
vor Augen'führt; dass bei den Eiern zahlreicher Tiere in dön-frühen Stadien der Entwicklung
in .jeder Schicht’ noch 'Oeine; giesse- Anzahl ’ embryonaler d. h. nach; nicht sfezialisierter Zellen
enthalten ist, welche die Fähigkeit besitzen,,;sich, sei-es.nach dieser, sef.esrnach jener Richtung
hin weiter entwickeln zu können und damit erst besondere Funktionen zu übernehmen. -Dureh
derartige noch nicht bestimmt äifferenzierte.Zelten der,Ektödeimscbicht vollzieht Sich bei den .Insekten
in embryonaler Zeit die totale Regeneration der resorbierenden entodermälen Zellenmasse.
Gerade wie bei den Insektenlarven und in einzelnen Fällen sogar noch bei den Imagings
der Insekten periodische Regenerationen der- resorbierende® Darmepithelzellerl ogjgr Traphocyten
sich vollziehen, :so kommt alsö bei diese® .Tieren. auch .schon in embryonaler Zeit zu einer
•Regeneration derbsich abnützenden. TrophoÄyben, die bekanntlich beim Embryo, noch ’den
Namen Dotterzellen führen; nRÄ V©igang;.der Regeneration'selbst ist in beiden-Fällen .prinzipiell
der gleiehi*ä In postembryonaler fte.it geht ■'dieAegenerätion von den undifferenziert
gebliebenen (Krypten4Zel!en"äus > diebim Darmepithfeli eingesprengt'liegen, und. währe-nff-d^r
Embrybnalzeit handelt-es-sich gleichfalls um nädS undifferenzierf gebliebene .(Embryonal-):ftellen,
die entweder in der nächsten Nachbarschaft des Dotter,? ©der noch im äusseren Rfoimblatta
liegen und durch ihre weitere Vermehrung die notwendigen Ersatzelcmente' liefern.
Diese Übereinstimmung in physiologischer Hinsicht, dass die Regeneration stets, von noch
undifferenziert gebliebenen ¿eilen vollzc^en. wird, mus.s meiner Anslcfc nach bei der Beurteilung
und für das Verständnis dieser Vorgänge . das massg|ben(^j und entscheide^fflfcleiben;
dagegen ist es von geringerer Bedeutung, ob die betreffenden zur Regeneration dienenden un
differenzierten Zellen nun demselben Schicht wie die Entodermzellen angehören, oder ob ste^
von einer Schicht herrühren, die man topographisch und nach Analogie mit andg?ea:'>]J»ren
als Ektoderm zu bezeichnen hat. ! . ,
Hat man erst die Vorstellung aufgegeben,:;dass..die Keimblätfer mit |^gtimmten Qualitäten
versehene, un v e rän d e rlich weiter vererbende l'rimarorganei seien, und bctracliict man
sie statt dessen in erster Linie nur a jfm eh r ©der weniger noch undifferenzierte Gruppen-von
Embryonalzellen, so SS es auch wohl klar, dass durch dieseJÄ)bachtungen die Homologie
des-Darmkanals bei | | n Atelg|erata in keiner Weise in. Frage., gestellt 'wird.. D e ry re n to -
d B m a le n D a rm d e r M y rio p o ite n u n d T h y s a n u r e n w ird m an a u ch im mp'rpho-
l | | i s c h e n S in n e dem e k tftiie rm a len Da rm d e r h ö h e r e n In s e k te n .u n b e d in g t f ü |
g le ic hw e rtig an seh en m ü ssen , w e il es s i e f e a b e i d en l e t z te r e n nichl. e-fewa um
das A u f t r e t e n e in e s n e u e n O rg a n s , 'so n d e rn n u r um d ie ö n to g e n e t is c h i itw a s
a bw e ic h en d e K111 s te h 11 ngJSweisc e in e s u n d d e s s e lb e n in d e r -S ta tem4 |fg e s c h ic h te
j e d e n f a l l s k o n tin u ie r lic h e n K ö r p e r te ils h a n d e l t .“ -- • • '.
Die im Verlaufe der Embryonalentwicklung zu konstatierende verschiedenartige E ntwi#-
lungsweise des Darmkanals innerhalb der genannten Abteilung von Arthropoden stellt meiner
Meinung nach eine vollkommene Parallele zu ähnlichen Erscheinungen dar, die bereits seit
längerer Zelt , bei der Knospung und Regeneration mancher, Tiere .fegtge?tellt w o ||en sind.
Auch bei der ungeschlechtlichen Vermehrung und bei den Regeöeratipnsygtgängen kann b?t
kanntlich ein in der Regel aus dem Entoderm entstehendes! Organ sich gelegentlich ebenfalls
¿us dem Ektoderm bilden, oder umgekehrt,, igs kann ein typisch; ektödermales Organ in einzelnen
Fällen auch, vom Entoderm hergestellt werden, ohne dass,;man aber deswegen doch
an der Homologie des betreffenden Körperteils irgendwie einen Zweifel haben kann.
Genau das gleiche Verhalten trifft, auch für den Darmkanal bei den ateloperaten Arthro-
IjR e n zu. Bpi den Myriopoden und niederen Insekten -itammt er vom Entoderm, bei höheren
fo sp |j|m |p p tz t er eine Hrtodermale Abkunft. An der Hom<f|gie des Darmes innerhalb der
ganzen ÄteUungTfer Arthropoden winÄjhirbei aber nichts geändert.
Wenn ich nun im Anschluß hieran noch einige Bemerkungen, mehr allgemeiner Natur
Ijizuknüpfen mir ¡ækubegfgB B p hieht es duripprs nicht, um etwa diè Keimblätterfragen an
dieser Stelle irgendwie in erschöpfender;; W e® zu ergÉëm. Meinen eigenen Standpunkt
glaube ich ■ wohl auch sfjj§o$ zur Genü^^pkennze|#hnet zu haben. Er deckt sich eben im
wg|entiichen mit « ¡a i Auffassungen von Chan ('896), denn indem if®.gerade wie Chun den
tierischen Keimblättern weder a ||em ein gültige „hiSlçgisçhe noch auchg|rganogenetische
Prädispositionen“ zusprechen kann, so halte ich es auch nicht für richtig, wenn die Herkunft
vote; bestimmten Keimblätiffin als wichff|B||Kriterium für die Homologie von Org anen in
Anspruch genommen wird. Meiner Überzeugung nach ist es vielmehr sehr wohl möglich, dass
bei der Embryonalentwicklung gerade wie bei der Knospung vollkommen homologe Organe
aus verschiedenen Keimblättern hervorgehen können.
Ich weiss, dass ich mich hiermit allerdings wohl in Gegensatz zu zahlreichen Embryologen
stelle, aber es scheint mir in Bezug hierauf nicht ohne Interesse zu sein, gerade die
verschiedenartige Beurteilung zu beleuchten, die meinen früher veröffentlichten Befunden an
Insekten (1895a) namentlich in Kreisen der Anhänger der Keimblätterlehre inzwischen zu teil
geworden ist. Hier machen sich jedenfalls recht abweichende Anschauungen und verschiedene
Strömungen geltend, welche wohl am besten die herrschende Unsicherheit in der Auffassung der
Keimblätter charakterisieren.
Manche Autoren, als deren Hauptvertreter ich hier Lécaillon (1898) nenne, geben nach
eigenen Nachuntersuchungen ohne weiteres zu, dass die höheren Insekten, gerade wie ich dies
für Orthopteren beschrieben habe, thatsächlich einen ektodermalen Mitteldarm besitzen.
Hieran sei allerdings nicht mehr zu zweifeln. Da nun andererseits aber auch mittlerweile
durch mich die Entodermnatur der embryonalen Dotterzellen bei den Insekten mit Bestimmtheit
erwiesen worden ist so glauben einige Forscher jetzt auf das Vorhandensein dieses
primären Dotterentoderms besonderes Gewicht legen zu sollen. Sie meinen, weil wenigstens
noch in embryonaler Zeit bei den Insekten Entoderm existiert, so bleibe damit doch im wesentlichen
eigentlich alles beim alten, und die früheren Ansichten von den Keimblättern bestünden
also noch im ganzen Umfange zu Recht.
So erfreulich für mich hierbei das Zugeständnis ist, dass der Mitteldarm bei den Tieren
gelegentlich auch ektodermaler Natur sein kann, so stehen doch diese Autoren noch insofern
strikt auf dem Boden der Keimblättertheorie, als sie nun diesen ektodermalen Darm als ein
durch Neubildung entstandenes und daher dem primären entodermälen Mitteldarm nicht mehr
homologes Gebilde bezeichnet wissen wollen. Lécaillon bringt dies zum Beispiel folgender-
massen zum Ausdruck: De l’anomalie présentée par 1’ évolution de l’endoderme des Insectes,
il ne faut pas conclure que chez ces derniers animaux, les feuillets embryonnaires primaires (ecto-
derme et endoderme) ne sont pas homologues chez tous les types de la classe. On doit seulement
dire que le mésentéron n’est pas homologue de lui-même, selon qu’on le considère chez les Insectes
élevés d’une part, et chez les Thysanoures d’ autre part.
Ich vermag dem französischen Autor hierin nicht zu folgen, d e n n d a s K rite rium fü r
Zoologica. Heft 38. 27