
 
        
         
		resultiert.  Von  hier  aus  sehen  wir  zunächst  zarte Medianfasern  der Aussenfläche  der Bauchfalte  
 folgen.  Dieselben  treten  alsbald  auch  auf  das  Innenblatt  über  und  lassen  sich  bis  in  
 die. Nähe  des  Analwulstes  verfolgen.  Dabei  vermehren  und  verstärken  sie  sich  allmählich  
 und  werden  in  zwei  neben  einarider  verlaufende  Längsstränge  zerlegt,  zwischen  denen  zunächst  
 ausser  der  ersten  keine  Querkommissuren  nachweisbar  sind.  Gleichzeitig  mit  dieser  
 Längsteilung  der  Fasern  sehen  wir  die  umliegenden  embryonalen  Zellen  sich  als  Ganglienzellen  
 von den  seitlichen  Zellen der Ventralfalte sondern.  Ihre Kerne  erscheinen grösser,  runder  
 und  heller  als  die  der  letzteren.  Von  der  Fläche  gesehen,  kann  man  zunächst  eine  Anordnung  
 in  undeutlich  aufeinanderfolgenden  Zellhaufen,  den  segmentalen  Ganglien,  beobachten,  
 die  aber  bald  zu  einem  gleichförmigen  ungegliederten  Bauchstrang  verschmelzen.  Gegen  
 Ende  der  Entwicklung  und  beim  Wurm  lässt  sich  eine  schwache  Gliederung  wieder  nach-  
 weisen,  die  in  einer  geringen  Anschwellung  der  Ganglienzellenschicht  im  Bereich  jedes  
 Segments  besteht. 
 Eine  Hauptschwierigkeit  für  die  reife  Larve  ist,  den  gesamten  „Hautmuskelschlauch“  
 des Annelids  in  sich  zu beherbergen  und zwar  in den beiden  zur Verfügung stehenden  Räumen  
 vor  und  hinter  dem Enddarm  unterzubringen.  Dabei müssen  die  hier  gelagerten  zwei  Hauptmassen  
 des Rumpfes  seitlich Segment  für Segment in  geordneter Verbindung stehen.  Diese beiden, 
   also  der ventrale und  dorsale Hauptabschnitt,  sind dadurch so  voluminös,  dass  sie die  vier  
 mächtigen Longitudinalmuskeln bergen  müssen,  wozu  ventral  noch  der  gleich mächtige Bauchstrang  
 hinzukommt.  Diese  Teile  werden  daher  in  je  eine  Reihe  dicht  zusammengepresster  
 Falten  gelegt.  (Taf.  VII,  VIII,  IX.) 
 Anders  die  Seitenteile.  Dieselben., sind im Wurm  sehr unbedeutend,  da  in  den Seitenlinien  
 desselben  die  dorsalen  und ventralen Longitudinalmuskeln fast zusammenstossen  (Taf. IX,  
 Fig.  3A).  In  der  Larve  sind  sie  viel  auffälliger  (Taf.  IX,  2B,  IC),  sie  sind  zwar,  wie  die  
 ganze  Rumpfanlage,  sehr  viel  kürzer  als nach der Verwandlung,  dafür sind  sie  aber,  zumal im  
 oberen Abschnitt,  mindestens  ebenso viel  breiter,  als  sie  kürzer  sind.  Wir  sehen daher  einen  
 ganz  anderen Modus  der Plazierung  dieser  Rumpfteile.  Eine  weitere  Faltung  tritt  nicht  auf,  
 an das Innenblatt (von  der Länge  des ganzen Rumpfkegels) schliesst sich das viel kürzere Aussen-  
 blatt  an,  mit  dem Seitennephridium  und  mit  seiner  membranartigen  Verlängerung  zur  Ansatzlinie. 
   (Taf.  VIII,  Fig.  IA-E.)  Beide  Blätter  sind  viel  dünner  geworden  als  früher. 
 Die  Zellen  der  seitlichen  Rumpfanlage  sind  dorsoventral  extrem  lang  gezogen,  ihre  
 Kerne  lang  stäbchenartig  gestaltet.  (Taf.  XI,  Fig.  4.)  Auch  eine  solche  Anlage  ist  natur-  
 gemäss  befähigt,  aber  nur  durch  völlige Gestaltveränderung  ihrer Zellen,  sich  zu  einem  langen  
 schmalen Strang,  wie  ihn  die  Seitenlinie  des  Annelids  darstellt,  umzubilden. 
 Das  giebt  nun  ein  recht  kompliziertes  Bild,  denn  die  auf  so  verschiedene  Weise  
 zur  Verlängerung  befähigten  vier  Rumpfflächen  liegen  ja  nicht  jede  selbständig  im  Blastocöl,  
 sondern  jeder  Teil  der  gefalteten  Bauchhaut  ist  stets  mit  dem  entsprechenden  Rückenteil  
 des  gleichen  Segments  durch  einen  langen  schmalen  Zellstrang  seitlich  verbunden.  Die  
 Komplikation  wird  dadurch  erhöht,  dass  die  Ausbildung  und  Anordnung  von  Bauch-  und  
 Rückenfalten merkwürdig selbständig  vor  sich  geht,  wobei  zunächst  schon  die  Faltungsrichtu 
 n g   beider  durchaus  nicht stets  übereinstimmt,  sondern  oft bis  um 90° differiert,  (cf.  Taf. VII,  
 Fig.  2,  3.)  Ferner  ist in beiden Faltensystemen  das Lageverhältnis  der vorderen  Falten  zu  den  
 hinteren  sehr  wechselnd,  und  endlich  ist  auch  die  Bewegung  in  den  dorsalen  und  ventralen 
 Teilen  unabhängig  von  einander,  sodass  diese Falten  umgelagert werden,  während  jene stehen  
 bleiben  u.  s.  f.  Bei  alledem  müssen  die  dehnbaren  Seitenteile  sehen,  wie  sie  diesen  
 Evolutionen  folgen  können. 
 Betrachten  wir  nun  zunächst  genauer  den  Modus  der  weiteren Faltung  der  schon  gezeigten  
 ventralen  und  dorsalen  „Primärfalte“  einer  jungen Rumpfanlage.  Während  wir sahen,  
 dass  bei  weiterem  Wachstum  die  Zellen  an  den  Seiten  dünner  und  schmäler  werden,  findet  
 vorn und  hinten ein starkes Dickenwachstum  im Ektoderm statt,  dabei  steigt der  „Faltengrund“  
 gegen den Magen,  soweit  als möglich,  auf.  (Taf. VI,  Fig.  5.)  Wenn  nun  hier  das weitere Vordringen  
 sistiert  ist,  muss,  da vorderer  und hinterer Rand  an Ansatzlinie  und  Analwulst  fixiert  
 sind,  irgendwo  eine  Einstülpung  stattfinden  und  das  geschieht  am Faltengrund,  sodass  in das 
 F ig .  14.  D i e   e r s t e   v e n t r a l e   S e k u n d ä r f a l t e   
 stü lp t  sich   in  d as  L um en  d e r  P rim ärfalte  ein. 
 F ig.  15.  S c h e m a ti s c h e   S e i t e n a n s i c h t   
 e i n e r   v e n t r a l e n  R u m p f a n la g e .  „H ohlta 
 sc h e n “  u n d   „V olltaschen“ .  D e r  ausfüllen 
 d e  M esoblast  p u n k tie rt  angeg eben. 
 Lumen  der  Primärfalte  nun  B>6n  her  eine  „Sekundärfaltigj eindringt.  (Taf.  VII,  Fig.  1.)  
 Beide  FaltenarterMind  topographisch  wesentlich  verschieden.  Nur  dasitumen  der  ersteren  
 ist  wirklich  leer  (a)f^ ihre  hinenfläch^HÄf||enfläche  der Wurmhaut),  das  der ||äkundurfalte  
 ist  dagegen  ausgefüllt von M^loblastanlagen (Innenfläche®- Innenfläche der Wurmhaut,  Aussenfläche  
 =  Aussenfläche).  Wir'bezeichnen  säe  daher  a | |  erste  „Vollfalte“ ; Ü|eursprünglich  einfache  
 Primärfalte  wird*'/von  ihr  gleichzeitig  in  zwei  „Hohlfalten“  zertegt,  wobei  ihr  Lumen  
 zuerst  nur  oben  gespalten,  dann  auch  an  der IJäiijg zvReigeteilt  wird.  Dass jedes, einzelne Blatt  
 zugl#efi  einer  „Vollfalte“  und  einer  „Hohlfalte“  angehör|s:e|jjiebt®ch  von  selbst. 
 IB I e r   weitere Verlauf  ist  nunmehr  leicht  zu  verstehen.  Ebenso  wie  die  erste  Vollfalte  
 durch  Einstülpen  des  Grundes  der  primären  Hohlfalte  gebildet  wird,  so  entsteht  die  zweite  
 aus einer  der sekundären Hohlfalten,  und zwar  fast stets  aus  der  zweiten  (analwärts)j;  wodurch  
 erreicht  wird  dass  das  p r im ä r e   A u s s e n b la tt  u n g e f a lte t  bleibt.  Das  ist  deshalb  nicht  
 unwesentlich,  weil  diesem  iM&möglicht  wird,  unverändert,  mit  dem  entsprechenden  dorsalen  
 Teil  durch  das  e in z ig e   Aussenblatt  jeder  Seitetserbunden  zu,bleiben.  Die  weiteren  
 Komplikationen  betreffen  also sämtlich  nur die Derivate der primären „Innenblätter.  Den Ausscn-  
 blättern  (also  den  v o r d e r s t e n   Rumpfteilen  des..Wurms)  is t eine fgblche  Konstanz  vonnöten,  
 weil  einmal  sämtliche leitenden  undäsbntraktilen Verbindungsfasern (mit Larve und Kopfanlage)  
 in  ihnen wurzeln,  andrerseits  aber deshalb,  weil  wichfä|®Larvenorgahe,  die  Seitennephridien,  
 auf  der  Aussenfläche  der  Seitenfalten  und  an  den ■ Steitenkanten  der  Ventralfalte  liegen,  die  
 ungestört  bleiben  müssen.