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(Taf. I Fig. 4, 5. 6, Taf. IV Fig. 2, 3, 4 Pg.) erstreckt sich ungefähr von der I hirchirittsstelle
für den Nervus trochlearis an, bis kurz vor die für den Nervus trigeminus u n d i s t m it d e r
s o g e n a n n t e n ,iP.it u i t a r g r u i i !v i d e n t isj;|h (Wiedersheim 1898 pag. 65. Sagemehl
1885 pag. 42).
Alle vier Lücken werden durch Bindegewebsmembranen überbrückt. Ausser. diesen
Lücken giebt es in den Wandungen der craniellen Kapsel selbstverständlich noch zahlreiche
Öffnungen für Blutgefässe und Nerven.
D ie G e s t a l t d e s .C r a n i u ms d e s A r g v r o p e 1 e c u s . r i c lu e t rj* i c%S, so
g u t w ie g a r n i c h t n a c .ll d e r d e s & e h i r n s , v i e lm e h r ü b e n - S r g a n e a u f s i e
g r .o s .s e n E i n f l u ß a u s , d ie f jow o h l i n n e r h a l b , a l s a u c h a u s s e r h a l b d i l j
S c h ä d e l s k in u nm i1 1 e lb a r e ir N a c h b a r s c h a f t , l i i e g e n , näm|5i:ich d i e G e h ö r o
r g a n e u n d d ||b 'p e h o r g a n e .
In der Vorderhirngegend hat das Cranium seine geringste Weite und erstreckt Sieh infolge
der „ e x c e& s iv .e n A u s b i l d u n g d e r A u g e n “ (Wiedersheim.1898 pag. 66. nicht
zwischen dieselben, sondern nur bis in den durch die eng aneinander-liegenden Bulbi oculo^m
gebildeten, hinteren, oberen Einschnitt. Nach hinten zu erweitert, sich sodann derjlbhädelraum
mehr und mehr und erreicht schliesslich in der Gegend des Kleinhirns und dJjNachhirnS seine
grösste, räumliche Ausdehnung (Taf. I F ig ^ Ä 2 ; Taf. II Fig. 1% Hier liegen die m o n s trö s*
e n tw i c k e l t e n G e h ö r o r g a n e . Dieser hintere Teil de®. Craniums wird noch meir: dufch
grosse Ausbuchtungen seiner Seitenwandungen und des Bodens vergrössert, die dazu bestimmt
sind, Teile der Labyrinthe zu beherbergen. Auch bei anderen Fischen treffen wir
dieserhalb Ausbuchtungen in den Seitenwandungen des Craniums an, jedoch nirgends,’ in der
Weite, wie sie bei Argyropelecus zu finden sind. Ganz besonders umfangreich ist bei diesem
Fische die Ausbuchtung im Boden für die beiden Sacculi und die ^beiden kleinen Lagenae.
Ihre vordere, äussere Wand bildet den Abschluss des Augenmuskelkanate nach hinteil. Auf
ihrer unteren Innenwandung erhebt sich in der Medianebene des Tieres eine steile Crista, weiche
den Hohlraum in 2 Abschnitte für je einen Sacculus und eine Lagena teilt (Taf. I Fig.
12 Sa, La, Cr, Spf
Ferner ragen in den hinteren, craniellen Hohlraum von der Innenwandung aus Knorpelbögen
hinein, welche sich über dieJSingänge der Ausbuchtungen für die Bogengänge ausspanneh
(Taf. I Fig. 6, 7, 8, 9. 11 KnB). Es sind auf jeder Seite drei. Unter je einem 1\ norpoibogcm
zieht ein Bogengang des Gehörorgans darunter hinweg. Über letzteres werde ich im zweiteff:
Teile im Anschluss an die Beschreibung des Hautsinnesorgansystems noch einige Bemerkungen
machen.
Die Innenwand des Craniums wird von. einer, Bindegewebsmembran ausgekleidet, welche
als Perichondrium die Ernährung des Knorpels zu besorgen hat. Das Gehirn und seine Appen-
dices umgeben ebenfalls Bindegewebshüllen, in denen man zahlreiche Blutgefässe verlaufen sieht.
Der übrigbleibende Hohlraum, der nicht vom Gehirn und den Gehörorganen eingenommen wird,
ist erfüllt von einem feinfaserigen Bindegewebe, das von Blutkäpillaren und Nervenfädchen durchquert
wird.
Nach aussen hin überzieht das Dach und die Seitenwände des Craniums, soweit, sie nicht
von Muskulatur bedeckt werden, eine auf dem äusseren Perichondrium gelegene, harte, m o d i -
f i z i e r t e B in d e g ew e b sm em b r a n . Sie bildet auch die Deckschicht der im oberen Teile
des Craniums befindlichen Lücken, während die Pituitargrube durch eine Membran typischen
Bindegewebes verschlossen wird.
Auf jenes eigentümliche, modifizierte Gewebe, das in der Anatomie des Argyropelecus
eine grossi? Koke als Stutzgewebe spielt, komme ich gleichfalls im zweiten Teile bei der Be-
Bhreibung des' Hautsinnesorgansystems zurück.
Wie ich. schon oben angegeben habf,;verstreckt sich das Cranium des Argyropelecus
nicht, zwischen die beiden. .Orbitae hinein, wie dieses bei vielen anderen Fischen der Fall ist,
sondern der interorbitale Abschnitt desselben i s t ,zu, einem membranösen .Septum zusammengedrängt,
das bei Argyropelecus,’So dünn ist,fiöteman es. leicht übersieht. Ähnliche Verhältnisserbeschreibt
Sagemehl ( I 8 | :pagt, (¡¡¡und 68) bei den Characiniden, bei denen der interorbitale
(Teil der ^hädelhöhle ebenfalls reduziert und „dgrch ein wenigëf ; Raum in Anspruch neh-
mendeS.,-;unp'aar<:si Septuinvërsetzt“ ist.
'jfrDieses Septum intcrorbitalef. yi^Äc.hwindct bei Argyropelecus kurz vor dem Austritte
defi. beiden gewaltigen Nervi optiSund es beginn; von hier ab der sogenannte Augenmuskelkanal.
Er verläuft enger werdend zuerst unter der Pituitargrube, sodann unter dem knorpeligen
Boden des. Craniums nach hinten und endigt, wie .schon erwähnt, an der vorderen, äusseren
Wand der Ausstülpung für die. Saccuh und; Lagenae.,
Die Colttnma vertebralis.
In der Wirbelsäule des Argyropelecus ist e b e n s o w e n ig K n o c h e n s u b s t a n z vorhanden
wie im Cranium. Auch die K n o r p e l s u b s t a n z ist verhältnissmäsig gering vertreten.
Wir treffen sie in der Hauptsache nur in den proximalen, der Chordascheide anliegenden
Teilen der Neurapophysen und der Hämapophysen an.
In den vorderen Rumpfwirbeln ist sie mächtig genug, um rechts und links die Chordascheide
von Strecke zu Strecke zu überkleiden; das heisst: es verschmelzen die knorpeligen,
proximalen Teile der oberen Bögen mit denen der unteren Bögen je eines Wirbels zu rechts
und links von der Chorda gelegenen Spangen, die jedoch oben und unten mit einander nicht
verwachsen.
Im Verlaufe nach hinten nimmt die Knorpelsubstanz in den Wirbelkörpern mehr und
mehr ab, ohne indessen ganz zu verschwinden; sie nimmt im Gegenteil in der hintersten Schwanzregion
wieder derartig zu, dass, während bei den änderen Wirbeln nur die proximalen Bogenteile
knorpelig sind, die distalen dagegen aus jenem harten, modifizierten Bindegewebe bestehen,
die kleinen Wirbelchen dieses hintersten Körperteiles in ihrer ganzen Ausdehnung, — sammt
ihren oberen und imteren Bögen, — verknorpelt sind. Das Rückenmark verläuft also in seiner
grössten Ausdehnung unter bindegewebigen Bögen. Erst in ihrem weiteren Verlaufe, als Rippen
oder Dornfortsätze, gehen sie wieder in Knorpelgewebe über.
Das Rückenmark zeigt im wesentlichen ein normales Aussehen. Als eine Eigentümlichkeit
seines inneren Baues sind die vielen Blutgefässe zu bezeichnen, die die Hirnsubstanz in
auffällig grösser Zahl und verhältnismässig ansehnlicher Dicke durchqueren (Taf. I Fig. 13 Bl.).