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Univereitäts-B nchdruckerei von Carl Georgi in Bonn.
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■ Argyropelecus hat wegen seiner Leuchtorgane wiederholt die Aufmerksamkeit der
Forscher auf sich, gelenkt. Namentlich waren es Ussow 1879, Leydig 1881, Lendenfeld 1887 und
in neuste!; Zeit Brandes Igfip, die sich mifflem Bau dieser Organe beschäftigten, ohne ihn freilich
völlig •iäufzuklären. Über die Innerväiioii der Leuchtdrüsen macht nur Leydig einige Angaben,
die nicht genügen, um sich: ein klares B ildÄ n ihr machen zu können. Ich habe es mir
daher zum Ziele gesetzt, hierüber möglichst Klarheit zu schaffen.
Nach allgemein#; Orientierung über die Lage und den Bau der Leuchtorgane bei diesem
Fische, begann ich meine Untersuchungen mit •shmem Gehirn, um die aus ihm entspringenden
Nerven bestimmen zu können. Ich fand nun, dass die Gestalt desselben viel Abweichendes vom
normalen Knochenfisehgehirn aufweist, u n | daher‘konnte ich leine kurze Beschreibung der einzelnen
Gehirnabschnitte nicht gut umgehen,.
Ganz besonders fiel mir bei der Durchmusterung der Schnittserien durch das Cranium
das mächtig entwickelte Pineaiorgan au fS d a bei Argyropelecus unter-ieiner rundlichen Lücke
im Knöfelsl desl.yjorueren Schädeldaches gelegen ist. . Weit interessanter und wichtiger aber
als dieses ist die Entdeckung eines unter ihm gelegenen Bläschen, welches ebenlalls durch
einen Stiel mit dem Gehirn in Verbindung steht. ..Jch halte .es fürkgin dem Parapinealorgan
der. Cyclostomen lifmologes Gebildägfc
Nach der Untersuchung des Gehirns ging ichtzur Aufsuchung der aus ihm austretenden
Nerven:über und, um ein klafe^jjlliid -.von ihrem Ursprünge und peripherischen Verlaufe zu be-
kommen, fertigte ich nach und nach die drei Schemata (Tafel II, III) an. Aus den Ursprüngen,
den‘Verbreitungsbezirken der einzelnen Nerven und Nervengruppen und an der Hand der mir
verfügbaren Litterafur gelang es mir .zschlie^iich ihre Identität so festzustellen, dass ich auf
diesen Jjchemata die zehn Gehirnnerven, Spinalnerven und den Sympathicus ohne Lücken ein-
zcic'rmon konntafi||
Zugleich mit der Untersuchung der peripherischen Verbreitung .der Nerven undNerven-
ästchen erhidpÄh die Innervation sämtlicher Leuehtorgane: Dabei richtete sich meine Aufmerksamkeit
auch auf die HautsinjtgJorgane und deren Innervation. Ausser sogenannten freien
Nervenendorganen in der Haut besitzt Argyropelecus ein sehr interressantes Rinnen-Kanal-
system. Übrigens glaube ich die Ansicht neuerer. Forscher, dass diese Organe von einem dem
Nervus facialis zugehörigen Lateralnervensystem innerviert werden, durch die Befunde bei Argyropelecus
unterstützen zu können.
Schliesslich entdeckte ich-molf jederseits unter de r Seitenwandung des Tieres eine eigenartige,
modifizierte Muskelzöne, welche im Bereiche der ersten Spinalnerven beginnt und sich
i Zoologien. Heft 32.