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 Fischen  beobachtet  und  folgende  Erklärung  gefunden:  „Wie  schon  oben  pag.  368  und  369  angegeben, 
   fasse  ich  das  auffällige  Zurücktreten  der  sensiblen  Elemente  in  dem Plexus  cervicalis  
 als  eine  sekundäre  Erscheinung  auf,  die mit  der  hohen Entfaltung  der  sensiblen Rami  laterales  
 nervi  vagi  zusammenhängt.  In  dem Maasse,  als  diese  sich  mehr  und  mehr  ausbreiteten  und  
 ihr Gebiet vergrösserten,  wurden  die  ursprünglichen,  spinalen,  sensiblen Bezirke mehr und mehr  
 von  ihnen  unterdrückt  und  verfielen  nach  und  nach  einem Reduktionsprozesse,  der  successive  
 von  vorn  nach  hinten  in  verschiedenem  Grade —  bei  den  höheren  Abteilungen  meist  weiter  
 als  bei  den  tieferen — sich  ausdehnte“.  Für Argyropelecus  hat  diese  Ansicht  viel  Zutreffendes.  
 In  der That  beherrscht  sein  Nervus  lateralis,  wie  ich  bereits schilderte,  grosse Hautbezirke der  
 Oberfläche  des  Rumpfes. 
 Aus  der Vereinigung  der  beiden Spinalnervenwurzeln  entstehen  auch  bei Argyropelecus  
 der R am u s   d o r s a lis ,  der  R am u s   m e d iu s   und  der  R am u s   v e n tr a lis   (Taf.  I  Fig.  13;  
 Taf.  II  Figvj$|Taf.  III  Fig.  2  do.,  me.,  ve.)/  Schon Weber  (1817  pag.  96)  macht  auf die  interessante  
 Thatsache  aufmerksam,  dass  die  Summe  aller  der  aus  den  beiden  Wurzeln  hervorgehenden  
 Äste  eine  viel  grössere  Querschnittsfläche  ausmacht,  als  die  der  beiden Wurzeln  ist.  
 Dieses Verhalten  tritt  auch-bei Argyropelecus  recht  deutlich  hervor. 
 D e r R am u s   d o r s a lis  (do.) erhält seine motorischen Fasern noch innerhalb des Rückenmarkkanals  
 aus  der  ventralen Wurzel.  Sie  begeben  sich nach  aussen,  ziehen hinter dem Spinalganglion  
 (Taf. 1  Fig.  13)  nach  oben  und  vereinigen  sich mit  den aus dem oberen Teile desselben  
 austretenden,  sensiblen  Fasern  zum  Ramus  dorsalis.  Hierauf verläuft  er um die Neurapophyse  
 der  Wirbelsäule  herum  und  steigt an dem Processus spinosus empor,  um zur Rückenmuskulatur  
 und  eventuell  zum  dorsalen  Integument  zu  gelangen.  Auch  bei  Argyropelecus  habe  ich  zwischen  
 den  benachbarten  Dorsalästen  R am i  c om m u n ic a n te s   (Stannius  1849  pag.  120)  nach-  
 weisen  können  (Taf.  II  Fig.  1  doc.). 
 Der R am u s  v e n tr a li s   (ve.)  entsteht  aus  der  direkten  Vereinigung  der  dorsalen  und  
 der  ventralen Wurzel  und  ist  bei Argyropelecus  infolge  seiner Höhe der  bei weitem mächtigste  
 und  längste  unter  den  drei Ästen  (Taf.  III  Fig.  2).  Er  steigt  zwischen Wirbelsäule  und  Muskulatur  
 nach  abwärts  und gelangt,  nachdem er mit dem N e rv u s   s ym p a th ic u s  Verbindungen  
 eingegangen  ist,  in  die  Körperseitenwandung  dieses  Fischchens.  Hier  zwischen Körperhöhlenwandung  
 und Muskulatur  nach  abwärts  verlaufend,  giebt  er Nervenäste  an  seine  Umgebung  
 ab.  In so f e rn   L e u c h to r g a n e   im  B e re ic h e   d e r   R am i  v e n tr a le s   lie g e n  B  wie  dies  
 bei  den  meisten  Rami  ventrales  der  Spinalnerven  des  Rumpfes  der  Fall  ist —  w e rd e n   s ie   
 e n tw e d e r   d u r c h   fe in e ,  a u s   dem  S tam m e   s ic h   a b zw e ig e n d e  Ä s tc h e n   o d e r   d u r c h   
 s e in e   E n d zw e ig e   in n e r v ie r t  (Taf.  III  Fig.^ 2  siehe  II.  Teil  Leuchtorgane).  In  der  
 Schwanzregion  ist  der  Verlauf der R am i  v e n tr a le s   dem  d e r  R am i  d o r s a le s   s e h r   ä h n lich. 
   Sie  begeben  sich  in  den  in  der  Medianebene  des  Fischchens  zwischen  rechter  und  
 linker  ventraler Seitenmuskulatur  befindlichen Spalt  und  verlaufen,  hier Zweige  abgebend,  nach  
 abwärts.  A u ch   die   S p in a ln e rv e n   d e r  S c hw a n z r e g io n   ü b e rn e hm e n   die  I n n e r v 
 ie ru n g   d e r  h ie r   b e fin d lic h e n   L e u c h to rg a n e . 
 D e r  R am u s  m ed iu s  (me.)  „löset  sich  vom  Ramus  ventralis  bald  sogleich  bei  dessen  
 Entstehen“  (Stannius  1849  pag.  120),  und  ist  demselben  eigentlich  zuzurechnen.  „Er  tritt  in  
 den  Zwischenraum  zwischen  Dorsalmasse  und  Ventralmasse  des  Seitenmuskels  und  verläuft 
 von  innen  nach  aussen.  Wie  schon  auf Seite  26  beschrieben  wurde,. steuert  er  bei  Argyropelecus  
 auf seinem Wege  gerade  auf den  Ramus  profundus  nervi  lateralis  zu,  teilt  sich  jedoch  
 kurz  vor  ihm  in  zwei Ästchen,  e in en   R am u lu s   d o r s a lis   und  e in e n  R am u lu s   v e n tr a lis ,  
 die um  den Profundus  herumlaufen,  ohne  mit  ihm Verbindungen einzugehen.  Sie in n e rv ie r e n   
 e in e r s e it s   die  d o rs a le ,  a n d e r e r s e it s   die  v e n tr a le   M u s k e lp o rtio n   d e r  m o d ifiz 
 ie r te n  M u sk elzo n e. 
 Die  Spinalnerven  sp.  4  und  sp.  5  (Taf.  II  Fig.  1,  Taf.  III  Fig.  2)  des  Argyropelecus  
 entspringen  mit je  einer  dünnen,  dorsalen,  mit  einem  Spinalganglion  (Gsp.)  versehenen  und  je  
 einer  dicken,  ventralen Wurzel,  aus  deren  Fasern  sich  die  oben  beschriebenen  drei Äste  zusammensetzen. 
   Die  Rami  ventrales  beider Nerven  verlaufen  konvergierend  nach  unten  und,  
 nachdem  ein  jeder mit  dem  Nervus  sympathicus  auf direktem Wege Fasern  ausgetauscht,  verschmelzen  
 sie  zu  einem  einheitlichen  Nervenstamm,  dem  sogenannten  P le x u s   c e rv ic a lis   
 (Plc.).  An  d e r  B ild u n g   d ie s e s  N e rv e n s tam m e s   b e te ilig e n   sich,  wie  wir  oben  gesehen  
 haben,  a u c h   die  F a s e r n   d e s  O c c ip ito -S p in a ln e rv e n   os.  c.,  der  sich  gleich  hinter  dem  
 Sympathicusganglion  (Gsr. I),  noch  vor  der Verschmelzung  der  beiden  Spinalnerven,  mit  dem  
 vorderen  zu  einem  Stamme  vereinigt.  Dieser  Plexus  oder  besser  Truncus  cervicalis  ist  bei  
 Argyropelecus  nach  dem  Nervus  opticus  der  stärkste  unter  sämtlichen  Gehirn-  und  Rückenmarksnerven. 
   Wegen  der  grossen  Ausdehnung  des  Kiemenkorbes  nach  hinten  beschreibt  sein  
 Verlauf  einen  grossen  Bogen  nach  unten  und  vorn.  Fürbringer  (1896  pag.  441)  schreibt  hierüber  
 folgendes:  „Es  ist  schon  durch  Gegenbaur  gezeigt  worden,  dass  diese  Bogenbildung  in  
 der  Hauptsache  durch  die  Rückwärtsausdehnung  des  visceralen  Apparates  bedingt  wird.“  
 Nachdem  der Nervenstamm,  in  der Seitenwandung  des Rumpfes  verlaufend,  die  hypobranchiale  
 Muskulatur  erreicht  hat,  löst  er  sich  in  seine  Endverzweigungen  auf.  D re i  s e in e r   E n d ä s t c 
 h en   b e g e b e n   s ic h   an  die  L e u c h to rg a n e  d e r K e h lg e g e n d   (Taf. III Fig. 2 siehe II. Teil,  
 Leuchtorgane.) 
 Die  Spinalnerven  sp.  6  und  sp.  7  (Taf.  II  Fig.  1;  Taf.  III  Fig.  2)  des  Argyropelecus  
 yerhalten  sich  in ihrem Ursprünge  und ihrer Verzweigung genau wie die beiden vorhergehenden.  
 Ihre  Rami  ventrales  verschmelzen  ebenfalls  nach  konvergierendem  Verlaufe  unterhalb  des  
 Sympathicus,  mit  dem  ein  jeder  in  direktem  Faseraustausch  gestanden,  zu  einem  einheitlichen  
 Stamme,  der  zusammen  mit  einem  R am u s   b r a c h i a l i s   aus  dem  Plexus  cervicalis  (Taf.  III  
 Fig.  2  bra.)  den  sogenannten  PI ex us  b r a c h i a l i s   (Taf.  III  Fig.  2  plb.)  bildet.  Dieser  Plexus  
 besteht  nach  Fürbringers  Zeichnung  (1896  Taf.  VIII  Fig.  5)  bei  Esox  lucius  aus  drei  getrennt  
 verlaufenden Nervenstämmen.  Der Verlauf dieser beiden  verschmolzenen Nerven  des Argyropelecus  
 ist  ebenfalls  nach  unten  und  vorn  gerichtet,  doch  da  ihr  Innervationsgebiet  sich  auf die  
 Muskulatur  der  Brustflosse  erstreckt,  so  ist  der Weg  in  der Körperwand  bedeutend  kürzer,  
 und  der Bogen  ein  kleinerer.:  Unterwegs  noch  vor  der  Gruppe  der  postopercularen  Leuchtorgane  
 geht  dieser  Nervenstamm  mit  dem  P le x u s   c e r v i c a l is   ein e   A n a s tom o s e   ein  
 (Taf.  III  Fig.  2  cab.)  und  giebt  gleich  darauf  ein  Ästchen  an  je n e   L e u c h to r g a n g r u p p e   
 ab.  In  der  Brustflossenmuskulatur  angekommen,  löst  er  sich  in  seine Endzweige  auf.  U n te r  
 ih n en   b e g e b e n   s ic h   zwei  an  die  L e u c h to r g a n g r u p p e   d e s  B a u c h k ie ls   (Taf.  III  
 Fig.  2;  siehe  II.  Teil,  Leuchtorgane). 
 Auf die Beschreibung der folgenden Spinalnerven des Argyropelecus im einzelnen brauche  
 ich  nicht  näher  einzugehen.  Ihre  Äste  verlaufen  so,  wie  ich  dieses  bereits  oben  zusammen