betreffenden Drüsenmündungen' weiter dorsalwärts hinauf, bis' sie schliesslich dorsal von der
nsertion der Extremitäten liegen und alsdann bei einer Ansicht von oben (dorsalV her durch
en Rand des Tergtts bedeckt werden. Es ergiebt sich hiermit, dass die in Rede stehenden
Glandulae laterales beim Embryo anfänglich gerade so zum ersten Beinpaar gelagert sind wie
die lateral und hinter den Maxillen ausmündenden Glandulae maxillares zu diesem Kieferpaar.
Die Glandulae mandibulares entwickeln sich im Bereiche des Mandibelsegments, Ihre Einwucherungsstellen
liegen beim
Embryo nicht nur medial von
den Mandibeln, sondern genau
genommen sogar bereits auf
dem Mandibularsternit selbst,
und zwar dort, wo sich letzteres
zur Bildung des Hypopharynx
emporwölbt.(Fig.XIX).
Noch im Fetusstadium habe ich
die beiden Drüsenöffnungen
rechts und links am Grunde
das Hypopharynx angetroffen,
Nach Duboscq (1898) befinden
sie sich „sur Ie plafond de la
bouche, au point oú les ful-
cres s’appuient sur le labre“ .
Die Anlage;: der G i fifi
d r ü s/e n vollzieht/ sieh zu
derselben Zeit, in der die Bildung
der Kopfdrüsen vor sich
geht; Sie erfolgt durch Einwachsen
einer strangförmigenZellen-
masse am letzten Gliede der
Maxillarfüsse und zwar an der
hinteren dorsalen ,Seite derselben.
Die Einstülpungsöffnung
für die Giftdrüsen liegt
nun nicht etwa, wie man er-
warten sollte, an dem distalen
XIX. Transversalschnitt durch das Mandibelsegment eines Embryo von S'col.
cmg. c = Herz, in dessen Innerm Blutzellen erkennbar sind, g g c = Ganglienzellen
des Mandibularganglions, glm = Ektodermeinstülpung, welche die Mandibulardrüse
liefert, glp = Drüsenporus (Einwucherungsstelle), hyph = Hypopharynx mit medianer
Rinne, lyk = Zellen des in Auflösung begriffenen Lymphkörpers, mdl = Mandibel,
msk = Muskulatur, pm = Perikardialmembran, sch = definitive Leibeshöhle mit
darin befindlichen Blutzellen, stom = Ösophagus, tr = cephaler Tracheenstamm.
Ende des letzten Gliedegj /sondern vielmehr proximal an der Basis desselben, mithin beim
Embryo noch ziemlich weit von der distalen Spitze der Kieferfüsse entfernt. In Fig. XX ist
die Einwucherung, die zur Bildung der Giftdrüsen (glv) führt, zu erkennen, und man bemerkt,
dass dieselbe bedeutend unscheinbarer als die gegenüberliegende Sehneneinstülpung (tend) ist!
ln späteren Stadien erscheint als Fortsetzung der soeben geschilderten Drüseneinstülpung
eine longitudinal zur Gliedmassenaxe verlaufende rinnenförmige Einsenkung, die bis zur
distalen Spitze des Kieferfusses sich erstreckt. Indem sich diese Rinne alsdann zu einem
Rohre schliesst, wird das bei dem Adolescens bereits mit . starkem Chitin ausgekleidete EndFig.
stück des Ausführungsgangs gebildet. Die Anatomie der ausgebildeten Giftdrüse ist für
Scolopendra neuerdings von Duboscq (1898) genau geschildert worden, auf dessen sorgfältige
Arbeit ich auch an dieser Stelle wieder verweisen kann.
Die C o x a ld rü s e n des 21. Rumpfsegments sind bisher gewöhnlich unter dem Namen
„Pleuraldrüsen“ beschrieben worden. Sie münden an dem Basalgliede (bas), der sogenannten
„Pleura“, des letzten Beinpaars (Fig. 19, 21, 26, 29) aus. Da aber das Basalglied dieser End-
beine, wie oben dargelegt wurde, morphologisch nicht der Pleura entspricht, sondern in erster
Lime der Coxa des: Beines seine Entstehung verdankt, so ist es richtiger, den Namen „Pleuraldrüsen“
in Coxaldrüsen umzuändern.
Verhoeff (1892) hat für dieselben den
gleichfalls nicht sehr glücklichen Namen
„ Analpleürendrüsen11 angewendet.
Die Coxaldrüsen bestehen aus einer
grossen Zahl dicht zusammenstehender
kolbiger Einzeldrüsen (Fig. XXXIV cxdr),
deren ziemlich kurze s chlauchförmige Ausführungsgänge
im Innern eine deutliche
spiralig verdickte Chitinkutikula erkennen
lassen, auf welche! ¡schon Herbst (1891)
hingewiesen hatte. Die Entwicklung der
genannten Drüsen an der medialen Seite
des . Coxalgliedes der Endbeine bietet
nichts bemerkenswertes dar.
Die beschriebenen Drüsensysteme
weisen bereits im Adolescensstadium
sämtlich ihren definitiven Bau auf und
dürften, sobald der Körper seine Bewegungsfähigkeit
Siirnc
Fig. XX. Linke Hälfte eines Transversalschnitts durch das Maxilli-
pedsegment im ersten Embryonalstadium, bei welchem die Kieferfüsse
longitudinal getroffen wurden. 2—6 = das zweite bis sechste
Glied des Kieferfussstamms, dessen Basalglied schon mit dem Sternit
zur Sternocoxalplatte (stemc) verwachsen ist. ggl = Ganglion,
glv = Anlage der Giftdrüse, li = Darm, tend — Ektodermeinstülpung
für die Sehne des Adduktormuskels.
erlangt hat, auch zweifello^ bereits mit ihrer sekretorischen Thätigkeit
beginnen.
3. Allgemeiner Teil.
Die Frage nach der morphologischen Bedeutung der in den vorhergehenden beiden
Abschnitten beschriebenen Drüsen is^i,selbst an der Hand der Entwicklungsgeschichte nicht
leicht zu beantworten. Man wird :aber wohl nicht fehl gehen, wenn man annimmt, dass der
auffällige Reichtum derlChilopodenhypodermis an einzelligen Hautdrüsen ein Erbteil wurmähnlicher
Tiere darstellt. Der Mangel oder doch die im allgemeinen bei weitem geringere
Ausbildung dieser Drüsenzellen bei zahlreichen höheren Arthropoden (namentlich Insekten)
ist demgegenüber als ein mehr abgeleitetes Verhalten aufzufassen.
Für die Natur der zusammengesetzten Drüsen fällt der Umstand ins Gewicht, dass sie
nur vom Ektoderm gebildet werden und also einschliesslich sämtlicher Kopfdrüsen als echte
Hautdrüsen zu betrachten sind.
In dieser Hinsicht kontrastieren meine Befunde mit denjenigen von Heathcote (1888) der
bei Julus sich für eine mesodermale Abkunft der Speicheldrüsen ausspricht. Bei den Chilo-