Konkavität der Linsenkörper beginnend den Hohlspiegeln (Hfl.) vor. Alle Gallertkörper besitzen
die Breite ihrer zugehörigen Hohlspiegel. Ihre Länge allein wechselt bei den • verschiedenen
Einzelorganen und Gruppen. Sie laufen insgesamt bald nach langer, bald nach kurzer Ausdehnung
in den Hohlspiegeln vorliegende Membranen aus, die sich wiederum zu modifiziertem
Bindegewebe verdichten können. Brandes (1899 pag. 449) schreibt folgendes über den Zweck
dieser Gallertkörper: „Die Lampe selber ist also von aussen kaum zu sehen, der von ihr beleuchtete,
ventralwärts gelegene Gallertkörper ist aber derartig von einem parabolischen Reflektor
umgeben, dass die vorhandenen Lichtstrahlen senkrecht zu den Seitenwänden des Fisches
nach aussen geworfen werden, also nicht die bauchseits gelegenen Teile der Umgebung beleuchten,
sondern die seitlich gelegenen.“
D e r G a l le r tk ö r p e r s e lb s t (Taf. VI Fig. 2, 4 Gal.) b e s te h t a u s e inem h ä u tig e n ,
b in d e g ew e b ig e n S a c k e , dessen Membran mit der des Linsenkörpers völlig verschmilzt.
Auf Querschnitten sieht man im Inneren dieses Sackes ein sehr weitmaschiges Bindegewebe.
Bindegewebsfasern erstrecken sich von der Innenwand des Sackes aus und verästeln sich im
Hohlraume, den jedenfalls eine sulzige Masse erfüllt. Grosse rundliche oder ovale oder spindelförmige,
hellgefärbte Kerne liegen in den Fasern. Ihr Innenbau ist als äusserst feinmaschig
und granuliert zu bezeichnen.
Zahlreiche Blutgefässe durchziehen die Umgebung der Einzelorgane und Organgruppen
und senden ihre Ästchen durch die Flitterschicht in die Leuchtkörper. Hier, in dem Maschenwerk
verästeln sie sich und umspülen so die darin liegenden Drüsenzellen (Taf. VI Fig. 3).
In der Umgebung der Organgruppen lassen sich sowohl über als auch unter den Leuchtkörperschläuchen
und mit diesen parallel verlaufend verhältnismässig grosse Blutgefässe beobachten,
welche von Strecke zu Strecke Ästchen in die Drüse entsenden. Die Blutzirkulation innerhalb
der Organe ist eine sehr reichliche.
Die In n e rva tio n .
Die N e rv e n s täm m c h e n t r e t e n e n tw e d e r fü r s ic h a lle in (Taf. V Fig. 11.) o d e r
in G e s e lls c h a f t von B lu tg e f ä s s e n (Taf. V Fig. 10) d u rc h die P igm en t- u n d F l i t t e r s
c h ic h t in d ie L e u c h tk ö rp e r . Man s ie h t s ie h ie r e in e S t r e c k e w e it im M a sch en w
e rk s ic h v e r ä s t e ln d v e rla u fe n , ohne dass es gelingt, über ihr Ende etwas zu erfahren.
An d e r I n n e rv a tio n d e r E in z e lo r g a n e und O r g a n g ru p p e n b e te ilig e n sich
d e r T rig em in u s , d e r F a c ia lis und die S p in a ln e rv e n und zwar werden innerviert
(Taf. III Fig. 1 u. 2):
das präorbitale Leuchtorgan durch den o b e re n und m ittle r e n |
E n d a s t des R am u s m a x illa r is s u p e r io r ; ich vermute, dass es sich hier 1 T rig em in u s ,
um Facialisfasern handelt, )
das postorbitale Leuchtorgan durch ein N e rv en ä s tch en , a u s dem
T ru n c u s h y om a n d ib u la r is ,
das vordere, operculare Leuchtorgan durch zwei k u r z e Zw e ig e au s
dem o b e ren , d ü n n e n A s t d es R am u s m a n d ib u la ris , a c ia is,
das hintere, operculare Leuchtorgan durch e in en k le in en A s t a u s
dem R am u s h y o id eu s ,
die Leuchtorgangruppe der Kiemenhaut durch E n d zw e ig e d es Ra- |
mus h y o id e u s , j F a c i a l i s ,
die Leuchtorgangruppe der Kehlgegend durch d r e i E n d ä s tc h e n a u s ,
dem h y p o b r a n c h ia le n T e ile d e s P le x u s Ce rv ic alis,
die postoperculare Leuchtorgangruppe durch ein Ä s tc h e n a u s dem
P le x u s b r a c h ia lis ,
die Leuchtorgan gruppe der Analgegend durch den S p in a ln e rv e n 18,
die Leuchtorgangruppe der Bauchflanke durch die S p in a ln e rv e n ¡Spinalnerven.
8—13, ‘
die Leuchtorgangruppe des Bauchkiels durch den P le x u s b r a c h ia lis
u n d d ie S p in a ln e rv e n 8—13,
die vordere und hintere Leuchtorgangruppe des Schwanzes durch Sp in
a ln e r v e n d e s s e lb en .
Die Innervation der Leuchtorgane der Bauchflanke und der Leuchtorgangruppe des
Bauchkiels geht folgendermassen vor sich: Zwei Endzweige des Plexus brachialis treten in Gesellschaft
von Blutgefässen in den Drüsenschlauch ein und zwar begiebt sich der vordere zwischen
Rf. 3 und Rf. 4 in den Leuchtkörper, der hintere teilt sich in zwei Ästchen, die zwischen
Rf. 4 und Rf. 5 in ihn eindringen. Vom hinteren dieser beiden Ästchen spaltet sich gleich nach
ihrem Entstehen ein feines Nervenbündelchen ab, das sich zwischen Rf. 5 und Rf. 6 zum Leuchtkörper
begiebt und zugleich mit einem Endzweige aus dem Spinalnerven 8 diesen Abschnitt
des Schlauches mit Nervenfasern versorgt (siehe Taf. III Fig. 2).
Der Spinalnerv 8 giebt zuvor ein Ästchen an das erste Bauchflankenorgan ab.
Der Spinalnerv 9 innerviert zuerst den Leuchtkörper des zweiten Bauchflankenorgans,
sodann den des Bauchkiels zwischen Rf. 6 und Rf. 7.
Der Spinalnerv 10 konnte leider in seinem Verlaufe nicht vollständig verfolgt werden,
doch kann man ergänzend annebmen, dass er das dritte Bauchflankenorgan und den Leuchtkörper
des Bauchkiels zwischen Rf. 7 und Rf. 8 versorgt.
Der Spinalnerv 11 innerviert zuerst den Leuchtkörper des vierten Bauchflankenorgans,
darauf den des Bauchkiels zwischen Rf. 8 und Rf. 9.
Der Spinalnerv 12 innerviert zuerst den Leuchtkörper des fünften Bauchflankenorgans,
darauf den des Bauchkiels zwischen Rf. 9 und Rf, 10.
Der »Spinalnerv 13 endlich innerviert den Leuchtkörper des sechsten Bauchflankenorgans.
Leider habe ich die Innervation desjenigen des Bauchkiels durch diesen Nerven nicht feststellen
können, doch nehme ich an, dass sie sich zwischen Rf. 10 und Rf. 11 vollzieht.
Es gelang mir trotz eifrigen Suchens nicht, Nerven aus dem Plexus cervicalis und aus
dem Spinalnerven 14 aufzufinden, die sich an der Innervation des Leuchtkörpers im Bauchkiel
einerseits zwischen Rf. 1 und Rf. 3, andererseits zwischen Rf. 11 und Rf. 12 beteiligen, indessen
vermute ich, dass auch sie vorhanden sind.
Über die Funktion und den Nutzen, welchen die Leuchtorgane für die sie besitzenden
Fische haben, hat Emery (1884) mit BezugnahmeSauf die Beobachtungen anderer Forscher
eingehende Betrachtungen angestellt; ferner verweise ich noch auf Chun’s (1896 pag. 209) und
Giesbrecht’s (1895 pag. 648) Angaben über das tierische Leuchten im Allgemeinen.