deutlich von den kleinen, tiefdunkel sich tingierenden, meist' etwas abgeplatteten Kernen der
Tuben. (Taf. II, Fig. 7.)
Diese selbst nun sind Röhrchen von recht verschiedener 1 iinge und auch oft verschiedenem
Aussehen. Die längsten, durch lebhafte Flimmerung im Innern ihrSinIntaktheit
bekundend, übertreffen an Länge das ganze Köpfchen, (Taf. II, 4, 5, 6, etc.),.'sie erscheinen
als sehr schlanke Plasmakegel, in deren M ittfe in Röhrchen mit:-Starker, -Jichtbrechender
Wand verläuft. Dieses, lässt sich noch tief in das Köpfchen hinein verfolgen, in seinem
Innern sieht man intermittierend eine Geissel sich bewegen. Am proximalen Ende des
Röhrchens sieht man einen winzigen dunklen Fleck, welcher so - sehr eine Öffnung in das
Blastocöl vörtäuscht, dass ich zuerst zu der Annahme offener Tuben gelangte, bis sich nach
weiterer Vergleichung lebender Nephridien beider Larventypen herausstellte, dass die Tuben
durch einen kleinen dunklen; Plasmapfropf verschlossen.-'lind, der jedjjch viel gjU klein ist, um
jemals einen Kern zu enthalten. Von diesem Plasmapfropf (an dem die Tubengeissei basiert),
gehen häufig kleine Fortsätze aus, die ihrerseits mit dem oben beschriebenen, zarten Binde-
gewebe:vSrknüpft sind.
An jedem Köpfchen finden sich nun neben 2—5 flimmernden Tuben noch eine Anzahl
anderer, deren Form dann mannigfaltig abgeändert ist. Oft erscheinen sie spiralartig gedreht
öder stark verkürzt, geknickt u. s. f., besonders oft aber sieht man, dass das Plasma einer
Tube sich von den (konsistenteren) Röhrchen:4;<pSgelöst hat, und nun ajäusolierter ■ Stran ||
von dem Endpfropf zur Oberfläche des Köpfchens zieht, einen mehr oder weniger 'spitzen
Winkel mit dem h jflre n Röhrchen bildend. Dadurch kommt (Taf. II, 4 b); das Bild einer
„ S o l e n o c y t e “ zustande, wie G o p a j c h solche in seinen ausgedehnten Untersuchungen
über Anneliden-Nephridien .(Qu. Journal microse. Science, 1898—1900) uns kennen gelehrt
hat. Die Solenocyten tragen (entweder am freien Ende des .Röhrchens eine kernhaltige
Zelle, oder sie verlaufen frei neben ihrer sockelförmigen Zelle, welche: auch ihrerseit^auf
dem Nephridialkörper basiert. Auf seine Befunde übe?,' die Solenocyten einer Polygordiuslarve
von Ceylon werde ich später zurückkommen.
Bei der Nordsee-1 airve stellt die I .oslösung der Röhrchen vom Plasma (Solenocyten)
eine Degenerationserscheinung dar}> das flimmernde Röhrchen ist stets von Plasma umgeben,
bei der Mittelmeer-Larve sah ich die Röhrchen niemals vom Zellleib losgetrennt.
Die sämtlichen Röhrchen münden in den Zentralkanal des Köpfchens i.Taf. I|^8 , Ö),
welcher dasselbe am distalen Ende mit einem rechtwinkligen Knick verlässt. (Taf. II, 6.) Von
hier aus zieht der Kanal, dem Epithel dicht angeschmiegt und auch weiterhin lebhaft flimmernd,
zu der Ansatzstelle des Seitennerven. Hier lässt Sich unter günstigen Verhältnissen
. jederseits der äusserst feine Nephridialporus beobachten. Der Ausführgang ist nicht rund,
wie der Halsteil am Köpfchen, sondern ausserordentlich abgeplattet,- so zwar, dass er auf
Querschnitten nur als dünner Strich erscheint, während er am Lebenden und auf Flachpräparaten
ein ziemlich breites Band därstellt. Das Plasma liegt an beiden Seiten des Kanals;,
während innen und aussen dessen extrem dünne Wandungen keinen Belag zeigen. Die seitlichen
Plasmabänder enthalten stets zahlreiche Vakuolen und siderophile Körnchen verschiedener
Grösse, ausserdem enthält eines der Bänder nahe dem Köpfchen e in e n dunkel tingier-
baren Kern. (Taf. V, Fig. 7.) Die lebhaftefipaber — wenigstens im Uhrschälchen -9 manchmal
intermittierende Bewegung -im Kanal ist deutlich dem f’orus zu gerichtet.
Noöh zu: erwähnen ist ein am frischen Objekt besonders auffallender Befund an den
Hauptnephridien. Die im übrigen völlig farblosen Aüsführgänge sind nämlich mehr weniger
dicht mit bl au v io le b ie n S tä b c h e n u n d K ö rn c h e n besetzt, die ihrer Aussenseite anzuhaften
.scheinen. Etwas- spärlicher sind diesiiljibilde am Nephridialköpfchen selbst und zwar
an dessen äusserem Abschnitt verteilt. Die. gleichen ausserordentlich kleinen, aber leicht
auffallenden dfebilöe finden sich in |j|m Stüde Hyposphäre VSr .der ventralen Ansatzlinie, »Iso
zwischen beiden Nephridialkanälen. Auch h f e sind. e3ä; meistens ziemlich lange Stäbchen,
manchmal mehr Körnchen dieses eigentümlichen Pigmentes, die in kleinen Gruppen angeordnet
im Epithel zu liegen schei*en. (Taf. II, lS B e m Ausführgang sind solche Stäbchen stellenweise
derart angeheftet, dass d p Bild einer schmalen Feder entsteht, deren Schaft der Kanal,
deren Fiedern di^violeffen Stäbchen iäiid. Ihre Bedeutung ist leider, völlig- dunkefe; Auf
Präparätenftehen sie aus wie^äbchenförmige Bakterien und finden sich auch sonst noch auf
den Hemisphären, a b ^ H spärlich, dass: imffleben hier keine Färbung zum Vorschein kommt.
Nur an der Scheitelplatte sjBht man die Blaufärbung zart angedeiitet K a f. I, 13), während sie
am Bauch der Larve sehr ausgesprochen und schon bei schwacher Vergrösserung auffällig ist.
D ie S e i t e n n e p h r i d i e n . (Taf. II, Fig. 2, p j, 13.)
Eigenartig ist auch die Organisation der Seitennephridien unserer Trochophora. Schon
bei Betrachtung der lebenden Larve von der Unterseite fällt am seitlichen Rande der Rumpfanlage
ein Besatz von körnigen Zellen auf, die genau die
gleichen Röhrchen tragen, welchefspeben als Nephridial-
tuben der Hauptnephridien beschrieben wurden. ■ Dietölben
sjnd am ganzen Verlaufe des Seitenkanales unregelmässig
%rteilt, teils auf runden Plasmabuckeln dichter,- teils zwischen
diesen spärlicher angeordnet. Bei näherem Studium
Klappe
Stellt sich heraus, däsüfei mittf||lten Larven jedes Seiten-
F ig . 7. L a g e d e r S e i t e n n e p h r i d i e n .
nephridium horizontal vom Ansatz des" dorsalen Levator bis
(F ro n talsch n itt d u rch ju n g e R um pfanlage,
zu dem des ventralen Retraktor verläuft, hier umbiegt
d ie S. N. au f den seitlich en A u ssen b lättem
d erselben , ersch ein en q u er g eschn itten.)
und am seitlichen Rande desRSSten AussenblattesÄer
Rumpfanlage herabzieht; der Kanal lies® sich nicht ganz bis zur Larvenhaut verfolgen, sondern
scheint in die Periprokthöhle, die ja’ ihrerseits durch den Anus- larvac nach ausspn führt, zu
mjinden.des- Auch am Lebenden sah ich Flimmerung ausser im horizontalen Kanal nur im Bereich
ersten Drittels des primären ventralen Rumpf-Aussenblattes. Der Seitenkanal ist am
dicksten an der Austrittsstelle des Retraktor ,aus der Rumpfanlage, hier entsendet er oft
nach vorn und am Retraktor hinauf zwei ganz kurze ünregelmässige Auswüchse, die ebenfalls
Tuben tragen. Auch hier fand sich blaues Pigment, Vacuolen und Exkretkörner.
.-. -Die Kanälwand weist besonders in dem horizontalen Teil zahlreiche Kerne auf, im
Gegensatz zu dem einzelligen Ausführgang des Haüptnephridiums9bwohl der einzellige und
der vielzellige Kanal ziemlich die gleiche Länge haben. Auch hier lassen sich aussen zahlreiche
kleinere dunkle Kerne, welchjBden Nephridialtübfit zuzugehören scheinen, und nahe
dem Kanallumen wenige grössere hellere Kerne unterscheiden, welche den Zellen des Kanals
selbst angehören. (Taf. II, Fig. 1 l.JD a s Seitennepbridium verläuft auf der frühzeitig nach aussen
umoeschlagenen (Ektoderm-) Seitenfalte der Rumpfanlage (s. Textfig. 7) und wächst mit dieser jgg