusammensetzend, eine Serie geschichteter, oft schön gebändeter Sedimente:
Tuffsandsteine (gelegentlich tonig) und Tuffbreccien. Den Kontakthof der plutonischen
Gesteine bilden grünliche, grauweiße bis schwarze Hornfelse mit weniger stark umgewandelten
Quarzitsandsteinen darüber.
Die hangenden Tuffbreccien und Tuffsandsteine finden sich auch am Fuß des
Grenzgebirges sowie in den Steilufern der Ende-Bucht von Nanga Pandan bis Ende. Die
grünlichen und weißen Hornfelse und rotbraunen bis schwarzgrauen Porphyrite kommen
jedoch nur als Reibungsbreccien vor, z. B. am Kap Watu-wado, wo sie auch grauschwarze
Augitandesite enthalten. An verschiedenen Stellen werden sie hier von einer Serie Block-
breccien aus Augitandesit mit Zwischenlagen von Tuffbreccien und Lapillisandsteinen bedeckt.
Die Breccien setzen sich am Kap Watu-wado bei Pinga-dawa (auch „djawa“) in
der tiefen Ausbuchtung der Küste am Watu-tanda bei Nanga Keo aus Hypersthen-Augitandesit
zusammen. An der Landspitze des Watu-pe'i beim Dorf Puu Pau (westlich Nanga
Keo): sind sie besonders grob und blockreich und werden von Lapillisandsteinen und
Bimsteintuffen mit einer Lavabank aus schwarzem, porösem Hypersthen-Augitandesit von
holokristallin-porphyrischer Struktur unterteult.
Am Kap - Ngaru Kua bei Dorf Numba liegen andererseits über Augitandesit-Breccien,
die durch geschichtete Lagen von Tuff- und Lapillisandsein mit einzelnen größeren Brocken
aus grauweißen Plagioklas-führenden Augitandesit getrennt werden, geschichtete graue bis
grauweiße Kalksteine, welche ganz von schön erhaltenen Globigerinen und einigen Rotahden
erfüllt sind. . . .
Am Ngaru Nbore bei Mau Ngora fällt der hier stellenweise fast schwarze Augitandesit
durch große weißliche Plagioklaskristalle auf, Gesteine, die auch nahe Ende (westlich)
auftreten. " j - '! ¿. ... ,
Die geschilderten geologischen Formationen entsprechen denjenigen des südlichen
Bima und des Bezirkes Lapi-Lopok in Sumbawa, gehören also auch zum Miozän.
D a s G e b i r g e v o n M i t t e l - F l o r e s b a u e n m io z ä n e T u f f e , T u f f - u n d
L a p i i l b r e c c i e n , so wi e T u ff S a n d s t e i n e auf. S ie s i n d d u r c h d a s e i n g e d r u n g e n e
v u l k a n i s c h e M a gm a , n äm lic h d i e A u g i t d i o r i t e u n d - p o r p h y r i t e g j n d e r K o n t
a k t z o n e z u H o r n f e l s e n u n d Q u a r z i t s a n d s t e i n e n u m g e w a n d e l t . D ie l n t r a -
t e l l ü r i s c h e B i l d u n g d i o r i t p o r p h y r i t i s c h e r G e s t e i n e b e g l e i t e n be zw. ihr f o l g e n
E r g ü s s e v o n H y p e r s t h e n -A u g i t a n d e s i t u n d e n t s p r e c h e n d e n B lo c k - , L a p l l l i -
u n d T u f f b r e c c i e n , s o w ie T u ffe . D i e s e n ä l t e s t e n n e o v u l k a n i s c h e n G e s
t e in e n s in d am S ü d a b h a n g e d e r I n s e l F o r a m in i f e r e n k a l k e , w a h r s c h e i n l i c h
p l i o z ä n e n , a b e r n i c h t ä l t e r a ls o b e rm i o z ä n e n A l t e r s a u f g e l a g e r t .
Ähnliche plutonische Gesteine scheinen sich an vielen Punkten, vor allem in West-
Flores zu finden. Bei manchen, mir z. B. von Herrn Oberstleutnant Spruit in Kupang vorgelegten
Stücken, glaubt man den schönsten Granit, Gabbro oder Granitit vor sich zu haben.
Vielleicht schließt sich der Granit bezw. Gabbro, welchen A. Wichmann1) in Rollstücken
im Rea-Fluß an der Nordküste Mangarais und im Nanga Bakeh südwestlich des
Keo (Amburombo) an der Westseite der Ende-Bai gesammelt hat, diesem Vorkommen an.
Der Granit von Flores wäre tertiären Alters.
') Reisebericht (1888/89) in: „Tijdschr. v. h. koninkl. Nederl. Aardrijksk. Genootsch. Amsterdam
1891. 2. Serie. 8 Deel. p. 195, 229.